Thermisches Gleichgewicht (Isolierter Behälter mit Eis)?

2 Antworten

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Dazu brauchen wir drei Größen, nämlich die Schmelz- und Kondensationswärme des Wassers, und noch die Wärmekapazität. Du Du nichts angibst, hole ich mit ie Zahlen von Wikipedia: Verdampfungs- bw. Kondensationswärme ist 2256.3 J/g, Schmelz­wärme ist 334 J/g und für die Wärmekapazität nehmen wir 4.18 J g⁻¹ K⁻¹.

Um die 150 g Eis zu schmelzen, brauchen wir also 50.03 kJ. Beim Kondensieren von 20 g Wasserdampf werden 45.13 kJ frei, das reicht also nicht, um das Eis völlig zu schmel­zen. Aber das Kondensationswasser hat immer noch 100 °C, und um das auf 0 °C abzukühlen, müssen wir q=c⋅m⋅Δt=8.36 kJ abführen. Das Kondensieren des Was­sers plus Abkühlung auf 0 °C hat uns also insgesamt 53.49 kJ geliefert, das Schmel­zen des Eises aber nur 50.03 kJ verbraucht. Folglich haben wir 170 g Wasser mit 0 °C und noch Δq=3.46 kJ übrig.

Mit denen heizen wir das Wasser auf, und zwar um ΔT=Δq/(mc)=4.9 K. Wir be­kom­men also flüssiges Wasser mit einer Temperatur von 4.9 °C bzw. 278.0 K.

Das ist ungefähr dasselbe, was Du auch rausgekriegt hast, und möglicherweise liegt der Unterschied nur verschiedenen Zahlenwerten für die Energieumsätze (es ist nicht klar spezifiziert, ob Du bei konstatem Druck oder konstantem Volumen arbeitest), oder auch in einem Rechenfehler. Notfalls setzt Du eben andere Zahlen in die For­meln ein:

(4.18*20*100 + 2256.3*20 - 333.5 * 150) / (150+20) / 4.18 + 273.15
278.02

Panndora5266 
Fragesteller
 09.11.2021, 20:31

Das ist echt eine riesen Hilfe. Vielen Dank . Ich tue mich immer noch schwer die einzelnen Schritte geordnet nach einander zu berechnen und zu verstehen, dabei wirkt es so simple, zumindestens so wie du es beschreibst.

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Panndora5266 
Fragesteller
 09.11.2021, 21:17

Achja und ist die Schmelzwärme und Kondensationswärme nicht eigentlich kJ/kg

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Panndora5266 
Fragesteller
 09.11.2021, 22:16

Und wird bei der Kondensation Energie frei? Geht es nicht von einer niedrigeren Ordnung in eine höhere. Müsste nicht Energie benötigt werden?

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indiachinacook  10.11.2021, 07:39
@Panndora5266

Einheiten muß man gegebenenfals ineiinander umrechnen. Welche man in der Rechnung letztlich verwendet, ist egal, solange man nur konsistent bleibt.

Ja, bei der Kondensaton wird Energie frei (umgekehrt muß man bei der Ver­damp­fung En­ergie hin­ein­stecken, die dann den Aggregatzustand ändert, aber nicht die Tempera­tur er­höht). Das hat nur in­direkt mir Ordnung zu tun, mehr mit räumlicher Nähe: Im flüssigen Was­ser gibt es zahl­lose anziehende Wechsel­wir­kun­gen zwi­schen benachbarten H₂O-Mo­le­kü­len, die im Gas weg­fal­len, weil die Moleküle da allein sind und keine Nachbarn ha­ben. Die Ver­damp­fungs­wärme ist einfach die En­ergie, die man auf­brin­gen muß, um die Mo­le­kü­le von­ein­ander zu trennen, und wenn man die Moleküle zusammenbringt (Kon­densa­tion), dann wird diese Energie wieder frei.

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Panndora5266 
Fragesteller
 10.11.2021, 13:05
@indiachinacook

Wir haben gerade eine Diskussion in meiner Gruppe. Meine Teammitglieder haben Delta QEis = -Delta Q gleichgesetzt und kommen aber auch auf 278 K.
Ich kopier die Argumentation mal hier rein: "Der Rechenweg hat einen wesentlichen Makel: Das Wasser aus dem Dampf wird auf 0 Grad Celsius abgekühlt. Diese Annahme ist falsch. Stattdessen erwärmt sich Eiswasser und kühlt Dampfwasser sich ab, bis beide dieselbe Temperatur erreicht haben - Teq in Stefans Rechnung, Tneu in meiner. Das Dampfwasser wird nie auf 0 Grad Celsius abkühlen. Darum setzen wir gleich, weil wir keine Ahnung haben, auf welche Temperatur sich das Eiswasser erwärmt und auf welche Temperatur sich das Dampfwasser abkühlt. Wir wissen nur, das sämtliche frei werdende Wärme aus dem Dampfwasser auf das Eiswasser übertragen wird, darum können wir gleichsetzen."

Mir kommt es vor als würde das Gleichsetzten aufs gleiche herauskommen aber deutlich komplizierter sein, da wir dann eine große Gleichung haben.

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indiachinacook  10.11.2021, 13:42
@Panndora5266

Esstimmt, daß das Dampfwasser nicht 0 °C erreicht. Ich nehme das in meiner Rech­nung an, weil sich so die Rech­nung vereinfacht. Das erzeugt aber keine Pro­bleme, weil das ja alles Zu­stands­funk­ti­o­nen sind, die vom Reaktionsweg unabhän­gig sind. Ich könnte z.B. auch umgekehrt das Eis rechnerisch auf 100 °C er­wär­men und die dazu not­wen­di­ge En­ergie aus­rechnen, dann die Konden­sati­ons­wärme das Wasser ausrechnen; dann würde ich draufkommen, daß die Konden­sations­wärme nicht ausreicht, um das Schmelzwasser auf 100 °C zu erwärmen, und eine entsprechende Korrektur anbringen.

Es ist auch möglich, das mit einem einzigen Schritt zu machen, aber da kommt eine fette Glei­chung her­aus, die man irgendwie auflösen muß. Es st relativ kompliziert, so et­was hier ein­zu­tip­pen, also gehe ich lieber den Weg über viele Zwischenstufen.

Du hast immer noch nicht gesagt, mit welchen Zahlenwerten für die drei Größen Du rech­nest (vgl. 1. Absatz meiner Antwort). Solange Du das verheimlichst, kann ich die Dis­kre­panz nicht erklären. Natürlich ist es möglich, daß ich mich beim Herum­rechnen ver­nu­delt habe — ich formuliere ja gleichzeitig die Antwort und rechne vor mich hin, wäh­rend im Hin­ter­grund ein Youtube-Video spielt, und diese Strategie ist immer fehler­anfällig.

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Panndora5266 
Fragesteller
 10.11.2021, 14:28
@indiachinacook

Alles gut, das war keine böse Kritik. Ich bin froh das sich jemand so ausführlich meinen Fragen stellt. Die Zahlenwerte unterscheiden sich von deinen und ich nehme an daher kommt auch die geringe Diskrepanz.
Ich finde den Weg über mehrere Zwischenschritte auch einfacher und weniger fehleranfällig, aber es ist nun mal eine Teamarbeit. :) Vielen Dank nochmal .

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Wie seid ihr denn bei der (a) vorgegangen? Habt ihr berücksichtigt, dass die Temperatur in K (Kelvin) ist?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Polyvalentes Mathe - und Physikstudium an der Uni Freiburg

Panndora5266 
Fragesteller
 09.11.2021, 20:33

Danke für deine Antwort :) Ich habe schon eine Lösung gefunden. Ne, am Kelvin lag es nicht. Viel mehr am mangelnden Verständnis für so eine Aufgabe.

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