Vergil erzählt Fakten?

3 Antworten

Als Ergänzung zu muhh7: Du denkst erneut viel zu Deutsch. Zum einen liegt hier gar keine indirekte Rede vor. Zum anderen würde die indirekte Rede als AcI formuliert sein, nicht als konjunktivischer Gliedsatz.

Und: Du darfst auf gar keinen Fall das "ut" unübersetzt lassen! "ut Vergilius narrat" ist nicht Teil der Aussage über den "filius Iovis et feminae mortalis", sondern ein metakommunikativer Kommentar des Verfassers des Textes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Latein und Französisch auf Lehramt studiert.
  1. Weil das Präsens in solchen Fällen immer verwendet wird, auch im Deutschen: z.B. bei Livius steht geschrieben, oder: Caesar berichtet, dass Orgetorix einen Aufstand angezettelt hat / habe (je nachdem, ob ich Caesar glauben schenke oder nicht würde ich also "hat" oder "habe" sagen)
  2. Dass hier ein Hauptsatz im Indikativ mit dem Einschub - ut Vergilius narrat - verwendet wird, zeugt davon, dass der Schreiber die Geschichte für glaubwürdig und wirklich geschehen ansieht. Wenn der Schreiber der Geschichte weniger Glauben schenken würde, dann hätte man sich vielleicht eher eines NCIs mit dicitur / fertur / ... bedient. Also: Qui - ut Vergilius narrat - filius Iovis et feminae mortalis fuisse et ante multa saecula ex Italia in Asiam venisse et ibi filiam primi regis Troiae uxorem duxisse dicitur.
  3. Ob das, was Vergil berichtet, also "Fakt" ist oder auch nicht, hängt nicht von Vergil ab, sondern von der Ansicht dessen, der die Geschichte im Nachhinein berichtet
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der lateinischen Philologie

Vergil erzählt, dass er der Sohn Jupiters und einer sterblichen Frau gewesen und vor vielen jahrunderten aus Italien nach Asien gekommen sei und dort die Tochter des ersten Königs von Troja zur Frau genommen habe?