Stimmt es das christliche Frauen auch Kopftuch tragen müssen und das Christen auch kein Schweinefleisch essen dürfen?

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Zum Thema Schweinefleisch:

Die Juden sollten nach dem Gesetz des Alten Testaments kein Schweinefleisch essen. Das Gesetz des Mose besteht aus 613 Einzelgeboten, dazu gehören die Speisegesetze. Dieses Gesetz wurde dem Volk Israel am Berg Sinai gegeben, aber nicht der christlichen Gemeinde.

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das Jesus erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht hat (Römer 10,4). Deshalb ist ihnen auch das Essen von Schweinefleisch erlaubt.

In Apostelgeschichte 10,9-15 steht: "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Da das Schwein auch zu den vierfüßigen Tieren der Erde gehört, wird es also in der Apg. 10 im Vers 12 beschrieben (mit anderen Tieren). Wichtig ist generell, dass die Speisevorschriften, die im Alten Testament für den Bund mit dem Volk Israel aufgestellt wurden, im neuen Bund mit den Christen nicht mehr gelten sollten ("Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!").

chrisbyrd  24.12.2021, 10:14

Zum Thema Kopftuch:

Christinnen können ein Kopftuch tragen, sie müssen aber nicht.

Im Korintherbrief wird ein Kopftuch erwähnt, wenn Christinnen gebetet haben.

In der MacArthur-Studienbibel findet sich zu 1. Korinther 11,5-6:

"Paulus erteilt klare Anweisungen, dass Frauen bei den Zusammenkünften der Gemeinde nicht leiten oder reden dürfen (vgl. 14,34; 1Tim 2,12), aber sie dürfen vor Ungläubigen beten oder ihnen das Evangelium erklären oder auch Kinder und andere Frauen belehren (vgl. 1Tim 5,16; Tit 2,3.4). Wenn Frauen öffentlich beten oder das Wort Gottes verkünden, müssen sie sich dabei in angemessener Weise vom Mann unterscheiden. unbedecktem Haupt.

In der Kultur Korinths symbolisierte die Kopfbedeckung einer Frau, die öffentlich diente oder anbetete, ihre Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann. Der Apostel legt hier kein absolutes Gesetz für Frauen fest, dass sie in allen Gemeinden zu allen Zeiten Kopftücher oder Schleier tragen sollten, sondern erklärt, dass die Symbole der von Gott verordneten Geschlechterrollen erkennbar respektiert werden sollen. Wie beim Götzenopferfleisch (Kap. 8; 9) birgt es an sich nichts Geistliches in sich, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht. Aber es war falsch, Rebellion gegen Gottes Ordnung auszudrücken.

schändet ihr Haupt. »Haupt« kann sich auf die Frau selbst beziehen, da es eine Schande für sie ist, wenn sie die anerkannten Symbole der Unterordnung ablehnt, oder es bezieht sich auf ihren Ehemann, auf den sie durch ihr Verhalten Schande bringt.

11,6 schändlich ... das Haar abschneiden ... zu lassen. Damals schnitten sich höchstens Prostituierte oder Feministinnen die Haare ab. Wenn eine Christin die Kopfbedeckung verweigerte, die in jener Kultur ihre Unterordnung ausdrückte, könnte sie sich genauso gut den Kopf kahlscheren lassen - die Schande wäre dieselbe."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu 1. Korinther 11,5-6:

"Wenn es auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, deuten doch viele Belege darauf hin, dass sowohl in der jüdischen (Mishnah, Ketuboth 7. 6; babylonischer Talmud, Ketuboth 72 a - b) als auch in der gräco-romanischen Kultur des 1. Jahrhunderts (Plutarch, Moralia 3.232 c; 4. 267 b; Apuleius, Der goldene Esel 11. 10) die Frau in der Öffentlichkeit ihr Haupt bedeckt tragen mußte. Die Art und Weise, wie diese Forderung erfüllt wurde (Ovid, Liebeskunst 3:135-65), war zwar sehr unterschiedlich, doch gewöhnlich scheint ein Teil des Übergewands wie eine Kapuze über den Kopf gezogen worden zu sein.

Es hat den Anschein, dass die korinthische Parole "alles ist erlaubt" auch in den Gemeinde Versammlungen dominierte. Offensichtlich hatten sich auch die Korintherinnen dieses Prinzip zu eigen gemacht und die sie als Frauen kennzeichnenden Kopfbedeckungen abgelegt. Wichtiger ist jedoch, daß sie offenbar auch gegen ihre untergeordnete Stellung innerhalb der Gemeinde (und vielleicht auch in der Gesellschaft) und damit gegen jedes kulturelle Symbol (z. B. die Kopfbedeckung), in dem sich diese Unterordnung äußerte, aufbegehrten. Nach Paulus ist die Ablegung der Kopfbedeckung jedoch nicht etwa ein Ausdruck der Befreiung, sondern eine Herabwürdigung ihrer selbst. Ebensogut könnten sie sich die Haare scheren - damals ein Zeichen der Schande (Aristophanes, Thesmophoriazysae 837) -, denn mit ihrem unbedeckten Kopf entehren sie sich selbst und ihr geistliches Oberhaupt, den Mann."

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chrisbyrd  26.12.2021, 13:20

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

Und noch schöne, besinnliche und gesegnete 2. Weihnachten!

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Hmm partiell, in einigen orthodoxen christlichen Gemeinschaften gilt das Schweinefleisch Verbot tatsächlich auch ( ist ja auch kein Wunder, haben ja sowohl Christen als auch Moslems von den Juden übernommen ). In den meisten christlichen Kirchen, ist es deshalb irgendwann weggefallen, weil eine Christianisierung Europas schlicht nicht möglich gewesen wäre, wenn man den Menschen dort ihr Hauptnahrungsmittel verboten hätte - sowohl die Germannen als auch die Kelten hätten mit Sicherheit jeden Prediger zum Teufel geschickt, der ihnen das Schweinefleisch verboten hätte.

Kopftuch, das wird es interessant,denn eigentlich gibt es ein explizites Kopftuchgebot noch nicht einmal im Islam (im Koran ist die Rede von Scham verhüllen, das ist ziemlich interpretierbar und reicht im Prinzip vom Bikini bis zur Vollvberhüllung) sondern ist ursprünglich eine regionale "Tracht" (die später von einigen Korangelehrten zur Vorschrift erhoben wurde), und aus dieser Warte heraus gilt es auch indirekt für einige christliche Kirchen, einfach weil es in bestimmten Gegenden üblich Kopftuch zu tragen.

Mohammeds Frauen sollen angeblich Kopftuch getragen haben, aber das entsprach 1. der damaligen Mode für adelige Frauen und war 2 zum Schutz gedacht, damit die zahlreichen Feinde des propheten sie nicht erkennen konnten - aber das waren wie gesagt nur seine Ehefrauen und keine allgemeine Regel für alle Frauen.

Und bitte versteht mich nicht falsch der Islam ist eine tolle Religion und war über weite Zeiten in der Vergangenheit weit toleranter und weltoffener als das Christentum, etwas das man nicht vergessen sollte, wenn man aufgrund der jüngeren Geschichte den Islam be- oder verurteilt.

Dahika  22.08.2022, 16:08

aber das entsprach 1. der damaligen Mode für adelige Frauen und war 2 zum Schutz gedacht,

man darf auch nicht vergessen, wo die Leute damals gelebt haben. In Wüstenregionen. Dort bedecken letztlich auch Männer ihren Kopf, als Schutz vor der Sonne und dem Sand.

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Jadedragon  23.08.2022, 11:16
@Dahika

Ganz meine Rede, das viel diskutierte Kopftuch ist letztlich nichts anderes als das bayrische Dirndl, also Trachtenkleidung.

Teile des Islam haben es aber mit der Nonnenkluft gleichgesetzt und zum religiösen Standard gemacht, der Koran sagt aber nichts dergleichen aus, das stammt aus wesentlich späteren Interpretationen einiger Isalmgelehrter.

Schlimmer finde ich den veralgemeinerten Schutzgedanken, der letzlich aussagt Frauen müssen verhüllt sein als Schutz gegen Männer ... was sowohl Frauen als Individuen diskriminiert, als auch die Männer die damit von diesen Teilen des Islam Islam zu triebgesteuerten Tieren herabgestuft werden.

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Nein das stimmt nicht

das mit dem Kopftuch ist eine falsch verstandene stelle aus dem neuen Testament. Jedoch steht da nur drin dass verheiratete Frauen im Gottesdienst eine Kopfbedeckung tragen sollen. Kein Kopftuch unbedingt.

Das mit dem schweinefleisch gilt sowieso nicht, da es in den Büchern Moses stand und diese für das Volk der juden galt. Was viele nicht wissen ist, dass die Bücher Moses zu der Tora gehören. Im neuen Testament wurde dann (von Jesus) im Matthäus gesagt, dass die Menschen alles essen dürfen. Außerdem gab es eine Vision von jemandem (ich weiß nicht mehr wer genau, ich glaube Petrus) wo Gott zu ihm sprach und ihm gesagt hat, dass alle Tiere rein sind und er sich dem nicht widersetzen soll, weil er sich sonst gegen Gottes Wille widersetzt. Das alte Testament ist von den Regeln her untergeordnet dem neuen Testament, da dies die Zeit VOR Jesus war. Demnach wenn im neuen Testament regeln inhaltlich anders stehen als im alten, dann gelten dennoch die im neuen Testament.

merkregel: altes Testament= für juden, neues Testament = für Christen. Jedoch sollten auch Christen die ganze Bibel betrachten, da es sich trotzdem um den gleichen Gott handelt in beiden Büchern und demnach beides wichtig ist. Erst nach dem entstehen des neuen Testamentes gab es die ersten Christen.

Das sagt SEHR eindeutig dass die Bibel nicht gegen Schwein essen ist.

Nein, das stimmt nicht. In der Bibel wird oft von jüdischen Sachen erzählt. Das Christen kein Schweine Fleisch essen dürfen kommt wahrscheinlich davon. Kopftuch tragen nur die Nonnen sonnst niemand. In der Bibel steht das nirgendwo nach meinen Kenntnissen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemalige Christin

Natürlich stimmt das. Daran müssten sich Christen eigentlich halten. Das findet man in der Bibel.

Und die Frauen sollten sich mal Gemälde von Maria ansehen. Die wird so gut wie immer mir Haarbedeckung dargestellt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
LilyInstaGirl1  24.12.2021, 09:52

Nein es stimmt nicht. Lies mein Kommentar dazu.

bleib beim Islam und misch dich nicht in andere Religionen ein

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KoschGibtsNur1x  24.12.2021, 22:16
@LilyInstaGirl1

Das ist kein Argument, sondern ein Vorwurf in Form einer Frage. Ein Argument begründet und/oder verstärkt eine Annahme oder These. Und meine Aussage steht immer noch: Ihre Aussage, jemand solle sich nicht in Religion einmischen und beinseiner bleiben, ist dumm, engstirnig und klimgt in dem Zusammen dezemt rassistisch. Also Lily, die Frage steht noch: Was ist das für ne beschissene Aussage, Lily?

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