Tundra Biotop Referat?

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Hi,

die Tundra ist eine Vegetationszone. Auch wenn es mehrere Tundren gibt, ist dies das typische Erscheinungsbild der Natur, unter dem Einfluss der vorherrschenden klimatischen Bedingungen. Du greifst dir einfach eine Tundra heraus, z.B. die in Alaska, die exemplarisch für alle Gebiete stehen soll. Ihre Eigenheiten stehen also stellvertretend für alle vergleichbaren Gebiete dieser Vegetationszone. Dein Referat sollte darstellen, welche Besonderheiten, Regelmäßigkeiten, Auffälligkeiten diese Gebiete aufzeigen.

Zunächst mal fällt auf, dass die Vegetationszone baumfrei ist, es gibt dort keine Wälder oder höheren Bäume. Das ist ein herausragendes Merkmal dieser Vegetationszone und nun kannst du erläutern, weshalb das so ist, dazu beschaffst du dir eine Karte aus dem Diercke Schulatlas und zeigst auf einer Folie den Verlauf der "10°C-Juli-Isotherme", das sind all jene Gebiete, in denen es im Hochsommer gerade noch 10°C warm wird, eine Isotherme ist eine Linie gleicher Temperatur, weiter nördlich schafft es das nicht mehr, weiter südlich wird es schrittweise deutlich wärmer. Der Diercke Atlas hat eine Karte dazu. Diese Linie fällt ca. mit der Baumgrenze überein und kennzeichnet den südlichen Rand der Tundra. Bäume fühlen sich in kälteren Regionen, nördlich der 10°C-Juli-Isotherme, nicht mehr wohl, was sich darin äußert, dass sie dort nicht mehr wachsen. Dies verleiht der Landschaft ein charakteristisches Aussehen.

Die Vegetation ist niedrig und besteht aus Moosen, Flechten, Zwergsträuchern, vielleicht einigen Zwergwuchsformen von einigen Bäumen und weiten Grasfluren. Diese Vegetationsdecke wächst sehr langsam und ist empfindlich, mit langen Regenerationszeiträumen, sollte sie (z.B. durch den Menschen) zerstört werden. Die dort vertretenen typischen Arten hast du natürlich auf Folie, um sie vorzustellen. Welche Bedrohung geht vom Menschen auf diese Vegetationszone aus? Wir bauen z.B. Ölpipelines durch die Tundra, wie z.B. die Trans-Alaska-Pipeline: https://alaskaphotographics.photoshelter.com/img-show/I0000IThVqRVKx.c

ferner: https://www.alaskaphotographics.com/alaska-photo-articles/trans-alaska-oil-pipeline-photos/ wenn solche Installationen kaputt gingen und das Öl auslaufen würde, ist die Vegetationszone, wegen ihrer langsamen Regeneration, für lange Zeit im Eimer. Hier besteht also ein deutliches Konfliktpotential zwischen der Wirtschaftsweise des Menschen, z.B. der Ausbeutung der Bodenschätze und dem gebotenen Naturschutz. Du könntest auf besondere Konstruktionsmerkmale dieser Pipelines eingehen, mit denen versucht hat, der Besonderheiten der Tundra zu berücksichtigen und Unfälle zu vermeiden: https://alaskaphotographics.photoshelter.com/gallery-image/Alaska-oil-pipeline/G0000yv0t3zjdkyY/I0000mTaVdJOBulo Einerseits sind die Rohre, wie man sieht, überirdisch verlegt und zudem finden sich an den Trägern Kühlrippen, diese sollen die Wärme des transportierten Öls, welches durchaus 60°C haben kann, möglichst nach oben an die Luft ableiten und nicht in den Boden, damit der Permafrost nicht auftaut, denn das könnte die ganze Konstruktion instabil werden lassen. Im Permafrostboden lassen sich, aus gleichem Grund, auch keine unterirdischen Leitungen verlegen.

Bezüglich des Bodens ist kennzeichnend, dass dieser während der meistens Zeit des Jahres dauerhaft gefroren ist ("Permafrost"). Lange dunkle Winter, ohne aufgehende Sonne ("Polarnacht") und lange Zeit mit geschlossener Schneedecke von bis zu 300 Tagen, stellt Pflanzen in diesem Naturraum vor große Herausforderungen, die dem trotzen sollen, dazu könntest du den Polarkreis thematisieren, oberhalb dessen, die Sonne im Winter zeitweise nicht mehr aufgeht.

Eine Besonderheit aller dieser Vegetationszonen ist und dahinein könntest du einen Exkurs machen, dass ihre Grenzen den aktuellen klimatischen Bedingungen auf der Erde entsprechen und nicht etwa in Stein gemeißelt sind, ändern sich die klimatischen Bedingungen, fangen die Grenzen der Vegetationszonen an sich zu verschieben. Wir haben in den letzten 2,4 Mio. Jahren (das sog. Quartär) mehrere Eiszeiten gehabt, namentlich, du kennst die natürlich als Referent, die letzen 3 der vergangenen 1/2 Mio. Jahre waren die Weichsel-Eiszeit (Glazial), Saale-Eiszeit und Elster-Eiszeit. Während dieser Kälteperioden "wandert" die Tundra südwärts und zwar bis vor unsere Haustür, wir hatten als während der jeweiligen Eiszeiten, eine Eisrandlagen-Tundra mitten in Deutschland, mit der entsprechenden Vegetation. Was bedeutet das für unseren heimischen Wald? Er mag ja die Gebiete nördlich der 10°C-Juli-Isotherme nicht, die sich in der Eiszeit bis Deutschland verlagerte. Der Wald wurde verjagt. Wäre er nicht geflüchtet, wäre er untergegangen, was durchaus vielen Pflanzenarten passiert ist. Denn auf seiner Flucht musste er Gebirge, wie die Alpen überwinden. Wie können ortsfeste Bäume überhaupt fliehen? Sie können ja nicht laufen. Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Samen auf Gebiete fallen wo sie noch wachsen können, während sie in den nördlichen Gebieten, wo das Eis heranrückt, sterben. Auf dem Wege müssen sie z.B. ein Gebirge, welches sich in Ost-West-Verlauf in den Weg stellt (Alpen) "überklettern", schaffen sie das nicht, sterben sie aus. Wir haben aber überall bei uns Wald, wo kommt der her? Er ist nach der Eiszeit (ca. der letzten 10.000 Jahre) aus den südlichen Rückzugsgebieten wieder zu uns eingewandert, da das Klima wieder o.k. war. Das gibt eigentlich genug Anhaltspunkte, daraus ein beliebig langes Referat zu basteln :) Außer google empfehle ich dir auch mal in den Diercke-Schulatlas zu schauen, für Kartenmaterial. Good luck, Gruß, Cliff

Ich glaube du sollst das wichtigste über alle zusammen fassen und was sie gemeinsam haben oder welche unterschiede sie haben.

Aber noch eine Gegenfrage: Wer macht sein Referat bitteschön um Halb Eins in der Nacht 😂