Umzug wegen Jobangebot - Partner dagegen?
Hey Community,
Mein Partner und ich waren beide bis vor kurzem in der Landwirtschaft (verschiedene UN) tätig. Wegen der aktuelle Kürzungen habe wir beide unsere Anstellung verloren. Ich bin sehr zeitnah ausgeschieden, mein Freund lehnte die Abfindung ab und ist noch bis September beschäftigt. Wir sind seit 2018 zusammen.
Nun ist es so, dass ich ein aussichtsreiches Jobangebot ca. 100km entfernt erhalten habe. Da die Kosten fürs Ausliegen und den Sprit absolut den Rahmen sprengen würden, sehe ich für mich nur den Wegzug als Option.
Aktuell leben wir beide (getrennt voneinander) in seiner Heimatstadt Köln, also gibt es extrem hohe Mieten und extrem viel Stau. Ich würde auch alleine gehen (die Entfernung ist aus meiner Sicht kein Problem, wir haben beide einen PKW), allerdings macht er ein riesiges Fass auf und bezeichnet mich als egoistisch. Durch den Umzug hätte ich allerdings netto ca. 1,6k mehr in der Tasche.
Ich fühle mich durch sein Verhalten sehr zurückgesetzt in meinen Möglichkeiten, immerhin hab ich wegen ihm generell nur "im Umkreis" nach einem neuen Job gesucht. Wir wollten eigentlich zeitnah zusammen ziehen, aufgrund der Doppelkündigung sehe ich das aber eher in ferner Zukunft. In dem Ballungszentrum in dem wir uns derzeit befinden, gibt es weder für ihn noch für mich potentielle Arbeitgeber.
Bin ich das A*schloch? Was würdet ihr tun?
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
6 Antworten
Was mich an deiner Stelle auf Basis deiner Schilderungen am meisten stören würde, wäre seine absolut nicht vorhandene Lösungs- und Kompromissbereitschaft. Er scheint ja keinen Millimeter auf dich zugehen zu wollen. Damit bringt er leider auch sehr deutlich zum Ausdruck, dass deine Wünsche, deine Zukunft, dein beruflicher Werdegang für ihn viel unwichtiger sind als seine eigenen. Und das ist für meinen Geschmack eine denkbar schlechte Basis für eine gleichberechtigte, langfristige Beziehung und Partnerschaft auf Augenhöhe!
Also, klar gäbe es diverse Lösungsansätze. Wohnort in der Mitte zwischen Köln und dem neuen Job, kleine möblierte Wohnung für dich für unter der Woche am Arbeitsort und Wochenenden gemeinsam in Köln oder eben auch einfach im Zweifel 100km Fahrt in Kauf nehmen, um am Wochenende Freunde und Familie in Köln zu besuchen (ist ja nun echt kein Weg, da ist man ja in einer Stunde da...). Dass er nicht mal im Ansatz über solche Lösungen mit dir zusammen nachdenkt, sondern von dir verlangt, diese berufliche Chance einfach direkt ohne Aussichten auf etwas vor Ort abzulehnen, spricht eben echt nicht für ihn...
Ich verstehe das Problem nicht. 100 Kilometer sind doch nicht die Welt?
Ich hab nach dem Studium auch nicht gleich dort eine Stelle gefunden, wo ich hin wollte (zu meinem Mann) und war dann vier Jahre lang 180 km weiter weg beschäftigt. Dann gab es ein tolles Angebot und ich konnte wieder nach Hause ziehen.
Außerdem kann ich nicht erkennen, wo genau du "egoistisch" bist. Du bist arbeitslos geworden und brauchst einen neuen Job. Jetzt hast du einen guten gefunden.
Kann es vielleicht sein, dass er neidisch ist und es bereut, selbst nicht auch die Abfindung gewählt zu haben? Wie stellt er sich das denn vor, wenn er im September auch arbeitslos wird? Bürgergeld für euch beide, oder wie?
Also kurz gesagt: ich würde die Stelle nehmen und umziehen.
Ich finde nicht, dass Du egoistisch (oder gar rücksichtslos) bist. Du solltest das tun, was DU für richtig hältst und Dich nicht von Deinem Partner einschränken lassen; es geht schliesslich darum, dass Du Dir auch künftig Deinen Lebensunterhalt erarbeiten/finanzieren kannst. Auch wenn ich verstehen kann, dass ein Partner bezüglich der Distanz im ersten Moment vielleicht nicht gerade Freudensprünge macht - 100km sind nun wirklich kein Drama, erst recht nicht, da Ihr ja beide über ein Fzg verfügt.
Wäre ich an seiner Stelle, würde ich mich für Dich freuen und Dich unterstützen (war selbst mal in einer ähnlichen Situation wie Du).
allerdings macht er ein riesiges Fass auf und bezeichnet mich als egoistisch
Das Gegenteil trifft hier zu: Er scheint nur an sich zu denken, weder an dich noch an euch als Einheit.
Selbstverständlich solltet "ihr" (also du) den Job annehmen, wenn es einen gibt. Wäre doch total unverantwortlich und geradezu asozial einen möglichen Job nicht anzunehmen.
Ratschlag: Nimm den Job an und ziehe dorthin.
Wenn du ihn liebst und zusammen bleiben willst, dann biete ihm an, euch dort zusammen eine Wohnung zu nehmen.
ch finde es wesentlich egoistischer, jemanden zum Bleiben überreden zu wollen, obwohl der Person woanders wesentlich bessere Optionen zur Verfügung stehen.