Verdient Konstantin seinen Beinamen "der Große"?

3 Antworten

Er leitete die Wende zum Christentum als Staatsreligion ein. Das ist zweifellos ein tiefer historischer Einschnitt. 

Der Botschaft Jesu hat es aber nicht gut getan, dass das Christentum in die Abhängigkeit des Staates geriet. Jesus wäre entsetzt gewesen.

Die Gründung Konstantinopels verschob den Schwerpunkt des Reichs nach Osten. 

Persönlich war K. ein brutaler Machtpolitiker, der Gegner und Familienangehörige aus dem Weg räumen ließ. 326 ließ er seinen Sohn Crispus und seine Frau Fausta töten. Also ein schauerlicher Mensch, alles andere als ein Vorbild. 

Meiner Meinung nach nicht. Die Verehrung Konstantins I. seitens der mittelalterlichen Kirche beruht vor allem auf der Legende von der Kreuzeserscheinung vor der Schlacht an der Milvischen Brücke. Religionspolitisch gesehen ist seine Herrschaft eher weniger bedeutend zu sehen: Sein Mailänder Edikt von 313 beruht auf dem Toleranzedikt von Galerius von 311 und das Christentum wurde erst Jahrzehnte später zur Staatsreligion

Eine sehr schwierige Frage.

Welche Bedingungen sollten denn für den Fragesteller erfüllt sein, um einen Politiker überhaupt als einen "Großen" zu bezeichnen?

MfG

Arnold


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.