Templer und die alte Eidgenossenschaft?

3 Antworten

Den Tempelrittern war es nicht erlaubt, ihre Kampffertigkeiten an Turnieren zu trainieren. Nach dem Fall von Akkon war ihnen die Möglichkeit geraubt, sich im Heiligen Land die nötige Praxis im Kampf anzueignen. 1304 beteiligten sie sich in Niederlitauen an Kreuzzügen gegen den Grossfürsten Vytenis. Viele andere, weltliche Ritter waren auch mit von der Partie.

Unter anderem auch der Schweizer Graf Werner von Homberg. Dass sich Tempelritter mit ihm befreundeten und in der Not zu ihm flüchteten, ist hochwahrscheinlich und lässt sich wohl auch belegen. Und bitte – nicht mehr das Wort „Verschwörungstheorie“! In der CH gibt es das schöne Wort „Totsch“, es erinnert im Gebrauch an ein gequetschtes Hirn, eines, das schon als zweites Wort in einer Argumentation „Verschwörungstheorie“ ausspuckt!

Und vielleicht hilft ja auch dieser Link weiter: www.impuls-1315.com

Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 16:13

Danke sehr für deine Antwort, Stauffi, da wird das Forscherdenken jedenfalls weiter, als mit der Anmache "Verschwörungstheoretiker".

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In der heutigen Schweiz existierten nur zwei Komtureien: die ab 1223 bezeugte Komturei von La Chaux (Cossonay) und die 1277 erstmals erwähnte von Genf (Quartier de Rive). Ihnen waren andere Ordenshäuser unterstellt, die sog. écarts v. a. in Cologny, Bénex (Gem. Prangins) und Entremont (Gem. Yvonand). Alle diese Niederlassungen gehörten zur Ballei (oder Präzeptorei) Burgund, einer Subprovinz der Provinz Frankreich. Nach der Aufhebung des Ordens 1312 gelangten dessen Güter an den Orden vom Hospital des hl. Johannes zu Jerusalem (Johanniter). In der Folge wurde aus La Chaux eine Johanniterkomturei und der Besitz der Genfer Komturei ging an die Johanniter in Compesières über. Literatur – HS IV/7, 531-550 – Prier et combattre: dictionnaire européen des ordres militaires au Moyen Age, 2009, 889 f., 896-902.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Historisches_Lexikon_der_Schweiz

Hoffe es hilft irgendwie weiter.

Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 15:24

Herzlichen Dank, das ist dasjenige, was ich schon gewusst habe. Aber interessant wäre doch zu wissen, wo sich die sicherlich vielen Templer hin geflüchtet haben vor der Verfolgung. Es kann doch nicht sein, dass diese alle einfach in andere Orden aufgegangen sind. Die hatten doch ein ganz anderes Selbstverständnis, und wenn man sich in sie hineinversetzt, werden sie sich Strategien ausgedacht haben, wie sie ihren Impuls weitertragen können. Da sollten wir uns nicht zufrieden geben mit dem, was so gemeinhin offiziell beschrieben ist. Die Frage, wie es zum Freiheitsimpuls in der Innerschweiz gekommen ist und zu den gewaltigen Erfolgen in den Schlachten gegen die Habsburger und andere Großmächte dürfte nicht einfach so leicht abgetan werden damit, dass die Bergler halt Urkräfte besaßen und sich für unbezwingbar hielten. Da muss doch viel mehr dahinter gesteckt haben.

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Idiealot  13.03.2018, 15:38
@Templerfragen

Aufgrund der massiven Verfolgung, aufgrund von Denunziationen, die zu jener Zeit lediglich eine Frage des Geldsäckels darstellte und auch nicht unüblich, stelle ich mir vor das viele oder alle übrig gebliebenen sich sicherlich recht ruhig und unauffällig verhalten haben .Höchstwahrscheinlich ist sogar davon auszugehen das genügend Templer durchaus ihrem Orden abgeschworen haben.

Nach der Verhaftungswelle in Frankreich sind die Templer durch die päpstliche Bulle „Pastoralis Praeminentiae“ in ganz Europa vor Repressionen nicht sicher. Sofern du darauf abzielst das Templer für die "Gründung" der Schweiz verantwortlich sind halte ich das für Unfug.

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Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 15:46
@Idiealot

Danke für deine Bemühungen zur Beantwortung meiner Frage. Allerdings ist es für mich nicht ersichtlich, warum eine Frage, die sich unkonventionell stellt - eigentlich drängt sie sich völlig auf - Unfug sein soll. Die einen sprechen von Verschwörungstheorie, obwohl dieser Begriff erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts existiert und andere von Unfug. Beides tötet die Fragelust und den Wissensdurst ab. Wieso soll nicht wie dies auch in der Wissenschaft üblich ist, eine Hypothese aufgestellt werden dürfen und diese verifiziert oder falsifiziert werden. Das ist doch weder verschwörerisch noch Unfug. Erkläre mir doch deine Sichtweise, ich möchte dich verstehen.

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Idiealot  13.03.2018, 16:05
@Templerfragen

Ok, ich kann es versuchen. Ich vertrete die Auffassung das die Templer sicherlich für eine Ausbreitung verschiedenster Dinge in Europa verantwortlich sind. Dan Brown hat ja damals mit seinem Buch für den einen oder anderen "Templer-Hype" gesorgt, der sich im Nachinein als reine Fiktion von ihm entpuppte. Als Beispiel sei hier nur mal die kruden Theorien über Rosslyn-Chapel genannt.

Die Journalisten Michael Baigent und Richard Leigh und ihnen nachfolgend der Romanautor Dan Brown vertreten in ihrem Buch „Der Tempel und die Loge“ die Spekulation, dass einige Tempelritter im Jahr 1307 der Verhaftung in Frankreich durch eine Flucht nach Schottland entkommen seien, und wollen die Freimaurer als Nachfolger der Templer sehen. Johannes und Peter Fiebag vermuten in ihrem Buch „Die Ewigkeits-Maschine“, dass die Ordensarchive der Templer in Rosslyn untergebracht seien. Der Publizist Christopher Knight und der Naturwissenschaftler Robert Lomas gehen noch einen Schritt weiter: In ihrem Buch „Unter den Tempeln Jerusalems“ vertreten sie die Auffassung, sowohl die Bundeslade als auch diverse frühchristliche Texte (Schriftrollen) seien in Rosslyn versteckt worden. Quelle:Wikipedia

Jetzt könnte man natürlich die wildesten Spannungsbögen aufbauen inwiefern die Templer einen Einfluß auf die Schweiz hatten. Ich bin da aber auch nicht (mehr) so im Thema. Für mein Dafürhalten werden die Templer, nach ihrer Zerschlagung, zu oft mit Dingen in Verbindung gebracht nur aufgrund der Tatsache, das sie vor Ort eine Komturei betrieben, oder aber das sie hier im geheimen aus dem Untergrund agitierten oder operierten. Und das ist mir, sorry, zu einfach. Zudem läßt es sich nun wirklich schwer beweisen. ;)

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Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 16:23
@Idiealot

Aha, das hilft aber nun schon viel weiter, wenn mehr Offenheit zur Frage da ist. Die Templer hatten ja durch einen unglaublichen wirtschaftlichen Impuls eine gewaltige Macht erlangt, ohne diese zu missbrauchen. Die Brüderlichkeit, welche sie im Wirtschaften ausübten findet man doch auch in abgewandelter Weise wiederum in den Genossenschaften der Waldstätte in der Innerschweiz. Eidgenossenschaft ist nicht nur ein politisches Bündnis, da spielen schon auch sehr wirtschaftliche Überlegungen hinein. Die Genialität mit dem Gotthardpass die Nord-Südverbindung Europas zu beherrschen, kann sowohl klugen Bauernköpfen als auch strategisch denkenden Ritterköpfen entsprungen sein oder halt eben vielleicht beidem. Da muss man doch weiterdenken, offenbleiben und schauen, auf welche Zeugnisse man möglicherweise stoßen kann, die noch nie unter diesem Aspekt angeschaut wurden.

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Idiealot  13.03.2018, 17:12
@Templerfragen
  1. Im Jahre 1129 verfügte der Orden bereits über ausgedehnte Ländereien in Frankreich, England, Schottland, Flandern, Spanien und Portugal, zehn Jahre später auch noch in Italien, Österreich, Deutschland, Ungarn und im Heiligen Land. Entgegen dem Armutsgebot häufte er Unmengen von Reichtümern an. Es stand also im krassen Widerspruch zu den eigenen Geboten.
  2. Aufgrund eines Privilegs waren sie die einzigen Christen, die Geld gegen Zinsen verleihen durften, ein Geschäft das normalerweise im Mittelalter den Juden überlassen wurde. Das alleine bedingt schon einen möglichen Hang zu Korruption. Selbst heutzutage keine Unmöglichkeit und damals mit Sicherheit an der Tagesordnung. Im übrigen haben sie sich mit ihren Privilegien jeden "sonstigen" Bänker zum Todfeind gemacht. Inweiweit die Templer hier "redlich" waren, mag in hohen Maß anzuzweifeln sein.
  3. Verstöße gegen "pro doctrina fidei" innerhalb des Ordens wurden auch nicht in der sonst üblichen Art und Weise geahndet. Doppelmoral? Möglich. So konsequent der Zusammenhalt im Militärischen und im Weltlichen war, so vielschichtig sind die glaubensmäßigen Auffassungen gewesen.
  4. Viele führende Templer lehnten das sogenannte Alte Testament ab. Sie waren davon überzeugt, daß das Evangelium Christi schon in früher Zeit verfälscht worden sei. Christus war demnach nicht Sohn des Jahwe, sondern ganz im Gegenteil gegen dieses Jahwe aufgetreten, welcher kein anderer sei als der Teufel (siehe z. B.Johannes 8.44). Dies wird auch in der Templersymbolik deutlich: die Darstellung eines gefallenen Engels mit Teufelskopf meint die Kirche, welche den Satan (=Jahwe) zum Gottvater erklärte; und das umgekehrte Pentagramma bedeutete die Abkehr vom Pentateuch (den fünf Büchern Mose). So gesehen hat es tatsächlich Häresie bei den Templern gegeben, jedoch nicht in der Form, wie sie ihnen später in erster Linie vorgeworfen wurde.

Das entscheidende Kriterium aber ist das vieles von dem was die Templer hatten, besaßen, taten, hat so entweder nie existiert oder nie stattgefunden. Schon alleine deshalb mangelt es auch nicht an geheimnisvollen Dingen rund um die Templer und weil vieles eben nicht (!) nach außen drang innerhalb ihres Ordens.

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Idiealot  13.03.2018, 17:30
@Idiealot

Anmerkung:

In Provins...Stadt im Departement Seine et Marne, seit dem 11.Jahrhundert Teil der Grafschaft Champagne. 1165 schenkte Graf Heinrich I. von Champagne ein Haus und legte damit den Grundstein für den Besitz der Templer in dieser Region. Von Thibaud IV. de Champagne, erhielt der Orden das Recht Zölle für Stoffe und Wolle zu erheben und Abgaben für alle zum Markt gebrachten Waren zu verlangen. Den Wein den die Ordensbrüder selbst anbauten durften sie selbstverständlich gebührenfrei verkaufen (Deckt sich ja auch gar nicht mit den eigenen Regeln...)

Um 1300 befand sich die gesamte Grafschaft im Besitz und Einfluß des Ordens. Sie verletzten ihre Privilegien, missbrauchten ihre Stellung in der Stadt und weiteten ihren Besitz und Reichtum auch gewalttätig aus. In der Bürgerschaft waren die Templer so verhasst, das sie sich in einem Beschwerdebrief an Philipp den IV. wandten.

Sie beklagten darin die hohen Zölle auf Wolle und Textilien, wiesen auf unfaire Wiegemethoden für die zum Markt gebrachten Waren und die durch die Templer eingesetzen Wäger hin.

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Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 18:50
@Idiealot

Herzlichen Dank für diese Informationen. Jetzt wäre es noch sinnvoll die Quellenangaben zu all diesen Fakten zu haben. Sie würden mir sehr weiterhelfen, wenn sie mir diese Quellenangaben machen könnten. Die von Ihnen geschilderten Fakten stehen nämlich in krassem Gegensatz zu den Forschungen des anerkannten Templerforschers Andreas Meyer, Berlin, in seinem Buch "Die letzten Templer, Band I, Die Geschichte der Templer und die Motive der Protagonisten des Templerprozesses aus Sicht der historischen Forschung." Für mich ist es klar, dass ich mich mit beiden Sichtweisen auseinandersetzen möchte, um mir ein eigenes Urteil zu bilden. Dieses wird mir dann wiederum in meiner eigentlichen Frage weiterhelfen.

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Idiealot  13.03.2018, 19:11
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Idiealot  13.03.2018, 19:17
@Idiealot

Wenn du den Satz "Um 1300 befand sich die gesamte Grafschaft im Besitz und Einfluß des Ordens. Sie verletzten ihre Privilegien, missbrauchten ihre Stellung in der Stadt und weiteten ihren Besitz und Reichtum auch gewalttätig aus. In der Bürgerschaft waren die Templer so verhasst, das sie sich in einem Beschwerdebrief an Philipp den IV. wandten."

bei Google eingibst landest du an der entsprechenden Stelle. Der erste Link ist das internationale Templerlexikon.

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Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 21:14
@Idiealot

Herzlichen Dank für die Quellenangaben. Allerdings würde ich mich auf die Geschichtsschreibung von Philipp dem Schönen und auf jene des Vatikans nicht allzusehr verlassen. Hast du das Buch von Andreas Meyer, Berlin, Die letzten Templer, Band I gelesen. Das erscheint mir sehr glaubwürdig und ist von den namhaftesten Historikern anerkannt.

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Nö, diese Vermutung kommt nicht immer wieder auf.

Das ist eine ganz normale und schlecht durchdachte Verschwörungstheorie. Wenn dann ist der Bundesbrief von 1309. Siehe auch die Bestätigung von Heinrich VII.

Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 15:26

Na, das hilft jetzt aber nicht weiter. Die Antwort "Verschwörungstheorie" kommt ja auch erst seit dem Kennedy-Mord auf und ist ein Begriff der sämtliche Antriebe zu neuem Wissen zu kommen im Keime erstickt. Also das ist mir zu billig.

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qugart  13.03.2018, 15:31
@Templerfragen

Ja, dir hilft es nicht weiter, weil du den Beweisen nicht glaubst. Das ist das Kennzeichen der Verschwörungstheoretiker. Die können mit Fakten nix anfangen.

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Templerfragen 
Fragesteller
 13.03.2018, 16:08
@qugart

Warst du denn dabei? Wieso bin ich ein Verschwörungstheoretiker, wenn ich mir Fragen stelle und dasjenige, was du Fakten nennst, nicht als allein selig machend anerkenne. Es gibt überhaupt gar keine offiziellen Fakten darüber, ob es in der Innerschweiz geflüchtete Templer gabe oder nicht. Heisst das für dich, dass keine Fakten auch Fakten sind? Das finde ich aber eher seltsam! Vielleicht lassen sich ja Fakten finden, wenn man wissenschaftlich vorgeht und bestimmte Hypothesen aufstellt und darüber nachforscht. Immerhin sollte dies doch heute noch erlaubt sein, ohne dass man mit dem Generaltöter "Verschwörungstheoretiker" abgespeist wird. Ich finde das schade, dass nicht einfach in völliger Unvoreingenommenheit Fragen angegangen werden dürfen, ohne dass man gleich in einen Topf "Minderwertiger" geschmissen wird.

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qugart  14.03.2018, 08:40
@Templerfragen

Sorry, aber den Bundesbrief mit Templer in Verbindung zu bringen (deine Eingangsfrage) ist bloses und haltloses Geschwurbel. Hättest du dich ein bisschen mehr mit Geschichte und weniger mit Verschwörungstheorien befasst wüsstest du das auch.

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