Sturm und Drang im Zusammenhang mit der französische Revolution

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wie du nun schon geschrieben hast, ist dein referat fertig. somit weisst du, dass "sturm und drang" etwa von 1767 bis 1785 stattfand und daher auch in die epoche der "aufklárung" fállt. die "aufklárung" ist deswegen so wichtig fúr dich, um zu verstehen, woher die ideen und gefúhle der autoren des "sturm und drang" kamen, was sie bewegte und was sie mit ihrer literatur bei den búrgern bezwecken wollten.

stell dir mal die zeit im 17.-18 jhr vor! die einfachen menschen konnten úber (fast) nichts selber bestimmen: sie wurden von der kirche und der aristokratie beherrscht und unterdrúckt. die aufkárung versuchte die augen der búrger durch vernunft zu óffnen: "Sie fordern, sich „seines eigenen Verstandes zu bedienen“. Der aufgeklärte Mensch soll (...) sein Leben und Denken selbst bestimmen.". sie versuchen die bevólkerung zu erziehen und ihnen beizubringen kritische fragen zu stellen, eigenstándig zu denken und zu urteilen. als erstes zweifelten sie an der religion (hinterfrage alles mindestens einmal) und wie weit die kirche tatsáchlich erlaubt ist, sich in das leben der menschen einzumischen. danach folgte das hinterfragen des adels im allegemeinen, besonders aber des kónigs mit seinem absolutismus (uneingeschrankte macht) und daraus enstand der wunsch nach einer demokratischen staatsform. um all das zu erreichen, versuchten sie weisheit und intellekt fuer jeden buerger zugaenglich zu machen durch literatur, kunst und wissenschaft, was bis dahin nur fuer die aristokratie und kirche gedacht war. somit hat sich wáhrend der aufklárung viel gewandelt: freiheit statt absolutismus, gleichheit anstelle einer stándeordnung (adel - einfacher búrger), wissenschaftliche erkenntnisse ersetzen alte vorurteile, toleranz anstelle religióses, starres weltbild.

nun zu deinen fragen:

somit hat die "aufklárung" den "sturm und drang" mit seinem gednakengut beeinflusst. doch fuehlten die menschen sich nun durch die vernunft der aufklárung eingeengt und sie strebten nach emotionen anstatt vernunft. allerdings kann man sturm und drang nicht als reine gegenbewegung ansehen, vielmehr ist es eine fortfúhrung der aufklárung, da die vernunft nicht gánzlich durch gefúhle ersetzt sondern lediglich ergánzt werden sollte.

der sturm und drang hat im gegensatz zur aufklárung weder dieselben absichten und auswirkungen noch dieselbe bedeutung fúr die franz.revolution. wáhrend franz. aufklárer ganz vorne in der revolution kámpften und diese dann durch ihre ideen auch durchsetzten (zb. gewaltenteilung), beabsichtigten die deutschen stúrmer und dránger keine sozialpolitische revoultion. sie wollten lediglich (im geiste der franz. revolution) missstánde aufzeigen, literatur und lyrik dem einfachen volk náher bringen und sie damit zu selbstbewussten menschen erziehen. einzig schiller bindet die forderungen der franz. revolution in den handlungen seiner werke ein (“Kabale und Liebe” und “Die Räuber”).

die schriftsteller des Sturm u.D. verachteten regeln und vorschriften genauso wie politische arbeit und verfassungen, was einer der gruende sein kann, dass sie sich nie in eine politische organisation gegen den absolutistischen friedrich II. zusammengeschlossen haben. sie sahen wenig bis keinen nutzen in der politik sondern vielmehr in der familie als soziale einrichtung eine notwendigkeit. und auch wenn es in ihren werken um unglúckliche lieben zwischen personen zweier verschiedener stánde geht so haben sie selbt auf niedere schichten herabgeblickt: " Goethe und seine Freunde sahen auf große Teile des Bürgertums herab, weil sie deren geistiges Niveau gering schätzten. Allenfalls bewunderten sie die Menschen, die sich durch ihre praktische Begabung auszeichneten. Die “Natürlichkeit” und ihre offene Sprache fanden Gehör. Handwerker und Kaufleute hingegen fanden Herder und seine Anhänger vulgär." (meinebibliothek.de/Texte9/html/politik.html) im gleichen link: "Die Dichter des Sturm und Drang waren, wie bereits erwähnt, keine Revolutionäre, die das Gesellschaftssystem drastisch verändern wollten. Die Dichter betrachteten sich als geistige Elite und blickten daher abschätzig auf die ärmeren Bevölkerungsgeschichten hinab und pflegten deshalb keinen Kontakt mit ihnen, hier vor allem den Bauern."

einige dichter, wie gellert und gleim, wollten durch volksdichtungen den einfachen, ungebildeten menschen an hóhere literatur heranfúhren, doch erkennt man in den dichtungen ihre geistige úberlegenheit. nur einzelne schriftsteller setzten sich fúr die abschaffung der leibeigenschaft ein - doch weiter gingen ihre forderungen nicht


quellen: rhetoriksturm.de/sturm-und-drang.php, zum.de/Faecher/D/BW/gym/sturmwerke/sturmdrang.html, meinebibliothek.de/Texte9/html/politik.html, wikipedia (aufklárung, franz. revolution, sturm und drang)