Sünde im Christentum?

7 Antworten

Hallo Paul,

niemand kann im Christentum seine Sünden selbst "begleichen". Ein Christ ist auf die Vergebung seiner Sünden durch Gott angewiesen. Was bedeutet das im einzelnen?

Die Bibel sagt über die Bereitschaft Gottes zur Vergebung folgendes: "Er hat uns selbst nicht nach unseren Sünden getan; noch hat er nach unseren Vergehungen das auf uns gebracht, was wir verdienen. Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so ist seine liebende Güte übermächtig gegenüber denen, die ihn fürchten. So fern der Sonnenaufgang ist vom Sonnenuntergang, so weit hat er unsere Übertretungen von uns entfernt" (Psalm 103:10-12).

So großzügig Gott auch im Hinblick auf unsere Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit ist, sollte man eines jedoch nicht übersehen: Die Sündenvergebung ist kein Automatismus! Gott durchschaut, inwieweit es jemandem wirklich ernst damit ist, die Sünde zu meiden. Auch sieht er, ob die Reue einer Person echt ist.

Ein biblisches Beispiel einer Person, die echte Reue empfand, ist der König David. Nachdem er Ehebruch mit der schönen Bathseba begangen hatte und ihm die Tragweite seiner Schuld bewusst wurde, schlug sein Gewissen und er verspürte eine große innere Last. Er selbst schrieb in einem Psalm darüber:

"Solange ich schwieg, war mein Körper ausgelaugt, weil ich den ganzen Tag stöhnte. Denn Tag und Nacht lastete deine Hand schwer auf mir. Meine Kraft schwand wie Wasser, das in der trockenen Sommerhitze verdunstet. " (Psalm 32:3,4).

David beließ es jedoch nicht dabei, sondern er tat auch etwas. Er schreibt weiter: "Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt" (Psalm 32:5).

Um Sündenvergebung zu erlangen, ist also in erster Linie ein Bekenntnis vor Gott, nicht vor Menschen, unabdingbar.

Dieses Beispiel zeigt, was sich im Fall echter Reue im Inneren einer Person abspielt. Es zeigt aber auch, dass damit in Verbindung ein Bekenntnis vor Gott abgelegt werden muss. Wer sich bewusst ist, dass er gegen Gott gesündigt hat, sollte den inneren Drang verspüren, Gott um Vergebung zu bitten.

Um zu zeigen, wie ernst es ihm damit ist, ist noch ein weiterer Schritt nötig. Dazu schreibt die Bibel: "Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden" (Apostelgeschichte 3:19).

Echter Reue folgt also die Umkehr, d.h. man wird alles tun, um künftig den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen. Umkehr heißt auch, dass man sich innerlich von der Sünde, die man begangen hat, abkehrt und den festen Entschluss fasst, die Sünde fortan zu meiden.

Es findet somit ein innerer Umwandlungsprozess statt, der dazu führt, dass man aus Überzeugung der biblischen Aufforderung nachkommt: "Hasst das Böse, und liebt das Gute" (Amos 4:15). Es geht also darum eine Abneigung gegen die begangene Sünde zu entwickeln. Das ist sicher nicht leicht aber auch nicht unmöglich.

All das zeigt, dass Gott bereit ist, jemandem, der von Herzen bereut, vollständig zu vergeben. Das bedeutet aber auch, dass Gott, wenn er einmal vergeben hat, niemanden wegen seiner Fehler bestraft. Vergebung bei Gott heißt, dass er die Sünden eines Menschen ein für allemal vergisst.

LG Philipp

Paul13736 
Fragesteller
 28.10.2023, 21:38

Dankeschön ich war sehr verzweifelt weil es mir niemand beantworten konnte und danke für den großen Aufwand bei den Text wirklich danke

1

Das kommt darauf an, worin die Sünde besteht. Wenn ich jemanden verbal beleidigt habe und mein Gewissen betätigt mir das, oder der Beleidigte weist mich darauf hin, dann ist es selbstverständlich, das ich mich bei der beleidigten Person entschuldige.

Wenn das aber nicht möglich ist, weil die beleidigte Person sich nichts sagen traut, und man aus irgendwelchen Gründen keinen Kontakt mehr hat, aber mein Gewissen weist mich darauf hin, dann ist es wichtig Gott dies im Gebet darzulegen, ihn um Verzeihung zu bitten, und die Vergebung in Jesus Christus in Anspruch nehmen, als auch im Gebet darum zu bitten, dass man keine Beleidigung aus dem eigenen Willen mehr ausspricht oder etwas endsprechendes tut was einer Beleidigung gleich kommt.

Man sollte immer die Möglichkeit suchen, wenn man etwas Sündhaftes getan hat, und das hängt immer mit unserem Gewissen zusammen, eine begangene Schuld oder Sünde wieder gut zu machen , sei es durch Bitte um Vergebung oder bei einem Schaden z.B. am Auto des Nachbarn, den entstandenen Schaden zu bezahlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Paul13736 
Fragesteller
 28.10.2023, 21:39

Danke

0

Indem du die Sünde bereust und dich bemühst, sie nicht zu wiederholen. Gott kann dir dabei helfen.

Begleichen musst du da nichts mehr. Das hat Jesus Christus bereits für dich getan, indem er, der ohne jegliche Sünde war, sich opferte und starb. Er hat auch deine ganzen Sünden mit ans Kreuz genommen. So hat er dafür gesorgt, dass auch du gut genug bist, um zu Gott zu kommen!

Lies in der Bibel, vor allem in den Evangelien und Apostelbriefen. Da geht es immer wieder um dieses Thema.

Hier wird es auch erklärt: https://thefour.com/de/#1

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
Paul13736 
Fragesteller
 28.10.2023, 21:41

Danke bin eh evangelisch aber Danke

0

Gott vergibt uns alle unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Wie man Sünden begleichen kann? Gar nicht! Sie sind schon längst beglichen worden von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der für alle Menschen starb, zugunsten aller (2 Kor 5,14; 1 Tim 2,6) und alle Sünden aller Menschen sühnte (1 Joh 2,2; Joh 1,29).

Ist da ein Gläubiger in Christus Jesus, ein Mensch, der dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus glaubt, was Er sagt, so wie es in der Bibel geschrieben steht, dann ist dieser Mensch allein durch Glauben und allein in der Gnade gerechtfertigt, für gerecht erklärt, ja vor den Augen Gottes gerecht (Röm 3,28,; 4,3; 4,23-25), an Sünden ist nicht mehr zu denken.

"Gott aber hebt uns gegenüber Seine Liebe dadurch hervor, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren" (Röm 5,8).

Wir blicken nicht zurück, sondern als Gesegnete nach vorne: "Gerechtfertigt nun aus Glauben, dürfen wir mit Gott Frieden haben durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir auch im Glauben den Zugang in diese Gnade erhalten haben, in der wir stehen, sodass wir uns in Erwartung der Herrlichkeit Gottes rühmen mögen" (Röm 5,1.2).

Und nun wollen wir natürlich künftig nicht mehr sündigen, die Sünden wenigsten reduzieren; dazu lese man das Kapitel sechs des Römerbriefs (siehe auch Gal 5,13-26). Wir wollen doch den nicht kränken, der uns so sehr liebt.