Unbebautes Nachbargrundstück verwuchert! Darf das sein?
Bei uns im Wohngebiet sind mehrere Grundstücke unbebaut. Die Besitzer wohnen meistens weiter weg und lassen alles verkommen. An unser Grundstück grenzen gleich zwei solcher Parzellen, wo Haselnüsse, Birken und Brombeeren seit etlichen Jahren wild vor sich hin wachsen. Zum ersten nimmt es uns viel Licht und Sonne, zum zweiten ist es ein Paradies für Schlangen und anderes Getier, das wir auch schon mehrmals im Haus hatten. Kann man dagegen gesetzlich irgendetwas unternehmen?
11 Antworten
http://www.baurecht.de/gesetze.htm
Unter dem oben geposteten Link wirst Du Dein Bundesland finden und dann unter Nachbarschaft die entsprechenden Gesetze.
Ich schließe mich aber den anderen Usern an. So ein kleines Naturparadies sollte man nicht zerstören. Gerade wenn sich Schlangen und Echsen angesiedelt haben, zeigt es eine intakte Natur, die man erhalten sollte. Schlangen und Echsen stehen im übrigen unter Naturschutz und sind bis auf die Kreuzotter nicht giftig. Sicherlich erschrickt man sich, wenn man so ein Tierchen plötzlich im Haus findet, doch das Tier erschreckt sich viel mehr. Ruhe bewahren, Tür nach draußen offen lassen und das Problem erledigt sich von selbst.
Bei den Brombeeren musst Du aufpassen, das diese nicht über Wurzelausläufer auf Dein Grundstück kommen.
Hallo, ich kann den Ärger gut verstehen. Wir wohnen als letzte in der Straße, direkt am Wald. Das ist sehr schön und ich liebe die Natur. Ich finde die Fledermäuse abends total toll. Auch die Glühwürmchen.... Unser einziger Nachbar ist das Gelände der städtischen Wasserversorgung. Dort wächst nun seit Jahren relativ unbeschnitten Haselnuss und Holunder. Vor 3Jahren habe ich mir die Genehmigung geholt und die teilweise bis zu 5m auf unser Grundstück und gegen unser Haus stoßenden Sträucher auf zwei Drittel herunter geschnitten. Wir waren zu dritt eine ganze Woche beschäftigt. mittlerweile sind die Sträucher wieder gewachsen. Ich schätze sie auf 6-10m über Grund. Wir wohnen am Berg und liegen einen guten Meter über dem Nachbargrundstück. Und hatten mal eine gute Fernsicht ins Tal. Ich benötige nun bereits zum Frühstück Licht in meinem Ess/ Wohnzimmer. Einige der Pflanzen auf unserem Grundstück sind bereits durch die starke Verschattung und den Überhang eingegangen. Dazu gehören Beerensträucher, Sommerflieder und zwei Rosen (alte Stöcke). Nun war heute jemand da, um die Hecke zu schneiden. Allerdings hat er nur die Grundstücksgrenze ca. 1m frei geschnitten, die Sträucher aber in der Höhe belassen. Auch den seitlichen Überhang, der jetzt ein viertel der Sicht von unserer Terrasse einschränkt, hat er nicht entfernt. Genau so wenig wie die Sträucher um die Oberstromleitung. Ich ärgere mich sehr darüber. Es geht nicht darum etwas gegen Natur zu haben. Aber wenn die Faulheit oder der Geiz der Nachbarn, für einen persönlich starke Nachteile und Kosten (stark erhöhter Stromverbrauch., Schäden durch überhängende Äste, Laubfall...) ) nach sich zieht, kann das nicht sein. Ein Rückschnitt auf ein normales Maß sollte jährlich selbstverständlich sein
Die Natur hat sich Eure benachbarten Grundstücke zurück erobert und daraus - wie Du darlegst - "ein Paradies für Schlangen und anderes Getier" gestaltet. Möglicherweise leben dort u. a. auch Blindschleichen, die - wie oft irrtümlicherweise angenommen wird - KEINE Schlangen, sondern "Echsen ohne Beine" mit für Echsen typischen schließbaren Augenlidern sind (Schlangen haben dagegen keine Augenlider); sie fühlen sich angenehm weich an und werden bei ruhigen Händen sogar anschmiegsam bzw. wollen freiwillig nicht mehr entkommen, weil sie Wärme lieben. Ich habe Erfahrung damit.
Abgesehen davon wachsen und gedeihen auch die wohlschmeckenden Brombeeren direkt vor Eurer Tür; selbst gemachte Brombeer-Konfitüre schmeckt superlecker.
Solch ein Paradies wünscht sich so mancher Naturfreund!Unverständlich ist mir, WARUM Du eine derart gesunde Natur als "verkommen" bezeichnest; vielmehr sollte man sich glücklich wähnen, von einer Natur umgeben zu wohnen, die noch in Ordnung ist.
Umgekehrt wäre für mich Dein geäußerter Wunsch nachvollziehbar gewesen, wenn Du von Schutt, Gestank und Unrat berichtet hättest, was offenbar nicht zutrifft.
Mein Tipp:
Erfreue Dich an der Natur und lasse Dir die jetzt reifen Brombeeren gut schmecken; sie enthalten viel Vitamin C und zählen zu den besten Wildfrüchten unserer Heimat.
ja, und ich könnte mir vorstellen, dass das auch genehmigt wird, denn für die besitzer ist das sicher von vorteil. aber man muss es eben selbst in die hand nehmen.
Ergänzung: Nachfolgend eine nähere Information über die harmlose Blindschleiche, die eine Echsenart ist und irrtümlicherweise häufig mit einer Schlangenart verwechselt wird:
Wenn dort kein Bauzwang besteht wirst nicht viel machen können. Steht ja wahrscheinlich nirgends, dass dort eine bestimmte Bepflanzung sein muss. Frag mal bei der zuständigen Gemeinde nach.
Die Eigentümer werden sich wundern, wenn die Naturschutzbehörden wegen des entstandenen Biotops die Bebauung der Grundstücke verhindern werden!
... und nachts kommen die elfen :-).