Transportpilot bei der Bundeswehr mit Brille?
Hallo, ich überlege nach der Schule zur Luftwaffe zu gehen um Transportpilot zu werden, aber ich trage eine Brille (-3,0). Ich habe bereits recherchiert, aber nichts informatives gefunden, also möchte ich fragen was die Dioptriengrenze dort ist.
4 Antworten
Bewirb Dich, falls es Dich interessiert. Niemand kann Dir vorhersagen ob Du evtl ganz regulär, oder aber mit einer Sondergenehmigung genommen werden kannst. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei.
Empfehlung: Erst mal Mustern lassen, die sagen Ihnen dann schon ob ja/nein.
Die vorherigen Grenzwerte der Sehstärke passen, daran können Sie sich orientieren.
Jedoch als anmerkung: Es gibt eine verdammt hohe Anzahl an Bewerbern, die irgendwie als Pilot tätig sein wollen. Und da unsere Luftwaffe nicht sehr groß ist, werden nur die besten genommen. Da wird jemand mit selben Eigenschaften wie Sie, der jedoch besser sieht, direkt vorgezogen.
Die meisten Piloten der Luftwaffe sitzen übrigens die meiste Zeit an simulatoren, die wenigsten fliegen tatsächlich.
Ich will Ihnen nichts ausreden, Die Bundeswehr ist eine gute Sache.
Jedoch stehen deine Chancen nicht perfekt.
MfG
Ein Soldat - und erst recht ein Offizier - muss sich schnell in neue Lagen versetzen können und lösungsorientiert arbeiten. Da wäre die eigene - und richtige Recherche - schon eine gute Übung gewesen, denn so wird das nichts.
Es gibt doch genügend Informationen bei der Bw. so gelten beim Militär folgende Werte:
„Obergrenzen: Kurzsichtig (KS), Weitsichtig (WS), Hornhautverkrümmung (HV)
Grenzwerte für Hubschrauberpiloten: +3,0 WS /-3,0 KS / 2 HV
Grenzwerte für Jetpiloten +2,0 WS /-1,5 KS / 0,5 HV.
Laserbehandlung ist eine Möglichkeit, sollte aber 1 Jahr vor der Bewerbung abgeschlossen sein.
Weitere Einschränkungen können sich durch mangelndes 3D-Sehen oder eine Farbsehschwäche ergeben. Abschließend kann das aber nur der Ärztliche Dienst während der Einstellungsuntersuchung beurteilen.“
(Info: YT-Video der Bw, ca. 06/2015)
Da sind leider nur die Werte für Hubschrauber- und Kampfjetpiloten genannt. Du kannst Dich aber an den Hubschrauberpiloten orientieren.
Allerdings ist der Visus ja nur ein Punkt von vielleicht einem Dutzend alleine für das Auge (ist jedenfalls bei zivilen Berufspiloten so).
Aber ich verstehe die Anfrage sowieso mal wieder nicht. Was glaubst Du, können wir GF-Hobby-Flugmediziner Dir per Ferndiagnose an richtigen Informationen geben, ohne Dich zu kennen?
Entschieden wird Deine Tauglichkeit doch nicht hier, sondern im FMI der Bundeswehr. Ein Tipp von Oberstarzt Dr. Marwinski, dem ehemaligen Leiter (bis 2014) des Flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe:
"Ein Supermann muss man auch als Pilot nicht sein. Und bei den Grenzwerten für die Augen planen wir etwas großzügiger zu werden. In Zukunft wird man auch bei Fehlsichtigkeiten bis zu plus/minus 5 dpt Pilot bei der Bundeswehr werden können.
Das liegt unter anderem daran, dass die neuen Brillen und Sehhilfen immer besser werden. Und bald wird man sogar mit Kontaktlinsen Jet fliegen können. Ich kann deshalb nur jedem raten, der bisher geglaubt hat, dass seine Augen zu schlecht zum Fliegen wären, sich zu bewerben.“
(Quelle: Interview in „bundeswehr“, 2011)
Natürlich dürfen die jungen Himmelsstürmer alles fragen. Was mich nachdenklich macht, ist, dass es immer heißt, die heutige Jugend ist weiter und kann mit dem Computer umgehen usw.
Dann aber werden Fragen gestellt, die entweder hier nicht beantwortet werden können (wie z. B. das immer und immer wieder hochkommende Brillenproblem - auch bei den Verkehrspiloten) oder nach Fakten, die ich innerhalb weniger Minuten selbst recherchieren kann.
Daher kann ich die Entschuldigung "ich habe im Internet nichts gefunden" nicht gelten lassen. Außerdem gibt es ja noch die GF-Datenbank, die jeder mal als erstes durchsuchen könnte, aber selbst das funktioniert nicht.
Das alles zeigt, wie hilflos - oder faul - viele Fragesteller sind und so muss ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden. Ich sehe das rein pädagogisch;-) und wer sich da schon persönlich angegriffen sieht, wird in der kalten, rauen Arbeitswelt sein blaues Wunder erleben.
generell kann ich sagen: keine chance!
für ein piloten musst du gesundheitlich top tauglich sein. d.h. keine allergien, keine brille, keine sonstigen "mängel"
Generell kann ich sagen, dass Deine Infos (fast hätte ich gesagt "natürlich") nicht (ganz) richtig sind, es sei denn, Du bist Fliegerarzt und hast andere Infos als die Bw selbst.
1. Siehe die Infos der Bw in meiner Antwort zum Thema.
2. Siehe das Statement von Dr. Marwinski in meiner Antwort zum Thema.
3. "Die 10 größten Piloten-Mythen" (Info der Bundeswehr, also für jeden Interessenten abfrufbar):
Mythos 1: Perfekte Augen sind ein Muss!
Stimmt nicht! Liebe Brillenträger und -trägerinnen, ihr könnt aufatmen: Brillen sind im Cockpit erlaubt. Pilotinnen und Piloten der Bundeswehr werden dafür mit Fliegersonderbrillen ausgestattet.
(Ja, dass war schon immer so, jedenfalls in den letzten 40 Jahren, als die Luftwaffe noch F-104 und F-4F flog)
Mythos 7: Nur ohne Allergien!
Stimmt teilweise! Beim medizinischen Check wird ein Allergietest durchgeführt. Stellt sich heraus, dass ... durch die Allergie erhebliche Einschränkungen vorliegen, ist der Bewerber bzw. die Bewerberin untauglich. In allen anderen Fällen wird individuell entschieden. Eine Allergie muss daher nicht zwingend ein Ausschlusskriterium sein.
Und nun? Wem soll der Fragesteller eher glauben?
Als Brille tragender Transportpilot erlaube ich mir einfach mal Dir zu widersprechen.
Grundsätzliche Zustimmung, jedoch finde ich die Frage durchaus angemessen. Das scheinst Du ja anders zu sehen.