Verkaufen beim Aktienmarkt?

5 Antworten

Das geht mit Leerverkäufen: Du borgst Dir eine Aktie aus, verkaufst sie, wartest bis sie fällt und kaufst sie erst dann.

Das Risiko ist sehr, sehr hoch und auch in manchen Elementen völlig unwägbar bei Einzelaktien.

Wenn Du leerverkaufen willst, dann verkaufe gleich den ganzen Index. Ja, das ist noch viel riskanter vom Betrag her, aber von der Verlustwahrscheinlichkeit ist es nicht so dramatisch wie bei Aktien, die zuweilen Bocksprünge machen, wenn ein Elon Musk ein drittes Taschentuch in eine Zigarettenschachtel steckt.

Damit will ich sagen: Der Anteil an "Glück" bei dem Geschäft ist bei einer Einzelaktie drastisch höher als bei einem Index. Einen Index zu handeln, ist ein Handwerk. Eines, bei dem die Gewinne in Summe höher sind als die Verluste und die Differenz ist das Einkommen, - bei einem Könner.

Zusammenfassung: Tu's nicht.

Oder aber, das kannst Du tun: Erlaube, dass Deine Aktien den Leerverkäufern geborgt werden. Dann verdienst Du ein paar Kröten damit. Denn Ausborgen ist auch nicht umsonst.

Tatsächlich gibt es verschiedene Techniken, dies zu tun.

Als Privatperson kauft man hierfür einfach nur ein Zertifikat (CFD oder ähnliches). Das ist dann quasi ein Finanzprodukt, welches eine Bank schon so zusammengeschnürrt hat, dass man sich selbst keine Gedanken mehr machen muss.

Im Hintergrund ist das "üblichste" wie man sowas umsetzt i.d.R. der Leerverkauf von Aktien.

Das heißt stark vereinfacht, eine Bank / ein Fonds leiht sich eine Aktie z.B. aus einem ETF, und zahlt dafür eine Leihgebühr.

Dann Verkauft der Fonds die Aktie am Aktienmarkt, und spekuliert darauf, dass er sie zu einem späteren Zeitpunkt billiger zurückkaufen kann. Sollte die Aktie dann also im Kurs gefallen sein, so hat er z.B. eine 100 Euro Aktie für 2 Euro geliehen, sie für 100 Euro verkauft, und später für 75 Euro zurückgekauft.

Der Gewinn beträgt für den Fondsanbieter damit also 23 Euro.

Das Risiko dahinter ist aber auch klar, während eine Aktie nur auf null fallen kann, kann der Kurs sich bis ins unendliche entwicklen.

Im übrigen ist das auch genau das was bei Gamestop mit den Hedgefonds passiert ist.

In den einschlägigen Börsenportalen werden einerseits

  • historische Fundamentaldaten, aber auch
  • erwartet Fundamentaldaten abgebildet

Auf dies letzteren kommt es an, wie die Erwartungen sind, wie sich diese Fundamentaldaten anhand der Schätzungen vermutlich entwickeln.

Man vergleiche nun die Fundamentaldaten mit anderen Unternehmen aus der gleichen Branche und Region, wenn es darum geht, den vermutlich besseren Wert zu finden.

Hilfreich ist dabei eine prozentuale Betrachtung bei der Datenentwicklung über die Zeit.

Bei Unternehmen mit negativem Gewinn/ Cash Flow oder einem zu hohen Verschuldungsgrad und/oder zu geringer Eigenkapitalquote bin ich eher skeptisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Investition in Aktien, Geldsystem

Sie haben eine Vorahnung und gehen dann entsprechend eine Wette ein. Mal klappt es, mal klappt es nicht.

Markettiming funktioniert halt nicht.


Valentin1720653  11.05.2024, 14:22

Das war zwar überhaupt nicht die Frage, aber gut.

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Sophonisbe  11.05.2024, 14:23
@Valentin1720653

Ach so. Ich dachte, Du meinst "billig einkaufen, teuer verkaufen".

Meinst Du Leerverkäufe?

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Valentin1720653  11.05.2024, 14:24
@Sophonisbe

Die Frage war, wie es möglich ist mit fallenden Kursen am Aktienmarkt Geld zu verdienen.

Nicht dass man so eine Wette eingehen kann.

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Sophonisbe  11.05.2024, 14:29
@Valentin1720653

Wie gesagt: Entweder Leerverkäufe welcher Art auch immer. Oder die vorher billig gekauften Wertpapiere teuer verkaufen und dann irgendwann billig nachkaufen.

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Mauritan  11.05.2024, 18:35

Ein Leerverkauf ist ganz sicher kein "Wette", auch wenn viele Unbedarfte das öffentlich erklären. Eine Wette ist eine Naturalobligation, was ein Leerverkauf ganz und gar nicht ist.

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Wenn du davon ausgehst, dass der Preis einer Aktie fallen wird, kannst du durch das sogenannte „Short Selling“ oder Leerverkaufen profitieren. Das funktioniert so: Du leihst dir Aktien von einem Broker und verkaufst sie sofort zu ihrem aktuellen Marktpreis. Später, wenn der Preis wie erwartet gefallen ist, kaufst du die Aktien zu dem niedrigeren Preis zurück, gibst sie an den Verleiher zurück und der Unterschied zwischen dem ursprünglichen Verkaufspreis und dem Rückkaufspreis ist dein Gewinn.

Diese Methode trägt allerdings ein höheres Risiko als normales Kaufen und Halten, denn wenn der Preis der Aktie stattdessen steigt, bist du gezwungen, sie zu einem höheren Preis zurückzukaufen und würdest dann einen Verlust erleiden. Das ist das sogenannte „Short-Squeeze“-Risiko.


Valentin1720653  11.05.2024, 14:28

Alternativ könnte man das auch noch über ein Swapgeschäft machen.

Das ist dann aber relativ teuer, weil man einen Gegenspieler finden muss der entsprechend auf die steigenden Kurse setzt.

Das ist bei chinesischen Aktien oftmals der Fall. Viele Hedgefonds wollen die nämlich Leerverkaufen, das ist aber aufgrund der Regulierungen am chinesischen Aktienmarkt quasi gar nicht möglich, da man Aktien da nicht einfach ausleihen kann.

Deswegen macht man sowas dann über Swaps, da es aber mehr Leute gibt die die chinesischen Aktien shorten wollen, muss man dafür gut und gerne 6-10 % Tauschgebühr pro Jahr zuzahlen.

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