Subglottischer Druck - Tonerzeugung?!

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

was er ist der subglottische Druck (sub = unter, Glottis = Stimmritze) ist der Anblasedruck, der von unten ansteigende Atemdruck.

wie er entsteht durch Ausatmen bzw. Ausatemorientierte Kräfte.

was er bewirkt Wen du singen oder sprechen möchtest, also die Stimmlippen in Phonationsstellung (Phonation = Stimmgebung) übergehen und sich verschliessen, staut sich die Atemluft unter ihnen und überwindet bei einer gewissen Intensität den entstandenen Verschluss, sodass die Stimmlippen auseinander bewegt werden.

Die Luft strömt zwischen den Stimmlippen hindurch. Da aber der Querschnitt im Kehlkopf geringer ist, als der, der Luftröhre, wirkt ein physikalisches Prinzip, wonach die Luft schneller durch die Glottis fließt. Es entsteht darauffolgend ein Unterdruck zwischen den Stimmlippen, der diese wieder zusammenzieht (Bernoulli Effekt). Dabei wirken zudem myoelastische Rückstellkräfte (myo = Muskel; stell dir vor, ein Gummiband zu dehnen und dann los zu lassen: es geht in Ausgangslage zurück. Genau das passiert hier nämlich. Die Eigenspannung der Stimmlippen sorgt mit dem Unterdruck zwischen ihnen wieder für einen Verschluss). Das passiert mehrere Male in der Sekunde. So entsteht ein Ton.

LG. :)

verreisterNutzer  31.10.2013, 12:58

wie er entsteht durch Ausatmen beim Singen/Sprechen.

0
Frafraostost 
Fragesteller
 01.11.2013, 14:13
@verreisterNutzer

Okay Danke, ich meine es verstanden zu haben :)

ALso kann ich sagen: Der subglottische Druck ensteht durch Ausatmen beim Singen/Sprechen, da durch das Ausatmen ein Druck entsteht, der die Stimmlippen wieder zusammenzieht?

Und das hat aber nichts mit dem Druck zu tun, der benötigt wird, um die Stimmlippen zu öffnen, also der Druck von der Lunge auf die Glottis?

VIelen Danke schonmal für die Antworten :)

0
Frafraostost 
Fragesteller
 01.11.2013, 14:18
@Frafraostost

Ist hier der subglottische Druck gemeint:

Unsere Stimmlippen arbeiten dabei mit Druck und Unterdruck. Zunächst verschließen wir die Stimmlippen über der Luftröhre: Unsere Lunge muss Druck aufbauen, damit Luft durch die Stimmlippen strömen kann. Schließlich entsteht an der Lücke zwischen den Stimmlippen ein Unterdruck. Durch diesen Sog verschließen sich die elastischen Stimmlippen gleich wieder. Wenn die Lunge dann wieder genug Druck aufgebaut hat, geht dieser Prozess von vorne los

0
verreisterNutzer  01.11.2013, 21:44
@Frafraostost

Du scheinst es nicht ganz verstanden zu haben.^^

"ALso kann ich sagen: Der subglottische Druck ensteht durch Ausatmen beim Singen/Sprechen..." Ja. "... da durch das Ausatmen ein Druck entsteht, der die Stimmlippen wieder zusammenzieht?" ***Nein.****

Der subglottische Druck wird durch die Ausatemkräfte erzeugt. Der Druck, der beim Ausatmen entsteht, während die Stimmlippen in Phonationsstellung gehen, ÖFFNET die Stimmlippen, aber verschließt sie nicht.

"Und das hat aber nichts mit dem Druck zu tun, der benötigt wird, um die Stimmlippen zu öffnen, also der Druck von der Lunge auf die Glottis?" Doch, die Ausatemluft ist notwendig, um die Stimmlippen erst zu öffnen und durch physikalische Gesetzmäßigkeiten (Bernoulli-Effekt) strömt so viel Asuatemluft anschließend durch die Stimmritze, dass zwischen den Stimmlippen ein UNTERdruck entsteht, der diese zusammenzieht.

Nicht der subglottische Druck zieht die Stimmlippen zusammen, aber er ist Voraussetzung dafür, dass diese Vorgänge überhaupt erst geschehen können.

"Zunächst verschließen wir die Stimmlippen über der Luftröhre: Unsere Lunge muss Druck aufbauen, damit Luft durch die Stimmlippen strömen kann." DAS ist der subglottische Druck. Der Druck UNTERHALB der Stimmritze, der diese öffnet, wenn die Stimmlippen für das Singen/Sprechen aneinander gelegt werden..

"Schließlich entsteht an der Lücke zwischen den Stimmlippen ein Unterdruck. Durch diesen Sog verschließen sich die elastischen Stimmlippen gleich wieder." DAS ist NICHT der subglottische Druck (subglottisch heißt ja auch unter der Stimmritze, also UNTER den Stimmlippen!). Das, was hier beschrieben wird, ist der Bernoulli Effekt in Kombination mit der Eigenspannung der Stimmlippen ("myoelastische Rückstellkräfte"), welche zusammen die Stimmlippen wieder verschließen.

Das ganze läuft so ab:

http://www.neurolabor.de/script4-Planung/Stimmlippen1.jpg

Auf dem Bild siehst du die Luftröhre, die in den Kehlkopf mündet, der in den Schlund ausführt. Du siehst den Querschnitt der Luftröhre, als auch den des Kehlkopfes. Du wirst also erkennen, dass die Stimmlippenebene eine Verengung für die Luftröhre darstellt. Wenn sich die Stimmlippen schließen, drückt von unten der Anblasedruck (= subglottischer Druck) gegen die geschlossenen Stimmlippen und drückt sie auseinander.

Das physikalische Bernoulli Gesetz besagt nun, dass die Geschwindigkeit des Ausatemstroms in der Engstelle zunehmen muss, **also strömt folglich mehr Luft zwischen den Stimmlippen hindurch.

Das führt dazu, dass kurzzeitig oberhalb der Stimmlippen und unterhalb MEHR Luft ist, als zwischen ihnen.Also entsteht ZWISCHEN ihnen ein UNTERdruck und zieht sie wieder zusammen. Dabei wird dieses Zusammenziehen durch die Eigenelastizität der Stimmlippenmuskulatur unterstützt, die wie ein gestrecktes Gummiband zurück federn.

Nun sind die Stimmlippen wieder verschlossen, es strömt aber weiterhin Luft von unten und das ganze Spiel beginnt wieder von vorn. So staut sich immer Luft UNTERHALB der Stimmlippen, drückt die Stimmlippen auseinander, fließt so schnell durch die Stimmritze, dass zwischen den Stimmlippen ein Unterdruck entsteht, weshalb sie sich verschließen, und es staut sich demzufolge wieder Luft.

Du siehst der subglottische Druck öffnet die Stimmlippen und ist Voraussetzung, dass sie sich mittels Bernoulli Effekt und Eigenelastizität wieder verschließen, verschließt sie aber nicht.

Der gesamte Vorgang heißt übrigens **myoelastisch-aerodynamische Schwingungstheorie (ich hoffe, ich habe myoelastisch und aerodynamisch grad nicht vertauscht, das mach ich ständig).

LG :)

0
verreisterNutzer  02.11.2013, 06:09
@verreisterNutzer

Hey, ich les zu dem Thema grad zufällig. In meiner Logopädieausbildung hatten wir das Thema auch, da wurde das Thema der "Rückstellkräfte" bzw. "myoelastischen Eigenelastizität" im Vorgang aber nie erläutert. Ich fragte dazu dann also mal eine Lehrerin. Wie es aber scheint, bezieht sich das vllt.(?) gar nicht auf die Eigenelastizität der Stimmlippen, sondern auf Rückstellkräfte der Lunge und der Brust (was auch immer das sein mag).

Aber relevant ist das in diesem Fall nicht wirklich. LG :)

0
Frafraostost 
Fragesteller
 02.11.2013, 10:48
@verreisterNutzer

Okay Danke für deine Behmühungen schonmal :) Also jetzt hab ichs aber glaub wirklich verstanden:

Bei der Stimmbilung, also beim Phonationsvorgang verschließen sich die Stimlippen kurzzeitig. Dadruch entsteht ein Druck von der Lunge aus, der subglottische Druck der dazu führt, dass sich die Stimmlippen öffnen. Jetzt entsteht bei der Öffnung ein Unterdruck, der dazu beiträgt, dass diese sich gleich wieder verschliesen.

Richtig so?

Um den subglottischen Druck einfach zu erklären reicht es also, wenn ich sag dass, der subglottische Druck der Druck aus der Lunge her ist, der dazu führt die Stimmlippen zu öffnen.

Danke :)

0
verreisterNutzer  02.11.2013, 12:35
@Frafraostost

"Bei der Stimmbilung, also beim Phonationsvorgang verschließen sich die Stimlippen kurzzeitig. Dadruch entsteht ein Druck von der Lunge aus"

Der Druck entsteht dadurch nur, wenn gleichzeitig Luft ausgeatmet wird, sonst kannst du deine Stimmlippen schließen, wie du willst.^^ Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du das miteinbezogen hast, als du das geschrieben hast und nur nicht erwähnt hast. ;)

"Jetzt entsteht bei der Öffnung ein Unterdruck, der dazu beiträgt, dass diese sich gleich wieder verschliesen."

Der Unterdruck entsteht nach der Öffnung durch den vermehrten Fluss an Luftteilchen durch die Stimmlippen zwischen den Stimmlippen, genau.

"Um den subglottischen Druck einfach zu erklären reicht es also, wenn ich sag dass, der subglottische Druck der Druck aus der Lunge her ist, der dazu führt die Stimmlippen zu öffnen."

Der subglottische Druck ist der Druck unterhalb der Stimmlippen, der durch die Ausatemluft entsteht, die auf die geschlossenen Stimmlippen trifft, genau. ;)

Bitte sehr! :)

0

Die Funktion der Glottis oder der Stimmritze wird bei Wiki beschrieben. Subglottis bedeutet dabei alles, was sich unterhalb der Stimmritze befindet. Bei der Ausatmung und der Lautbildung baut sich ein Druck gegen die Stimmritze auf und die Stimmlippen reagieren (Phonation).

Frafraostost 
Fragesteller
 30.10.2013, 14:52

ist dieser druck immer da beim ausatmen oder nur bei der phonationsatmung?

0
marylinjackson  30.10.2013, 18:55
@Frafraostost

Nur bei der Stimmbildung baut sich dieser Druck auf. Bei der normalen Ein- und Ausatmung sind die Stimmlippen halb geöffnet

0
Frafraostost 
Fragesteller
 31.10.2013, 12:44
@marylinjackson

ALso kann ich sagen, dass man diesen subglottisch Druck benötigt um Töne zu erzeugen?

0