Terrarium | Schlangenarten für Anfänger?

1 Antwort

Schön das Du dich für dieses interessante Hobby interessierst.

Grundsätzlich ist ein Python regius als Einsteigertier möglich. Deine Terrarienmaße finde ich allerdings äußerst seltsam, wo sind die denn her? Für einen adulten Python regius sollten es mindestens 120x60x60 cm sein. Generell muss man aber sehen wie groß das Tier wird. Das Terrarium sollte mindestens die Länge des Tieres abdecken.

Die Lebenserwartung hängt stark von der Art ab. Manche Schlangen werden lediglich 4-5 Jahre, andere werden teilweise über 30 Jahre. Beim Regius ist man da im höheren Segment dabei, die Tiere werden bei guter Pflege 25-30 Jahre.

Die Geruchsbelästigung durch Schlangen ist quasi nicht existent. Natürlich riecht das, was hinten raus kommt nicht nach Blümchen ;) Wenn man den Kot gleich entfernt, dann ist aber auch die Geruchsquelle gebannt. Je nach Größe riecht es aber natürlich mehr oder weniger. Bei vielen kleinen Arten, riecht man zB selbst den Kot nicht oder kaum. Bei großen Tieren und entsprechend großen Ausscheidungen riecht es natürlich stärker. Auch das Futter bestimmt wesentlich die Geruchsintensität von Schlangenexkrementen. Ich kann hier nur empfehlen, einmal Küken zu füttern - jeder wird dann wissen was ich meine ;)

Die Kosten werden sich so nicht fassen lassen. Je nachdem wie warm der Raum ist in dem das Terrarium steht, benötigt man mehr oder eben auch weniger starke Beleuchtung und Beheizung. Das wird dir so niemand beantworten können.

Hinsichtlich Tierarzt ist erstmal wichtig, dass überhaupt in deiner Nähe ein reptilienkundiger Tierarzt ansässig ist. Davon gibt es nach wie vor nicht sehr viele. Die Kosten für einen Tierarzt lassen sich ebenfalls nicht abschätzen, es sollte aber meiner Erfahrung nach immer ein Polster von mindestens 1000 EUR angelegt sein. Damit kann man die meisten - nicht Notfall - Tierarzteinsätze stemmen. Dazu kommen einmal jährlich Kotprobe (25 EUR) als Prävention. Wenn das Tier eingezogen ist, sollte es erst einmal in Quarantäne. In dieser kann man auch besser die Kotprobe entnehmen. Diese wird dann eingeschickt und wenn das Ergebnis negativ ist, kann das Tier auch in das Terrarium einziehen.

Bei Python regius immer dran denken: Die Tiere sind teilweise heikle Fresser, was einen Anfänger gerne mal zur Verzweiflung bringen kann. Ich persönlich würde ohnehin immer aktive Nattern empfehlen, da Python regius doch recht versteckt lebt und wenig im Terrarium zu sehen ist. Da die Tiere aber nicht herausgenommen und gestreichelt werden wollen, hat man relativ wenig von seinem Pflegling. Aber das ist natürlich nur meine unobjektive Meinung.

Soweit hoffe ich erstmal die Fragen beantwortet zu haben.

Literaturhinweise:

"Echsen und Schlangen: Heimtier und Patient" von Petra Kölle"Terrarientechnik" von Ingo Kober & Uwe Geissel

"Ernährung von Schlangen" von Dieter Schmidt und Kriton Kunz

"Python regius - Der Königspython" von Thomas Kölpin