Stimmt es, dass viele Ehen nur eine Farce sind?

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Du hast recht. Allerdings, zum Zeitpunkt der Heirat besteht sicherlich in den meisten Fällen die Absicht ehrlich miteinander umzugehen. Aber wie das so ist, im Alltag, wenn die Routine den Ablauf regiert, der Einfluss der Gesellschaft wirkt, die Aufgaben mehr oder weniger gut erledigt werden, und das Schicksal einem nicht immer wohlgesonnen ist, besteht die Gefahr, dass die Liebe zueinander nachlässt, ja, sogar untergeht. Nur: Mit einer neuen Person als Lebenspartner holt man sich nicht automatisch das Glück für die Zukunft ins Haus. Außerdem hat eine Trennung oft gravierende finanzielle Auswirkungen. Dann fragt man sich, was das kleinere Übel ist. Dabei kommen viele zu der Feststellung, dass das Fortbestehen der Partnerschaft (Ehe) nicht schlimmer ist, als allein finanziell und sozial zu darben.

Weißt du, was das Christliche an der Ehe ist?

Die praktizierte Feindesliebe ;-)

Die Ehen bewegen sich zwischen den Polen Liebe und Feindschaft. Die Person, die man liebt, ist gleichzeitig diejenige, die am meisten einschränkt und belastet.

Wenn man Glück hat, überwiegt die Liebe und die Verbundenheit. Aber manchmal schiebt sich ein 'Un' wie eine schwarze Wolke vor das Glück und die Probleme und Einschränkungen kommen in den Vordergrund, man fühlt sich mehr gebunden als verbunden. Mit der Erfahrung, dass solche Unwetter auch wieder vorüberziehen, kann man das aber überstehen.

Schlimmer ist es, wenn die Liebe verloren geht und nur noch die Gewohnheit und die Kompromisse bleiben, wie bei den Ehen, die du beschreibst. Da würde eine Trennung mehr Glück ermöglichen.

Ja, diese Erkenntnis ist nicht neu und meine Lebensgefährtin und ich haben uns bewusst gegen eine Eheschließung entschieden, so dass jeder zu jeder Zeit die Beziehung beenden kann, wenn es nicht mehr passt.

Andere leben nebeneinander her, sprechen teilweise kaum miteinander, machen den Partner in der Öffentlichkeit verächtlich.

Das sind oft ältere Ehepaare, wo der Mann auf Pflege angewiesen und die Frau finanziell abhängig vom früheren Verlobten ist.

Du erlebst Gegebenheiten in deiner Familie und legst es auf die Allgemeinheit um. Du scheinst noch recht jung zu sein und selber nicht verheiratet. Nach 10 Jahren Ehe springt man nunmal nicht mehr freudestrahlend aus der Hose wenn der Partner abends von der Arbeit nach Hause kommt.

"Arrangieren" muss man sich in jeder Beziehung. Keiner kann nur so leben wie er es will, sonst muss man alleine bleiben.

In einer "Seelenpartnerschaft" triffst du auf deinen Spiegel. Wenn man noch jung und unreif ist, fliegen da viele Fetzen, denn die eigenen blinden Flecken sind einem noch eben noch unbewusst und man weiß noch wenig von Spiegeln und Projektionen.

Diese Streitereien laufen nach erlerntem Muster ab, also oft noch ziemlich barbarisch, denn die wenigsten Eltern sind ja therapiert. Diese Muster prägen dann die gesamte Beziehung.

Für dich mag das nicht wie Liebe aussehen, weil du eine andere Vorstellung davon hast. Wenn die Paare noch zusammen sind, kann es nicht so schlimm sein. Außerdem bekommst du keine intimen Momente mit.