Tora und Evangelien - verfälscht?

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 muss man doch wissen, wie die Verfälschung aussieht.

Wenn die Bibel dem Koran bzw den Ahadith widerspricht.

als Wegleitung lesen sollen.

Nur solange diese Wegleitung nicht dem islamischen Glauben widerspricht. Und sie hat auch nur den Wert, den man zB in Harry Potter findet: zB jemanden in Not helfen.

Das ist nicht ganz richtig. Zwei Verse:

115Vollkommen ist das Wort deines Herrn in Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der Seine Worte abändern könnte. Und Er ist der Allhörende und Allwissende. Sure 6,115
27Und verlies, was dir vom Buch deines Herrn (als Offenbarung) eingegeben worden ist. Es gibt niemanden, der Seine Worte abändern könnte, und du wirst außer (bei) Ihm keine Zuflucht finden. Sure 18,27

Es ist der Koran gemeint, wenn ich das richtig verstehe (S. 253):

6:114-115 - Der Prophet (a.s.s.) soll hier die Frage stellen und darauf die Antwort geben. Allāh (t) hat dieses Buch offenbart und für die Menschen in Wahrheit und Gerechtigkeit als göttliche Gesetzgebung vollendet (vgl. 2:146 und die Anmerkung dazu).

Laut Koran gelten die Schriften der Juden und Christen als verfälscht, schau hier. Beispiele findest du hier:

1. Es gibt nur eine ewige Schrift, „die Mutter der Schrift“ (umm al-kitâb, Sure 3,7; 13,39; 43,4). Sie ist das Wort Gottes selbst, unversehrt aufbewahrt auf „der wohlverwahrten Tafel“ (al-lauh al-mahfûz, Sure 85,22). Diese ursprüngliche Schrift ist im Laufe der Zeit an herausgehobene Propheten offenbart worden: an Mose in Gestalt der Thora (mehr oder weniger identisch mit dem Pentateuch); an David in Gestalt der Psalmen (zabûr); an Jesus in Gestalt des Evangeliums (indschîl), und schließlich an Muhammad in Gestalt des arabischen Korans. Alle diese Schriften wurden „herabgesandt“, „diktiert“ von Gott an die Propheten, deren Pflicht es war, sie unverfälscht, wortwörtlich zu übermitteln.
2. Jede dieser Schriften ist eine Edition derselben ewigen Schrift. Sie alle enthalten ein- und dieselbe Botschaft. Es ist die Mahnung: Du sollst den einen und einzig wahren Gott anbeten und ihm dienen und niemanden neben ihn stellen! So weit stimmen die Heiligen Schriften der Juden und der Christen mit dem Koran überein, der als letzte und vollkommene Edition des Wortes Gottes in arabischer Sprache den wesentlichen Wahrheitsgehalt aller geoffenbarten Schrift in unüberbietbarer inhaltlicher Klarheit und stilistischer Schönheit enthält. Die fehlende Übereinstimmung zwischen Bibel und Koran hat ihren Grund darin, dass Juden und Christen ihre jeweilige Schrift nicht fehlerlos bewahrt, sondern „verfälscht“ haben (harrafa, tahrîf).
3. Die muslimischen Theologen und Apologeten beweisen auf verschiedenen Wegen, dass die Thora und das Evangelium gefälscht worden sind.
– Die ersten fünf Bücher der Bibel (Pentateuch) können nicht vollständig dem Propheten Mose zugeschrieben werden; z. B. spricht das 5. Buch Mose (= Deuteronomium) 34,5–8 vom Tode des Mose. Diese Verse muss ein anderer geschrieben haben. Es gibt in der Bibel weitere Zusätze.
– Die Evangelien des Neuen Testaments sind voll von Widersprüchen, z. B. hinsichtlich des Stammbaums Jesu, des Einzugs in Jerusalem, der Verleugnung des Petrus. Außerdem sind sie von vier verschiedenen Autoren verfasst, von denen mindestens einer Jesus niemals begegnet ist. Deshalb erfüllen sie das fundamentalste Kriterium für zuverlässige Überlieferung nicht, das im Konzept des hadîs matawâtir festgehalten ist: Eine Aussage oder Handlung des Propheten muss in ununterbrochener Kette auf den Erstüberlieferer zurückgehen.
– Die Christen geben zu, dass sie eine Reihe von Evangelien nicht in den Kanon aufgenommen haben. Diese nennen sie u. a. „apokryphe“ Evangelien. Eines von diesen muss das wahre Evangelium gewesen sein, das mit dem Koran übereinstimmt. Viele Muslime sind der Überzeugung, dass dieses authentische Evangelium wiedergefunden worden ist: das Barnabasevangelium.
– Die Ankündigung vom Kommen Muhammads haben Christen offenkundig sowohl aus der Thora als aus dem Evangelium getilgt (vgl. Sure 7,157; 61,6). Dennoch finden sich Spuren dieser Vorhersage im heutigen Text der Bibel. Die Thora spricht von einem Propheten, „einer wie Mose“, der kommen wird (vgl. Dtn 18,15: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören“; Dtn 18,18: „Einen Propheten wie dich will ich mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage.“). Das Evangelium nach Johannes (14,17) spricht von einem, „der da kommen und euch alle Wahrheit lehren wird“.
– Dennoch gibt es einige muslimische Gelehrte in Vergangenheit und Gegenwart(1), die die textliche Autorität der Bibel, wie wir sie heute vor uns haben, akzeptieren. Sie vertreten die Meinung, dass die Verfälschung, von der der Koran spricht, sich allein auf die Interpretation biblischer Aussagen durch Juden und Christen von früh an (Paulus!) bezieht und somit nicht in einer Veränderung des Textes besteht. Andere zeitgenössische muslimische Autoren(2) erkennen an, dass die Evangelien aus der Kenntnis des historischen Geschehens entstanden sind. Sie fügen jedoch hinzu, dass diese christliche Deutung andere Interpretationen nicht ausschließt, unter anderem auch nicht die muslimische Deutung.
– In der gleichen Weise haben einige muslimische Wissenschaftler(3) damit begonnen, auch den Koran nach den Prinzipien der modernen Textinterpretation auszulegen. Allerdings werden ihnen in ihren Gesellschaften von politischer und akademischer Seite nicht wenige Schwierigkeiten bereitet.

Warum glauben das Muslime überhaupt?:

Da Muhammad und seine Anhänger die Schriften der Juden, die nicht auf Arabisch vorlagen, nicht lesen konnten, stand Aussage gegen Aussage. In den theologischen Streitgesprächen, die die Juden mit Muhammad führten, war dieser hoffnungslos unterlegen, so daß er sich nur darauf berufen konnte, daß er als Gesandter Gottes (rasul allah) beauftragt sei und Kritik an der Offenbarung in Wirklichkeit Kritik an Gott selbst sei (Sure 2,135f.).Daher kam er mehr und mehr zu der Überzeugung, daß die Juden (und auch die Christen) ihre Offenbarungen verfälscht haben müßten (neunmal in Sure 2; fünfmal in Sure 3, viermal in Sure 4 und 5).

Quelle: Mohammed - "Prophet" aus der Wüste von Prof. Dr. Christine Schirrmacher und Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, Seite 50.

Mayahuel  27.12.2022, 08:33
 Allerdings werden ihnen in ihren Gesellschaften von politischer und akademischer Seite nicht wenige Schwierigkeiten bereitet.

Das war/ist im Christentum nicht anders. In manchen Kreisen ist die historisch-kritische Methode die zweitgrößte Erfindung Satans (nach der Evolutionstheorie).

Im Islam ist das einen Zacken schärfer, da Muslime davon ausgehen, dass der Koran perfekt konserviert wurde.

2

a. Gott schützt laut Koran seine Offenbarung.

b. Also kann die Bibel nicht verfälscht sein, da sie laut Koran Gottes Offenbarung ist.

c. Gottes Offenbarungen sind wahr und können sich nicht widersprechen.

d. Der Koran widerspricht der Bibel in zentralen Punkten.

Rein logisch ist das ganze eine Zwickmühle, aus der man nicht herauskommt. Auch unter dem Fachbegriff 'islamisches Dilemma' weithin bekannt.

Es gibt zwei Möglichkeiten, diesen gordischen Knoten zu durchtrennen:

  1. Ich pfeife auf jede Logik
  2. Der Koran ist in sich unlogisch und widersprüchlich.

Rat mal, welche Option Muslime wählen.

Nachweislich ist die Bibel seit dem 4.Jhdt nach Chr. nicht mehr verändert worden, weil es seit dieser Zeit Originalschriften wie den Codex Sinaiticus gibt. daher behaupten Moslems: Die Schriften sollen schon Jahrhunderte vor dem Koran verfälscht worden sein, dadurch soll der Koran erst nötig geworden sein.

Warum sagt dann Mohammed, man soll im Zweifel Thora und Evangelien befragen, die angeblich schon damals verfälscht gewesen sein sollen?

Sure 10,94: "Bist du im Zweifel über etwas, was wir dir jetzt offenbart haben, so frage nur die, welche die Schrift vor dir gelesen haben."

Sure 3, 3. Er hat herabgesandt zu dir das Buch mit der Wahrheit, bestätigend das, was ihm vorausging; und vordem sandte Er herab die Thora und das Evangelium als eine Richtschnur für die Menschen; und Er hat herabgesandt das Entscheidende.

Der Koran soll also bestätigen, was ihm vorausging ... also Thora und Evangelien, was Mohammed danach auch nochmal ausdrücklich beim Namen nennt

Das ist das islamische Dilemma!

Der Islam ist tatsächlich die einzige Religion, die sich selber widerlegt.

Der Grund, warum Muslime allgemein glauben, dass Thora/Evangelium verfälscht wurden, liegt in der Annahme, die Christenheit stütze sich auf die Bibel. Dabei garantiert sie Gottes ewiges und unverfälschtes Wort zu sein. Allerdings warnt sie vor der "Verdrehung der Worte" in 2.Petrus 3:16 und Jesus warnte im voraus, dass seine Lehren mit philosophischen und traditionellen Gedankengut verfälscht würden, (Matthäus 7:15-23).

Wäre die Bibel wirklich verfälscht, dann hätte Gott gelogen.. das wäre fatal für unser Vertrauen in ihm und seine Verlässlichkeit! Denn er beschreibt sich selbst als einen Gott der Wahrheit, der nicht lügen kann, (Titus 1:2; siehe auch Römer 3:3,4)