Trotz defekter bremse TÜV zugeteilt?

TÜV bericht Ausschnitt - (Auto, KFZ, Betrug)

7 Antworten

Wenn nicht grade eine automatische Übermittlung der Bremswerte stattfindet hab ich noch keinen Prüfer erlebt der da nicht gerundet hätte. Also wenn der Prüfstand 254 anzeigt, dann 250 einträgt. Zumal nie bei einer weiteren Messung nochmal genau die selben Werte rauskommen. Zieht eine Bremse einseitig wird meist auch öfter gebremst um zu schauen ob Mal eine Messung passt (bzw lässt man auch gern mal etwas warmbremsen um zu schauen ob es sich bessert).

Du hegst scheinbar den Verdacht dass manipuliert wurde. Grade wenn ich manipulieren würde und das weil eine Bremse zu einseitig zieht würde ich die Werte deutlich näher dahin manipulieren dass die Toleranz grade so eingehalten wird. Bestimmt würde ich dann nicht 250 zu 240 hinschreiben, höchsens wenn ich überhaupt keine Bremswerte von diesem Auto hätte (so ein Verdacht kann auch aufkommen, aber den würde ich nicht hegen).

Das was Du da eingestellt hast ist gar kein TÜV-Bericht, auch kein Teil davon. Das ist doch ganz eindeutig Dekra-Papier! Ich würde glatt mal zu einer Dekra-Prüfstelle und dort Dein Problem schildern. Mich würde es sehr verwundern wenn nicht ein Prüfer kurz mal auf die Rollen fahren würde und nochmal die Bremswerte ermitteln würde (kostenlos). Und sicherlich würde der Dir auch sagen was das Problem ist.

Zum Zeitpunkt als der Wagen beim Dekra war und geprüft wurde kann der durchaus völlig in Ordnung gewesen sein (bzw ohne erkennbaren Mangel) und schon beim Rausfahren aus der Prüfhalle ein Schaden eingetreten sein durch den der dies nicht mehr war.

Es kann auch sein dass ein Autohändler und ein Dekra-Prüfer sich so gut kennen dass Fahrzeuge des Händlers eine HU bestehen ohne dass der Prüfer das Auto sah, was nun vorliegt müsste man herausfinden. Alleine dass alle Werte auf 0 enden ist da keinerlei Indiz.

Die Bremswerte auf dem Bericht sind absolut in Ordnung.

Es gibt zwar auch Prüfer, die schreiben die "krummen" Bremswerte auf, oder die Bremswerte werden von einem modernen Prüfstand direkt auf den PC übertragen.

Geh mal davon aus, der Prüfer hat z.B: 251 / 243 gemessen, schreibt aber 250 / 240 gerundet auf. Das macht auch Sinn, denn keine Messung ist exakt gleich, bremst Du danach nochmal, sind es vielleicht 249 / 238.

Die Abbremsung der Betriebsbremse Deines Fahrzeuges beträgt gemessen 47,1 %. Das ist zwar rechnerisch zu wenig, je nach Baujahr sind 50% bis 58% gefordert, allerdings bezogen auf ein bis zum zul. Gesamtgewicht beladenes Fahrzeug.

Dein Fahrzeug war bei der Bremswirkungsprüfung vermutlich leer oder teilbeladen. Wenn da 47% erreicht werden , geh davon aus, dass es bei voll beladenen Fahrzeug über 60% sind.

Die Vorderachse wird dann auch blockiert haben, d.h. er hat es mit niedrigen Bremskräften schon geschaft, die Räder zum völligen Stillstand zu bringen.

Wenn die Bremswirkung durch blockieren, also bis zum Stillstand der Räder mit niedrigeren Kräften erreicht wird, ist das natürlich gut.

Auf Deinem Prüfbericht wird demnach irgendwo vermerkt sein, dass die Blockiergrenze erreicht wurde oder die Abbremsung nach Punkt 8 Nr.1 der Bremsenrichtlinie als erfüllt gilt.

Bei deiner Feststellbremse ist das auch so, die muß 16% der zul max. Gesamtmasse betragen. In Deinem Bericht sind es nur 15,7 %, eben weil Dein Auto nicht voll beladen war. Auch hier gilt wieder, wenn die Blockiergrenze mit geringeren Kräften erreicht wird ist das natürlich gut.

Du kannst es selbst nachrechnen, das ist ja kein Geheimnis.

Zur Betriebsbremse:

Zähle die 4 Bremswerte der Betriebsbremse zusammen und teile sie durch den Wert, der in Feld F2 Deiner Zulassungsbescheinigung steht (das ist die zulässige maximale Gesamtmasse Deines Autos) und nimmst diesen Wert x 100

Also (250 + 240 + 190 +190 ) / F2 * 100  => Abbremsung 

Du solltest dann auf die 47,1 % kommen

Zur Feststellbremse:

Entsprechend die beiden Bremswerte der Feststellbremse zusammenzählen und durch den Wert teilen, der in F2 Deiner Zulassungsbescheinigung steht.

In diesel Fall (150+140) / F2 * 100 = Abbremsung

Lass mich raten .... Dein Auto hat ein zulässiges Gesamtgewicht (Feld F2) von 1847kg.

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Nichts desto Trotz ist die Hauptuntersuchung eine zerlegungsfreie Prüfung, es kann also durchaus nach der HU ein Defekt auftreten, den man nicht entdecken konnte.

Ich hatte selbst schon einen Kunden, da war die Bremsewirkung voll in Ordnung und auf dem Nachhauseweg kam er zurück, weil "plötzlich etwas komisch" war.

Da war eine Bremsleitung stark angerostet und dann geplatzt, diese war aber hinter einer Verkleidung verlegt und an der Stelle nicht sichtbar. Das haben wir erst sehen können, nachdem die Verkleidung komplett abgebaut wurde (bzw. weil die Bremsflüssigkeit dort heraus lief).

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Wenn Du jetzt mit dem Satz "Ich glaube meine Bremse ist kaputt" in die Werkstatt gehst, bist Du in der jetztigen Situation natürlich ein leichtes Opfer für eine Werkstatt die Geld verdienen will.

Daher würde ich Dir dazu raten, fahr direkt zu der Prüfstelle hin. Das Papier ist doch von der DEKRA, also fahrt dort hin und frage einfach mal nach, ob die den Wagen noch mal abbremsen können. Erkläre Dein Problem mit dem nach rechts ziehen.

Bei uns ist auch die DEKRA ganz groß vertreten und dort sind die super kulant und nehmen sich solchen Wünschen auch an, ohne eine Gebühr zu verlangen, zumal Du ja gerade da warst.

Da die Prüforganisation nicht repariert, verdienen die auch nichts an einer Reparatur und beraten Dich wirklich neutral.

Die Werte sind realistisch, wenn ein Guter KFZ-Mechatronier am Werk war. 

Wenn dein Wagen extrem schlecht bremst und nach rechts zieht hat das evtl. sogar 2 Ursachen. Ein verstelltes Fahrwerk und ein Problem mit der Bremsanlage. Lass die Bremse von einer freien Meisterwerkstatt kontrollieren und am besten noch das Fahrwerk vermessen. Wenn etwas nicht stimmt melde das sofort dem Verkäufer so fern es kein Privatkauf war. Er muss dafür in Gewährleistung gehen. 

die Prüfung der Bremswerte ist eine sogenannte Momentaufnahme , heist das die Bremswerte  am Prüfungstag  im Ordnung waren   .. Das unterstelle ich mal.   Von dem her sind die antworten der anderen User auch in Ordnung..

Das nach vier Wochen oder innerhalb dieser Vier Wochen viel passieren kann  steht ebenfalls aussser Frage. Du solltest  umgehend deine Bremse  in einer Werkstatt überprüfen und  instandsetzen lassen..

Häuffig reicht es in den Wintermonaten die sehr Salzhaltig sind  die Bremse mal regelmässig  an der SB Waschanlage durch die Felgenlöcher rauszudampfen und so zu reinigen  bis sauberes Wasser unter den Rädern  heraustritt.  dann warmbremsen und  vorsichtig testen..

Wenn das nicht hilft  ist Werkstatt angesagt..   Joachim

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 40 Jahren als Schrauber unterwegs . Meisterbrief

Wirkt doch recht komisch meiner Meinung nach.

Ich würde das kontrollieren lassen. Nicht nur weil das komisch ist, sondern weil Bremsen nun mal mit eins der wichtigsten Bauteile sind. Die HU ist nur eine Bestätigung des momentanen Zustandes im Moment der Untersuchung. Könnte also 1 Tag später was gewesen sein oder geändert worden sein und trotzdem neuer TüV.

Habe auch mal ein Auto gekauft mit neuem TÜV und nach den ersten 60 Kilometern war die Bremsflüssigkeit leer. Bei der HU sieht man das nicht da in der kurzen Zeit nicht unbedingt erkennbar viel austritt aber was danach im alltäglichen Gebrauch ist, ist nochmal was anderes