Tokai SG 43l oder Tokai SG88?

3 Antworten

Was spricht denn gegen das Original? Eine richtige Gibson SG als Special, 1 bis 2 Jahre alt bekommst Du für das selbe oder weniger. und dann sieht sogar die Kopfplatte und das Logo drauf nach ACDC aus...

Ansonsten der Klassiker unter den bezahlbaren SGs - Epiphone SG 400 Pro.

Alles wurde bereits gesagt - Du musst das Ding anspielen. Was nützt es, wenn sie aussieht wie ne Angus SG, aber ihr die Spritzigkeit fehlt oder Du mit dem Halsprofil nicht klarkommst oder oder... Das wäre mir viel unangenehmer, mit ner Angus Optik klampfe ACDC Lieder spielen, die dann nicht nach ACDC klingen...

Aber ich kenne die Tokais nicht, von daher kein Vorurteil. Vielleicht klingen die ja auch gut...

Sebastian865 
Fragesteller
 23.04.2020, 00:37

Ich würde sofort eine Gibson SG nehmen nur das Problem ich find keine unter 900€

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therealkickers  23.04.2020, 00:46
@Sebastian865

Also ich hab die Special 2018 und gucke immer mal rein aus Interesse, die ist in den Kleinanzeigen immer wieder mal zwischen 650 und 800 drin. Die klingt auch richtig schön hell, schön differenziert. Alleine ohne Verstärker ist das die meiner Gitarren, die am meisten "singt". Da spürst du wirklich, was das für ein Unterschied zu z.B. der Epiphone ist. Bei der Gibson spürst Du auf dem Knie, wie jedes einzelne Bauteil der SG mitspielt. Die mini Humbucker machen zudem ordentlich Output. Die Gitarre so an den Amp, den nur auf Clean, ein Boss OD3 dazwischen und fertig ist der ACDC Sound.

PS:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/gibson-sg-special-2009/1381093333-74-7434

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/gibson-sg-special-mit-mini-humbuckern/1379951132-74-3748

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/gibson-sg-bj-2011-special-faded/1380021791-74-156

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/gibson-sg-special-2014-fireburst/1368969686-74-987

...

.......

Nur guck, dass du nicht unbedingt eine mit P90 nimmst. Die sind klangtechnisch dann doch etwas weiter weg vom Angus. Finde ich persönlich jedenfalls.

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Vando  23.04.2020, 07:23
Was spricht denn gegen das Original?

Z. B. die sehr unsympathische Preispolitik von Gibson. Heutzutage zahlt man ca. 300€ mehr für das was man vor der Insolvenz (ungefähr) noch bekommen hat. Bei Gibson geht enorm viel Getld für den Namen drauf.

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therealkickers  23.04.2020, 09:51
@Vando

Naja, die Preispolitik war hier ja jetzt vom Frager nicht angesprochen. Ich gucke nicht auf die Politik eines Herstellers. Ich gucke mir die gitarren an, und die Gibson ist mit weiiiitem abstand die beste meiner 3 Gitarren. Sie hat neu knapp 1000 gekostet, was ich für eine derart superbe Gitarre für absolut ok halte.

Die Preissteigerung auf Gibson zu begrenzen ist einfach unzutreffend. Die Düsenberg Starplayer Special wird auch jedes Jahr teurer, mindestens jedes Jahr einen hunderter. Meine hab ich vor 4 Jahren bei session für 1.099 bekommen, jetzt ist sie über 300 Euro teurer. Aber bei Düsenberg wird das hingenommen, bei Gibson ist es eine kundenunfreundliche Preispolitik, an welcher gemessen man die Marke boykottieren soll...

Die Mexiko Strat von Fender hat mich vor 5 Jahren 444 gekostet, jetzt kriegst Du dafür grade mal die Squier Classic Vibe für.

Das ist doch überall so und liegt nicht immer nur an der "Politik".

Meine allererste Gitarre hab ich nach Optik und Preis gekauft, 6 Wochen später war sie umgetauscht, ich hab draufgezahlt und war glücklich. Man kann Gitarren nur sehr schwer am Preis messen, und die Entwicklung der Preise ist doch hier nicht anders als dort.

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Vando  23.04.2020, 10:37
@therealkickers

Ich hab ja auch auf deine Frage und nicht auf die des FS geantwortet. ;)

Mir ist mal eine Flying V untergekommen, bei der das Griffbrett geschätzt ein, zwei mm überstand. Das war auf einer Messe. Okay, man kann jetzt sagen: Einzelfall, jedoch war das auf einer Musikmesse. Und da hat das für mich nochmal eine andere Bedeutung.

Was Duesenberg angeht, hab ich keine Ahnung. Die beobachte ich nicht. Bei Fender ist mir der Preisanstieg auch aufgefallen. Mir ist auch ein leichter genereller Trend zu Preisanstiegen aufgefallen, die sich nicht mehr durch bessere Specs allein erklären lassen. (Vielleicht wegen der Handelsbedingungen mit Hölzern, ich weiß es nicht). Bei Gibson seh ich den Preisanstieg jedoch für außergewöhnlich stark.

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KarlKlammer  23.04.2020, 12:54
@Vando
Mir ist auch ein leichter genereller Trend zu Preisanstiegen aufgefallen, die sich nicht mehr durch bessere Specs allein erklären lassen. (Vielleicht wegen der Handelsbedingungen mit Hölzern, ich weiß es nicht).

Moin;

der Punkt mit dem Holz ist wohl ein nicht zu vernachlässigender. Gibson z.B. bekommt einfach kein Holz mehr - Zumindest nicht das Holz, das sie für ihre Instrumente bräuchten und wenn, dann nicht in entsprechenden Mengen.

Gibson verbaut dann halt eher minderwertige Hölzer; leimt Restholz aneinander und damit das ganz nicht unspielbar schwer wird, fräst mandie Gitarren dann gerne mal hohl.

In großem Stil werden klassische Holzkombinationen bei Gibson halt substituiert. Ahron statt Mahagoni für den Hals sieht man seit Jahren. Wobei das unter ähnlichen Vorzeichen auch schon in den 70ern von Norlin/Gibson so gemacht wurde. Nichts gegen Ahron - Aber das ist halt auch alles kammergetrocknetes Hoz.

Das gebundene Griffbrett bei Gibson, das die Kanten der Bundstäbe verdeckt, wird bis heute nach dem Lackieren mit einer Ziehklinge von Hand freigelegt. OK, das haben die halt schon immer so gemacht. Aber was ich die letzten Jahre oft gesehen habe: Die Mitarbeiter haben wahrscheinlich pro Gitarre nur ein paar Sekündchen dafür und so sieht es dann halt auch aus - Aber ja; so ist das halt oft in Firmen die unter krassem Finanzdruck stehen.

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Vando  23.04.2020, 13:41
@KarlKlammer

Weißt du, wie das bei anderen Herstellern derzeit aussieht?

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KarlKlammer  23.04.2020, 14:08
@Vando

CITIES '17 hat bei einigen Firmen dazu geführt, dass man sich irgendwas einfallen lassen musste. Plantagenholz braucht halt einige Jahre zum Wachsen und auf einmal wollten das halt alle. Zur Zeit sieht man ja in den Specs zu Gitarren Hölzer aufgelistet von denen man vor zehn Jahren mitunter noch nie etwas gehört hat.

Toasted Maple für Griffbretter nutzt man nicht weil das der neue heiße Shit ist; sondern weil man einfach schlecht an geeignetes Palisander kommt.

Ich sag es mal so; viele andere Firmen sind da etwas weniger unter druck als Gibson. Erstens wird bei Gibson sehr genau geschaut was die machen; was daran liegt, dass die halt auch mal in Madagaskar einfach geschützte Arten schwarz schlagen lassen haben. Oder die Prüfer vom FSC geschmiert haben.

Zudem muss man sehen, dass Gibson halt andere Produktionsvolumina hat als die meisten anderen Hersteller.

Es ist nicht so, dass Gibson nur noch Mist aus miesem Holz baut. Aber unter der Standard-Serie bekommt man halt Holz, das man vor zehn Jahren gesehen hätte und gemeint hätte, das das doch keine Gibson sein könne.

Viele andere Firmen nutzen halt Hölzer die weniger problematisch sind. Haben geringere Produktionsvolumina und haben keine Produktionsabläufe die mehr oder weniger an die 50er Jahre erinnern.

Wobei man auch sagen muss, das Gibson eine Firma ist, die es sich leisten kann die paar Mahagonibäume die in Honduras legal geschlagen werden komplett aufzukaufen. Schwarzes Ebenholz, das für Griffbretter geeignet ist, ist kaum noch zu bekommen - Gibson kauft dieses Holz zu absurden Preisen. Die Mengen sind dabei natürlich sehr gering. Aber Gibson nutzt das dann halt für den Customshop, Bozeman oder für Memphis - "Gibson USA" bekommt so etwas nicht mehr zu sehen.

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Vando  24.04.2020, 20:41
@KarlKlammer

Ui, danke für die fachmännische Erläuterung. Welche von den bekannten Marken sind denn nicht so sehr davon betroffen?

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KarlKlammer  24.04.2020, 21:19
@Vando

Der große Name ist da natürlich Fender. Deren Gitarren ja schon immer überwiegend aus unproblematischeren Hölzern wie Ahorn, Esche, Erle bestanden. Fender hat auch recht früh angefangen sich mit dem Thema Plantagenholz aktiv auseinanderzusetzen. Was sich jetzt natürlich auszahlt. Schau dir mal die Fender Wildwood aus den 60ern an. Damals haben die Farbstoffe in lebende Buchenbäume indiziert um den Farbeffekt zu erzielen.

Wobei Fender halt auch eigene Produktionsstätten hat. Die Werke in Corona und Ensenada gehören zu den größten und modernsten Gitarrenfabriken weltweit.

Fender steht als Kernmarke des Konzerns auch nicht so sehr unter Druck Modelle mit Holz anzubieten die nicht 'fendertypisch' sind. Dementsprechend müssen die sich auch nicht auf dem Weltmarkt um Mahagoni in rauen Mengen prügeln - Wie Gibson es wegen den hohen Produktionsvolumina machen muss.

Andere Marken sind halt nur Marken. Ibanez ist ja nur ein Label. Aber z.B. die großen japanischen Hersteller wie Fuji und Tokai haben schon vor Jahrzehnten in Plantangen investiert. Herr Tokai (Adachi-San) hatte mir vor zehn Jahren mal stolz Bilder von einer Plantage in Afrika gezeigt.

Vieles an Marken spielt sich ja tatsächlich in Preissegmenten ab, wo die Holzqualität eher so mittel ist. Da wird für den selben Preis halt ein Korpus aus nochmal zwei Stücken mehr zusammengeleimt.

Diese Produkte sind auch preislich stabil geblieben. Allerdings ist die Holzqualität noch einfacher geworden. Mittlerweile sehe ich auch in der 400€-Liga Gitarren deren Holz so weich ist, dass irgendwelche Standbolzen aus ihren Löchlein kommen. Vor zehn Jahren habe ich das nur bei wirklichen Billigheimern gesehen. Genau so mit den Mineral-Streaks im Ahron für Hälse; Das kennzeichnet absolutes billig Ahron. Das sieht man mittlerweile auch immer öfter. Gitarren sind schon teurer geworden...

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Vando  24.04.2020, 21:53
@KarlKlammer

Ayayay, so viel wollte ich doch gar nicht wissen. :D

Was mich vielleicht nochmal interessieren würde, wie das mit Jackson, Schecter und Ibanez im Mahagonibereich ausschaut. Weißt du da auch was?

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Vando  23.04.2020, 07:27

Nachtrag: Und einige Verarbeitungsmängel hab ich auch hin und wieder bei Gibson gesehen (abseits der VOS Modelle).

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therealkickers  23.04.2020, 09:58
@Vando

Die hast Du doch genauso bei allen anderen Gitarren... an der besagten Düsenberg Starplayer kann ich alle 14 Tage den Knubbel des Wählhebels suchen und neu draufstecken, an der PRS sind nicht mal die Techniker bei Session in der Lage, eine Potikappe dauerhaft zu befestigen und an der Fender Strat mussten die Bundstäbchen auch erst noch gefeilt werden.

ich sag ja gar nicht, dass Gibson die absolute Übermarke ist, ich sag nur, dass man ihr nicht mehr und nicht weniger Fairness zukommen lassen sollte, als man das bei anderen Marken auch tut. Die kochen nämlich alle nur mit Wasser und sind allesamt keine Wohltätigkeitsvereine.

Und um das abzuschließen: Meine momentanen Lieblingsgitarren sind zwei unter 400 Euro: Epiphone SG Custom Prophecy (aber eben nicht in Bezug auf ACDC-Stil, da ist die Gibson unschlagbar) und mein Highlight, die Squier Classic Vibe Telecaster 50s. Ich bin also weißgott niemand, der Gitarren über Marke oder Preis bewertet...

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KarlKlammer  23.04.2020, 12:55
@therealkickers

Da wätte ich mir aber schon lange einen ordentlichen Schalter und ein ordentliches Poti in die entsprechenden Klampfen gelötet.

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Angus Young hat sehr viele verschiedene SGs genutzt. In den letzten Jahren sogar auch mal schwarze. Aber eigentlich immer das typische Gibson rot.

Und ich kann, wenn du ne SG willst Epiphone und SX empfehlen. Hab beides gespielt und ist auch beides sehr angenehm.

Wenn du aber unbedingt eine von den beiden willst würd ich die Tokai 43 nehmen.

Aber wie gesagt die anderen sind für weniger Geld auch echt gut (fand die Epiphone Standard sogar besser als eine neue Gibson aus dem Musikstore).

Sebastian865 
Fragesteller
 23.04.2020, 00:24

meinst du die Standard Heritage oder?

Nicht schlecht kann mir aber nicht vorstellen das die besser wie ne gibson klingt. Muss zuerst schauen was der Griffbrettradius bei meiner Tokai ist weil hab mal eine les paul epiphone gespielt und bin auf das fette Griffbrett nicht klargekommen

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GenosseLenin  23.04.2020, 19:19
@Sebastian865

Fand die Gibson vom Klang nicht besser, aber von der Bespielbarkeit. Aber wenn du aufs dicke Griffbrett nicht klar kommst ist Epiphone wohl nicht das richtige.

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Wenn es rein nach Specs geht würde ich zur japanischen Version greifen SG88.

die andere Version hat einen SG untypischen Linde Body und wird wohl aus China kommen.

Davon abgesehen sagt Dir das nix aus wie genau die beiden Instrumente im Endeffekt an deinem Amp klingen und sich spielen lassen!

Ich hab schon zig Instrumente über die Jahre in den Händen gehabt und kann Dir sagen, Specs sagen nicht alles aus.

Eine Gitarre kann super-duper Specs und Pickups haben etc. und gut aussehen dazu ... Aaaaber diese Gitarre kann sich in deinen Händen als totale Ätz-niete mit totem Sound entpuppen!

Schon so oft erlebt, das am Ende die super Bling 2000€ Klampfe mich nicht flashte, das olle Noname 300€ Teil aber wie ein paar alte Schuhe flutscht!

Ich habe das bestimmte 100 mal gehabt den Fall ..

Geh in den Laden und vergleiche! Nimm deinen Amp mit wenns geht!

Specs und Fotos sagen NULL aus über Bespielbarkeit und Sound!

Ebenso wenig Herstellungsland und Markenname ..

Vando  23.04.2020, 07:28
Ich hab schon zig Instrumente über die Jahre in den Händen gehabt und kann Dir sagen, Specs sagen nicht alles aus.

Genau das!

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