Trotz Epilepsie in die Freiwillige Feuerwehr?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist hier nicht abschließend zu klären.

Es gibt rechtliche Grundlagen für die Aufnahme in die Feuerwehr. Die sind eigentlich in jedem Bundeslang ziemlich gleich. Da stehen dort Sachen wie:

 Der Bewerber hat die Wehrführung vor der Aufnahme und während der Mitgliedschaft über gesundheitliche Einschränkungen, die Einfluss auf die körperliche und fachliche Eignung für den Dienst in der Feuerwehr haben, zu informieren. Ein ärztliches Gutachten hierüber kann verlangt werden.

Wie der jeweilige Träger damit aber umgeht ist höchst unterschiedlich. In Berlin wird m.W. nach niemand in die FF aufgenommen der die Anforderungen der G 26.3 (AGT) nicht erfüllt. Anderseits gibt es auch Beispiele wo Rollstuhlfahrer in die Feuerwehr aufgenommen wurden. Siehe: https://saar-mosel-news.de/im-rollstuhl-bei-der-feuerwehr-eine-starke-frau-inklusion-als-chance/

Es kommt also sehr stark auf die örtlichen Bedingungen, naja eher auf den Willen der Beteiligten, an.

Viel Glück

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

simeax 
Fragesteller
 03.12.2020, 09:31

Dankeschön für die gute Antwort! Gucken was bei mir rauskommt!

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Inwieweit der aktive Einsatzdienst in Deinem Fall möglich ist, kann und möchte ich so aus der Ferne nicht beurteilen. Das sollte in jedem Fall ein Arzt machen, der a) mit Dir und Deiner Krankheit und b) mit der Arbeit und den Anforderungen der Feuerwehr vertraut ist. Der kann dann am besten sagen, ob und wenn ja für welche Aufgaben Du eingesetzt werden kannst.

Dann kommt es natürlich auch auf die jeweilige Feuerwehr drauf an. Wie Nomex64 ja schon schrieb, setzt die FF in Berlin beispielsweise eine G 26.3 voraus, was mit Epilepsie sicherlich schwierig werden dürfte. In anderen Wehren ist die G 26.3 keine Voraussetzung.

Vom Einsatzdienst einmal abgesehen gibt es heute aber auch in sehr vielen Feuerwehren sogenannte "Verwaltungsabteilungen" (kann je nach Bundesland und Kommune auch anders heißen). Die Mitglieder dieser Verwaltungsabteilungen leisten wertvolle Arbeit, u.a. im Bereich der Verwaltung, aber auch als Betreuer der Jugendfeuerwehr, im Bereich der Brandschutzerziehung, im Bereich der Versorgung während und nach Einsätzen, als Funker in der Einsatzzentrale usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Als ich meinen Ex geheiratet habe (der ist FFW'ler), wollte der mich rekrutieren. ich war da schon 10 jahre anfallsfrei ohne Medikamente... ich kenne ja meine Trigger.

Ich wurde trotzdem abgelehnt, die Gefahr ist halt latent da, dass ich im falschen Moment einen Anfall bekomme...weil im Einsatz kann ich nicht sagen: Oh, DAS DA ist einer meiner Trigger, macht mal eben ohne mich weiter...

Ich würde durch einen Anfall nicht nur mich gefährden, sondern den zu Rettenden und auch die FFW-Kameraden...die Verantwortung will niemand übernehmen!