Vegan, eine Mangelernährung?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Vegan, eine Gesunde Art sich zu ernähren 59%
Vegan, eine Mangelernährung und ungesund 41%

9 Antworten

 Da manche in diesem Forum meinen, eine Vegane Ernährung sei ungesund, wollte ich nochmal nachfragen wie ihr das sieht.

Nun du solltest wissen, dass es nicht "den" Veganismus gibt. Der Begriff ist noch nicht einmal einheitlich definiert. Es gibt nämlich keinen Vegan-Papst & auch keine Vegan-Bibel. Veganer sind i.d.R. Veganer, weil sie auf einen positiven Effekt aus sind & nicht um ein rigide definiertes Label zu tragen. Auf welchen konkreten Effekt abgezielt wird, dass ist von Veganer zu Veganer unterschiedlich. Selbst wenn über Motivationen Einigkeit besteht, sind diese oft unterschiedlich gewichtet.

Innerhalb den Grenzen, die der Veganismus setzt, gibt es dann noch so viele Arten, wie man sich dementsprechend ernähren kann. Denn nur weil man etwas essen darf, muss man es nicht essen. Und wer sagt, in welcher Menge man welches veganes Essen zu sich nehmen soll? Der Begriff "vegan" tut dies in jedem Fall nicht! Und einige vegane Ernährungsweisen sind gesünder & andere ungesünder. So gibt es bspw. unter den (überwiegend) veganen Ernährungsweisen die Schnitzer Intensivkost, die Fit for Live Enährung, die Makrobiotische Ernährung, rohköstlichen Veganismus, Honig-Veganismus, usw. Das ist übrigens innerhalb einer mischköstlichen Ernährung nicht anders, denn auch dort kann man sich sehr ambivalent Ernähren. Wenn man aber von einer "vollwertigen veganen Kost" ausgeht, wie sie die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) verifiziert hat, dann lässt sich sagen, dass diese richtig angewendet durchaus gesund ist. Im Weiteren werde ich daher davon ausgehen:

Am besten bitte noch mit Angaben, welche Nährstoffe denn wirklich fehlen.

Fehlen ist hier das falsche Wort. Denn du musst wissen, dass kein Tier ein Monopol auf einen bestimmten Nährstoff hat. Alle Nährstoffe lassen sich auch irgendwo in der Natur finden. Die Frage bleibt nur, wie akzessibel sie für den Menschen sind. Teilweise deshalb, weil man sie in der Natur seltener findet & teilweise deshalb, weil sie in ungünstigerer Form vorliegen. Demnach gibt es in der Tat Nährstoffe, die kritisch werden können:

  • Vitamin B12
  • Vitamin B2
  • Eisen 
  • Kalzium
  • Zink
  • Selen 
  • Jod 
  • Omega 3
  • Vitamin D
  • Vitamin A

Die Dringlichkeit einer künstlichen Einnahme von Zusätzen ist von Nährstoff zu Nährstoff sehr ambivalent. Um das grob zu erklären:

  • Vitamin B12 muss man einnehmen, da alle anderen nicht tierischen B12 Quellen noch zu wenig erforscht oder nicht zu empfehlen sind.
  • Omega 3, Vitamin D & Selen sollte man künstlich zuführen, da ihre Gewinnung aus pflanzlicher Nahrung zwar möglich, aber unnötig kompliziert ist.
  • Kalzium, Eisen, Zink & Vitamin B2 können zwar auch künstlich zugeführt werden, aber es ist nicht unbedingt nötig, da sie auch in einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln zu finden sind.
  • Für die Jodaufnahme gibt es zwei Optionen: Entweder man führt es sich künstlich zu oder man isst jodhaltige Algen, bspw. Nori, Dulse, Meeressalat, Hijiki oder Wakame.
  • Vitamin A kann nur dann ein Problem werden, wenn ein Mensch BetaCarotin auffallend schlecht umwandeln kann. Das ist aber fast nie der Fall. Falls doch sollte dann aber supplementiert werden.

Das hört sich vielleicht nach viel an, aber eine Sache sollte man dabei nicht vergessen: Fast alles Fleisch, was man hier in Deutschland kaufen kann, kommt von Tieren, die auch Zusätze nehmen. Denn Tiere die mit Soja & Getreide statt auf der Weide ernährt werden, können auf natürliche Weise nicht ihren Nährstoffbedarf decken. So bekommen Tiere künstlich die Vitamine B12, E & K so wie Kalzium, Selen & Phosphor verabreicht. Indirekt bekommen sie sogar Vitamin D auf künstlichem Wege, da sie zur Bildung davon mit UV Licht angestrahlt werden müssen. Also entweder man selber nimmt die Zusätze oder das Tier tut es für einen.

Überhaupt sollten "künstliche Zusätze" als Teil der Ernährung selber gesehen werden. Einfach deswegen, weil der Homo Sapiens sich eine künstliche Welt geschaffen hat, ohne die er kaum noch überleben kann. Fast jeder Alltag unterliegt einer menschengemachten Künstlichkeit. Allein eine Essiggurke ist künstlich, da man sie in der Natur so nicht finden wird. Den Begriff "Mangelernährung" aus der künstlichen Einnahme eines Nährstoffs abzuleiten (wie es hier auf GF oft gemacht wird) ist daher ziemlich unzulänglich. Allein Deshalb, weil Foreneinträge an künstlichen Laptops, Tabletts oder Handys verfasst werden müssen.

Zum Thema "Veganismus ist eine Mangelernährung und ohne Nahrungsergänzungsmittel geht Veganismus nicht":

https://www.instagram.com/p/CVh3b10KeXd/?utm_medium=copy_link

https://www.instagram.com/p/CSH-GScK080/?utm_medium=copy_link

Zu den kritischen Nährstoffen zählen vor allem Vitamin B12, Vitamin D, Jod und DHA.

Als Veganer sollte man Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Hier ein Video zum Thema Vitamin B12 in der veganen Ernährung:

https://youtu.be/s3wbVpEctIw

Vitamin D3 sollte man am besten auch supplementieren, vor allem in den Wintermonaten. Das gilt aber nicht nur für Veganer, sondern auch für Menschen, die tierische Produkte konsumieren. (Vitamin D3 ist besser bioverfügbar und wirksamer als Vitamin D2. Vitamin D3 ist oft nicht vegan, gibt es aber auch in vegan, z.B. von Sunday Natural. Doch Vorsicht, dort sind nicht alle Produkte vegan, also darauf achten, dass beim/auf dem Produkt "vegan" steht).

Jod: jodiertes Speisesalz, bestimmte Algen

https://www.instagram.com/p/CVcZ7blM7Cz/?utm_medium=copy_link

https://www.instagram.com/p/CVfzTUcqps7/?utm_medium=copy_link

Omega 3: Eine sehr gute vegane Quelle dafür ist Omega 3 Algenöl. Dieses enthält nämlich auch EPA und DHA. In Leinsamen, Walnüssen und co. ist ALA enthalten, welches erst noch in EPA und DHA umgewandelt werden muss. Fische und andere Meerestiere sind auch deshalb nur so reich an Omega 3 Fettsäuren, weil sie Algen fressen und das Öl besteht aus diesen Algen.

Vielleicht ist ja auch diese Antwort von mir hier auf gutefrage hilfreich:

https://www.gutefrage.net/frage/welche-naehrsoffe-sind-bei-veganer-ernaehrung-am-schwersten-zu-ersetzen#answer-415807905

Zum Thema Veganismus und Gesundheit kann ich auch sehr den YouTube-Account und das Buch "Vegan Klischee ade!" von Niko Rittenau empfehlen.

Vegan, eine Gesunde Art sich zu ernähren

Jeder Ernährungsform kann prinzipiell zu einem Nährstoffmangel führen

Da ist es ganz egal, ob man auf Tierprdukte verzichten oder eben nicht

Veganer, die nur junk food und Süßes essen können einen Mangel entwickeln. Aber wenn sie sich ausgewogen ernähren und die essentiellen Nährstoffe im Blick behalten ist alles im grünen Bereich

Ich finds ja eher lustig, dass bei Mischköstlern nie wegen den Nährstoffen gemeckert wird. Da können genau so gut Mängel auftreten, vor allem wenn die Ernährung zum Großteil aus Fleisch und Weizenprodukten besteht

Vegan, eine Gesunde Art sich zu ernähren

Wenn man es RICHTIG macht ist Vegan nicht ungesund. Macht man es falsch dann schon. Kommt also rein darauf an WIE man es umsetzt. B12 wäre auch das EINZIGE was man Supplementieren muss. Alles andere bekommt man ohne Probleme über pflanzliche Nahrung gedeckt. Wie gesagt wenn man es richtig macht.

Gibt ja auch genug Omnivor lebende Menschen die massive Mangelerscheinungen haben und massig Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen (mehr als es veganer gibt die sowas zu sich nehmen).

Vegan, eine Gesunde Art sich zu ernähren

Wenn man immer darauf achtet keine Mangelerscheinungen zuzulassen, habe ich mit dieser Art Ernährung kein Problem. Ich selber würde es aber trotzdem nicht machen, dafür esse ich viel zu gerne Fleisch. :-)