"Verroht" unsere Sprache (Deutsche Sprache)?
Vor allem Erwachsene behaupten ja sehr oft, dass die Deutsche Sprache sich verschlimmert. Zb. Sind Wörter wie Hrensohn, Spsti und so weiter meist auch schon von 2. Klässlern zu gebrauchen.
Auch durch die zugezogenen Nationalitäten schleichen sich immer mehr Ausländische Wörter in das Deutsche Wörtergedächtnis, z.b "Vallah" , "coban" (ausg: tschobann), "Allmann", usw. . Ich habe auch schon Deutsche ihre Mutter mit "Anne" (weiß nich wie man das schreibt) ansprechen hören. Das beleidigen von Nationalitäten ist unter Freunden auch absolut normal (zb. Ziegenf*cker, Kartoffel, Steinanbeter).
Einerseits kann man behaupten, dass unsere Sprache stark verrohen würde und keiner mehr ordentlich spricht. Andererseits kann man auch behaupten, dass sich Sprachen einfach weiterentwickeln und die Leute die heute im "Straßendeutsch" oder "Assi-Slogan" sprechen, werden als Erwachsene absolut normal in der Öffentlichkeit sprechen.
Was ist eure Meinung dazu?
15 Antworten
Wie immer sind ins extreme gesteigerte Meinungen unsinnig.
Unsere Sprache verkommt, weil sie in den modernen Medien sie nur noch als Informationsinstrument genutzt wird. Dass Fremdwörter eiknwandern ist normal, blättere doch einfach mal im maßgeblichen Ethymologischen Wörterbuch, dem "KLUGE" rum, Du wirst staunen, wie viele Wörter aus fremden Ländern in unsere Sprache eingewandert sind. Schließlich lebt die Sprache und ist letztlich Abbild der politischen und sozialen Realität des Landes, in dem sie gesprochen wird.
Das Kinder Schimpfwörter nachplappern war vermutlich schon immer so, es waren in anderen Zeiten eben nur andere Wörter. Als Betreuer von Erst- und Zweitklässlern habe ich festgestellt, dass sie überhaupt nicht wissen, was ihr Geplappere eigentlich bedeutet.
Ich möchte nicht wissen, was in den Lehmhütten des Mittelalters im Gegensatz zu den Häusern der "gehobenen Klasse" gesprochen wurde. Assis gab es schon immer. Und Klagelieder über die "furchtbare Verkommenheit der Zeit" auch. Und die Möglichkeit nicht zu jammern sondern als gutes Beispiel voranzugehen ebenfalls.
Sprache ist kein festes Konstrukt. Sprache befindet sich in dauerhaftem Wandel. Die deutsche Sprache, ist, wie auch so gut wie alle anderen Sprachen auch, stets durch fremdsprachige Wörter angereichert worden. Auch Schimpfwörter hat es immer gegeben. Entsprechende Wandkritzeleien der Römer belegen dies.
Was du als "anständiges" Deutsch betrachtest, hätte vor ein paar Hundert Jahren keiner verstanden. Alleine die ganzen französischen Wörter... da hättest du damals möglicherweise ganz schnell am nächsten Baum gehangen.
Darüber hinaus kann ich dir garantieren: Die von dir zitierte Sprache hat sich noch nicht einmal ansatzweise bevölkerungsübergreifend durchgesetzt. Alles eine Frage des Umfeldes.
eher so ein "Vorstadt-Ghetto-Slang" ist
was soll daran schlimm sein, wenn man die Wörter mal richtig ausschreibt, Du hast ja immer Buchstaben weggelassen. So habe ich das noch nie jemanden sprechen hören. Meine Korrektur:
Wörter wie Herrensohn, Slapstick und so weiter.
Was wäre daran Slang? Was meist Du, was wir in unserer Jugend für Wörter benutzten, die ich heute nicht mehr getraue auszusprechen?
Des weiteren, das Wort Ghetto geht auf ein Viertel in Venedig zurück, in dem vor allem wohlhabende jüdische Leute der Metallveredelung ansässig waren. Darum nannten dann die dummen Amis, ein Viertel mit Juden auch so, welches dann verarmte. Darum denken viele Amist, das Wort Ghetto hätte was mit einem Elendsviertel zu tun. Nein, es ist vielmehr die Bezeichnung eines Ortes, in dem der Metallverarbeitung kundige Menschen leben.
Die Amis halt, nutzen Wörter falsch, weil es mit der Allgemeinbildung bei ihnen oft so aussieht, wie bei Trump.
Sprachen befanden sich schon immer im Wandel. Ausländische Wörter wurden seit jeher in die eigene Sprache aufgenommen. Das ist nicht schlimm, es ist der normale lauf der Dinge.
Schade ist allerdings, dass viele Menschen nicht dazu in der Lage sind, sich vernünftig auszudrücken, wenn es darauf ankommt.
Ich wohne an einem viel befahrenen Radweg und wenn ich in meinem Garten bin, werde ich gelegentlich nach dem weg gefragt. Es ist erschreckend, wie wenig Leute unter 50 Jahren das auf höfliche Weise schaffen. Ich meine jetzt nicht Ausländer, denn es ist verständlich, dass die nicht alle Feinheiten der deutschen Sprache beherrschen. Ich meine Deutsche, die fragen "Ey, geht's da nach...?", oder "Ich will nach ..., bin ich hier richtig?".
Solche Leute lasse ich mit Absicht in die falsche Richtung fahren, denn sie haben es nicht besser verdient. Das kommt leider oft vor.
Es ist doch nicht zu viel verlangt dass man einen Satz erwartet wie :"Entschuldigen sie bitte, ich habe eine Frage."?
Auch wenn ich während meiner Arbeit angerufen werde, muss ich zu meiner Enttäuschung oft feststellen, dass viele Leute nicht in der Lage sind, sich zu beginn eines Gesprächs vorzustellen und ihr anliegen in ein oder zwei Sätzen zusammenzufassen, bevor sie ins Detail gehen.
Viele Menschen wirken einfach sehr unbeholfen, wenn es um zwischenmenschliche Kommunikation geht.
Schon seit eh und je behauptet die ältere Generation, daß die jüngere verroht.
Hätten "wir Alten" niemals Schimpfwörter benutzt, würde es sie gar nicht geben. Es mag nur stärker auffallen, wenn man den Fokus darauf legt.
Ich rede zwar nicht in diesen Extrembeispielen, allerdings kann ich trotzdem aus Eigenerfahrung sprechen. Mit Freunden, sowohl bei face to face Gesprächen als auch bspw via Whatsapp rede ich oft eher ausfällig, benutze quasi "Straßenslang". Aber wenn ich bspw mit Respektpersonen oder Leuten, die ich nicht gut kenne, schreibe oder spreche, kann ich auch dies sehr gut und im richtigen Ton. Das gleiche gilt auch bei Klausuren. Im Chat bspw achte ich eher nicht auf Grammatik und Rechtschreibung, je nachdem wie ich halt gerade Lust habe oder wie die Situation ist. Aber in Klausuren (und auch bei Bewerbungen etc) schreibe ich in "ordentlichem" Deutsch.
Ich denke, dass die von mir angesprochene Sprache eher so ein "Vorstadt-Ghetto-Slang" ist :)