Unterschied zwischen Adjektiv, Adverb und Partizip?

4 Antworten

Adjektiv (Eigenschaftswort), Adverb (Umstandswort) und Verb (Zeitwort) sind Wortarten,
das Partizip (Mittelwort) nur eine Form des Verbs, die dekliniert werden kann.

Part. Präsens: tragend; der Tragende (nur Aktiv)
Part. Perfekt: getragen, das Getragene (nur Passiv)

Mehr sinnvolle Partizipien gibt es im Deutschen nicht.
Präsens und Perfekt beziehen sich nur teilweise auf die Tempora (Zeiten), sondern sind eine Verkürzung der Tatsache, dass das Part. Präs. für alle unvollendeten Zeiten zuständig ist, Part. Perf. hingegen für alle vollendeten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Meinst du im Deutschen? Da kopiere ich mal auf eine Antwort von mir auf eine ähnliche Frage (was Adjektive und Adverbien angeht) hier rein:

Grob gesagt sind solche Wörter Adverbien, die unflektierbar (unveränderlich) sind und alleine das sog. Vorfeld besetzen können (= allein vor dem gebeugten Verb stehen können). Beispiele wären:

  • Heute geht Tom in den Zoo.
  • Ich trinke morgens immer Kaffee.
  • Vielleicht kommt er später.

Adjektive hingegen, auch Wie-Wörter oder Eigenschaftswörter genannt, kann man daran erkennen, dass sie flektiert (gebeugt) und (meist) gesteigert werden können:

  • der schnelle Läufer
  • das lautere Auto
  • meine Mama kocht am besten

Man spricht immer von Adjektiven, wenn diese Eigenschaften gegeben sind. Auch wenn die Adjektive unflektiert vorkommen, sind und bleiben sie dennoch Adjektive! Es gibt drei Verwendungsweisen von Adjektiven:

  • attributiv: das schnelle Auto
  • prädikativ: das Auto ist schnell
  • adverbial: das Auto fährt schnell

Es handelt sich bei allen 3 Verwendungsweisen aber immer noch um Adjektive; zumindest im Deutschen! In anderen Sprachen erfolgt bei der adverbialen Verwendungsweise oft eine morphologische Veränderung in Form einer angehängten Nachsilbe (-ly im Englischen beispielsweise), dann kann man von einem Wortart-Wechsel sprechen. im Deutschen ist das aber unnötig. Das ist aber hauptsächlich eine Sache der Festlegung. Man hielt es einfach für unnötig, von einem Wortartwechsel zu sprechen, da in adverbialer Verwendung ja nur die (unveränderte) Grundform des Adjektivs benutzt wird. 

(Man muss allerdings beachten, dass es vereinzelte Adjektive gibt, die nicht gesteigert oder gebeugt werden können. Z.B. prima oder ursprünglich einige Farb-Adjektive wie lila. Es sind trotzdem Adjektive, keine Adverbien!)

Partizipien zählt man meistens (wenn man sie nicht als eigene Wortart sehen möchte, was ich unnötig finde) entweder zu den Adjektiven oder Verben - je nach Verwendungsweise.

Das Partizip I wird wie ein Adjektiv verwendet ("Der singende Mann...") und zählt auch als solches.

Das Partizip II kann auch adjektivisch verwendet werden ("das gelesene Buch...") und zählt dann ebenfalls zu den Adjektiven - oder es wird verwendet, um z.B. eine Tempusform zu bilden ("er ist ins Bad gegangen..."). Dann zählt man es zu den Verben.

Ein Partizip ist als Wortart ein Verb.