Versteh das Ende von "American Psycho" nicht ganz?

3 Antworten

Ja es läuft darauf hinaus, dass sich alles nur in seinem Kopf abspielt. Der Anwalt steht für die Ignoranz der Gesellschaft. Es interessiert einfach niemanden. Jeder interessiert sich nur für sich, niemand weiß wer der andere ist (ständige Verwechlungen mit anderen, auch im Film). Es bezieht sich eben nur auf die Oberflächlichkeit des Menschen. Das Buch und Film sind äußerst gesellschaftskritisch. Bezieht sich die Frage auf den Film? Wenn ja, ich würde dir dringend raten, das Buch zu lesen (von Bret Easton Ellis) - der Film kommt an dieses Meisterwerk nicht ran. Stand übrigens für längere Zeit auf dem Index und ist heute absoluter Kult.

Biescht1  10.07.2013, 14:47

Hinzu kommt natürlich noch die Tatsache, dass es niemanden interessiert was innerlich in einem vorgeht. Bateman hat diese bestialischen Gedanken oder Vorstellungen, was er am liebsten mit einer bestimmtem Person tun würde. Er kehrt das aber nicht nach außen sondern setzt sich eine Maske auf. Die des gelangweilten yuppies. ABer unter der Fassade brodelt es nunmal. Genau diese Grfühle sind aber in der Welt in der Bateman lebt völlig irrelevant. Es zählt nur Geld, Macht, Luxus und Sex. Alles andere interessiert die Gesellschaft nicht. Im Buch wird das noch vertieft, so Dinge wie Klamotten, Markennamen, usw werden ständig erwähnt. Leute begegnen sich und es wird nur beschrieben, was diese Person anhat oder was für eine Visitenkarte er hat. Wer diese Person ist, ist unwichtig. Als Bateman seinen Anwalt anruft und ihm alles beichtet, ist das eine Art von hilfeschrei, aber die Reaktion des Anwalts bestätigt nur Bateman's Auffassung und entfacht seinen Hass auf die Gesellschaft von neuem.

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jcvd105 
Fragesteller
 14.07.2013, 16:28
@Biescht1

besser könnte ich es auch nicht beschreiben, cool danke

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Wenn man nur den Film betrachtet, ist es relativ eindeutig, dass er sich die Morde nur eingebildet hat. 

Warum ?

Neben der offensichtlichen Szene, des unerklärlichen Verschwindens der Leichen aus dem Appartement, würde er auch in nahezu jeder anderen Mord-Szene auffliegen.

Als der den "Allen" aus dem Hotel schleift, zieht er neben der Leiche im Kleidersack eine offensichtliche Blutspur hinter sich her. Dies fällt dem Personal zwar nicht auf, würde aber definitiv zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt werden, auch das zufällige Treffen mit dem homosexuellen Bekannten, als er die Leiche im Auto eines Taxis verstaut ist fraglich, da der Bekannte sich nicht über den Inhalt wundert, sondern nur auf die Marke der "Verpackung" eingeht. ( Kann man noch als Ignoranz durchgehen lassen)

Noch deutlicher wird es allerdings bei der Ermordung seiner flüchtigen Freundin und der Prostituierten. Zweit Genannte flüchtet vor ihm durch ein ganzes Hotel, schreit und klopft an diversen Türen und wird schlussendlich durch die Kettensäge tödlich getroffen. Selbst wenn niemand ihr die Tür öffnet, wäre dieser Vorfall definitiv aufgefallen.

Auch das Massaker an der Oma, den Polizisten mit Streifenwagen ( er wundert sich selbst, dass er die Autos durch seine Pistole zum explodieren gebracht hat, was auf ein nicht real-passierendes Ereignis schließen lässt) und das ermorden weiteren Hotel Personals, als er sein Appartement verwechselt, hätte zu massivem Aufsehen führen müssen. 

Die Rolle des Polizisten bekräftigt, dass Allen tatsächlich in London war, denn er befragt Bateman nur wenige Male und taucht in der weiteren Handlung nicht mehr auf, als scheinbar durch den Anwalt bestätigt wurde, dass er Allan tatsächlich in London 2x gesehen/getroffen hat und ein anderer Verdächtiger ohnehin ein wasserdichtes Alibi hat, indem Bateman sogar *vorkommt* und dadurch auch entlastet wird. 

Folgt man der Argumentation es handele sich nur um die oberflächliche Wallstreet-Gesellschaft, weshalb er immer wieder verwechselt wird und seine Taten nicht gesehen werden, so müsste zumindest der Ermittler (berufsbedingt) vernünftige Aufklärungsarbeit leisten.

Für mich sprechen zu viele Dinge dagegen, dass er Tatsächlich mordet, was die Botschaft des Films allerdings nicht verfälscht. Sie verschiebt lediglich die faktische auf die fantastische Ebene, was seine geistige Divergenz und seine Flucht in diese Surreale Mordwelt als Kompensation zu der gleichgeschalteten Gesellschaft sogar noch bekräftigen würde. Allerdings habe ich das Buch nicht gelesen und halte mich komplett an das Filmgeschehen. 

Es war alles Fantasie- macht ihn aber auch zum Psycho, weil er möglicherweise Schitzophren ist!

jcvd105 
Fragesteller
 08.07.2013, 23:25

und welche besondere Rolle sollte der Typ der ihn ausgefragt hatte, wo er war als Paul Allen ermordet wurde? Das denkt er sich auch aus??

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jcvd105 
Fragesteller
 08.07.2013, 23:27
@jcvd105

hab so ein Gefühl nach dem Film, das es den Zuschauer verarscht also alles nicht wahr (Realität) sondern Bateman's Gedanken?

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gruenkohl27  08.07.2013, 23:39
@jcvd105

Ja! Das meine ich auch! Auf Deine vorherige Frage, habe ich leider keine Antwort, weil es schon zu lange her ist, dass ich den Film gesehen habe!

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