Vater macht mich immer runter?

3 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Viele Deutsche sind so - auch und erst recht gegenüber ihren Kindern, vor denen sie sich für überlegen und besser halten. Manche sind auch einfach empathielos. Man kann letztlich sagen, dass das fast in die Richtung Hybris geht. Das beruht auf einer merkwürdigen Form von Überheblichkeit vieler Erwachsener gegenüber Kindern nach dem Motto "ich bin älter als du, also bin ich auch besser und sind meine Anliegen wichtiger". Es ist so ähnlich wie die Angewohnheit vieler Deutscher, sich beliebigen Ausländern gegenüber für überlegen zu halten - und die Deutschen sind oft auch chronische Schwarzseher, zudem nicht besonders offen für Neues.

Kommt dann noch ein dominierender Charakter dazu, der gern andere beherrscht und vielleicht einen Hang zum Erniedrigen hat sowie ggf. geringe Bildung, aber einen Geltungsdrang und den Wunsch immer über allen anderen zu stehen, dann gibt eines das andere. Ich habe so was schon oft - Autismus hin oder her - erlebt und bin froh, dass mir so was erspart geblieben ist.

Ich denke da, auch wenn's 20-30 Jahre her ist, immer noch an schon aus der Zuschauerperspektive äußerst unangenehm anzusehende Szenarien, wo die Kinder mal eigene Meinungen äußerten und (deutsche) Eltern mit säuerlichem Grinsen und zugleich augenrollend markige, entwürdigende Sprüche wie "Bürschle, du musst noch viiiiiel lernen" oder "du bist doch nur ein kleines dummes Büble" losließen, obwohl die Argumentation der Kinder gar nicht mal weltfremd oder sinnlos erschienen war, im Gegenteil. Da kann man schon Beklemmungen kriegen. Und ja, ich kenne solche Verhaltensweise nur von Deutschen.

Wenn du Autismus schreibst, kann es auch sein, dass er vielleicht enttäuscht oder unzufrieden ist wegen dir, weil er sich ein Kind anders gewünscht hätte und deswegen so unfreundlich und negativ reagiert, wenn du was wissen willst. Das kann durchaus hinkommen. Eventuell hat er auch "Angst um dich" und will dich vor deinen Ideen usw. beschützen, weil er denkt, wer Autismus hat, ist per se schwach, krank und muss beschützt werden und er hat einfach eine unglückliche Art, sich zu artikulieren.

Am Ende würde ich das alles aber gar nicht ernst nehmen, nach dem Motto "zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr raus". Vielleicht kann deine Mutter auf ihn einwirken oder sprichst du mit ihm einfach nicht mehr über gewisse Dinge und Sachverhalte. Und ich gebe dir noch einen Ratschlag - ein Spruch, den mir eine Lehrerin mitgegeben hat, auf die ich viel gehalten habe: "Man kann Menschen noch so niedrig behandeln - erniedrigen kann man sie nicht!"

FortniteGrinder 
Fragesteller
 11.07.2022, 18:25

Sehr gute Antwort vielen Dank das werde ich meiner Mutter weiter erreichen!

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein bisschen Empathie würde ihm gut tun.