sterne fotografieren mit Canon 600d?

6 Antworten

Hallo

- Betriebsanleitung bei Canon runterladen und erst mal in die nötigen Kapitel "einlesen"

- JPEG Fine und RAW/CR2

- ISO auf 800 einstellen/begrenzen

- Programmautomatik

- Selbstauslöser 10 Sekunden

- Motiv anpeilen/ausrichten dabei Autofocus auf was weit entferntes rumröddeln lassen bis es irgendwie passt und auf unendlich stehen könnte. Auf MF umschalten und Zoomring nicht mehr berühren.

- Zoomoptiken sind im mittleren Bereich optisch am Besten/saubersten, der Sternhimmmel ist als ein "Lichtnadelkissen" optimal geeignet optische Fehler sichtbar zu machen.

- Kamera auf Stativ montieren oder irgendwo stabil ablegen und unterbauen zb ein Tisch mit Büchern als Rampe, ein Kirschkernsack,,,, und dann Motivausschnitt einrichten

- Auslösen und abwarten bis die Kamera komplett fertigt ist diese macht evtl. noch einen Dunkelabzug.

- In der Rückschau dann erst mal die Belichtung per Histogram kontrollieren danach mit der Sucherlupe die Schärfelage.

Wenn nötig korregieren, falls überbelichtet oder kurze Zeit erst mal die Optik abblenden das bringt mehr Bildqualität. Wenn man bei der Programautomatik bleiben will nutzt man denn EV Shift oder auch die Braketingfunktion.

Wenn man das Ende der automatischen Verschlusszeit erreicht hat geht man auf Blendenautomatik oder voll Manuel und Bulb Verschlusszeit aber dann ist ein Kabelauslöser/Fernauslöser abgesagt.

Sterne sind relativ "hell" da reichen kurze Belichtungszeiten, die Kameraautomatik versucht halt die 99,9% Schwarz zwischen denn Sternen "korrekt" zu belichten. Die Mehrfeldmessung gewichtet aber die untere hälfte des Bildes also denn Vordergrund als wichtiger für die Belichtung daher hängt die Belichtungszeit vom Vordergrund ab und was dort an Helligkeit verfügbar ist, Strassenlaternen und Häuserfronten sind heller als Sterne, eine feuchte Graswiese bei Mondlicht oder ein See bei Mondlicht kann auch relativ hell werden.

Mit dem Auge sichtbare Sterne haben so um denn Lichtwert 2-3 bis runter zu -6 bis -8 für Adleraugen. Darunter fängt Deep Sky an. LW0 ist 1 Sekunde bei Blende 1 und ISO100 oder eben 1 Sekunde bei Blende 2.8 und ISO400 oder 4 Sekunden bei Blende 4 und ISO100. Mehr als ISO 1600 macht bei der 600D wenig Sinn dass gibt nur verrauschtes Matschgrau. Wenn man RAW fotografiert und danach einen Denoiser benutzt sind auch ISO 6400 noch "brauchbar" bei Monochrom auch noch 12800. Am besten ist man bleibt bei ISO 400 oder drunter und nutzt denn Serienmodus mit moderaten Verschlusszeiten und anschliessendem Stacking im Postprozess.

Die Erdrotation sorgt dafür das die Sterne zu Doppelpunkten oder gar Strichen werden (Star-Trails oder auch Start-Rails) das muss einem erst mal nicht "jucken" sondern als Bildgestaltungselement betrachten und später technisch aufrüsten.

Zuerst besorgt man sich ein gebrauchtes Teleskop mit Autoguider Montierung oder wenigstens motorisierten Azimuthschwenk und montiert die Kamera darauf, damit ist schon das Nachführproblem geklärt zudem kann man auch durch das Teleskop fotografieren. Für Deep Sky besorgt man sich erst eine dazu taugliche Manualfocus Optik und einen Alpha-H Filter und wenn die 600D am "Ende" ist greift man zu einer 6D oder lässt die 600D auf Astro/Monochrom umbauen oder besorgt sich auch gleich eine 6D mit Astroumbau oder noch besser gleich eine Nikon D810a oder Pentax K1.

Erstmal in den M Modus dann ist die Belichtungszeit abhängig von deiner Brennweite. Je Weitwinkliger dein Objektiv desto länger kannst du belichten ohne zieher zu bekommen. Ich empfehle dir bei zb 18mm eine Belichtung von maximal 20sek da du sonst zieher rein bekommst. Desweiteren ziehe den Iso wert möglichst hoch zwischen 1600 und 3200 da du so bei der kurzen Belichtung mehr aufs Bild bekommst. Nachteil ist das du teilweise heftiges Rauschen im Bild hast. Dann auf Unendlich fokussieren bzw nimme die Bildschirmlupe und zoome an ein stern (nicht mit dem Objektiv zoomen da der Fokus wieder verstellt ist) fokussiere diesen und dann wenn du kein Fernauslöser hast stelle auf 2sek vorauslösezeit. Dann auf den auslöser und fertig. Das angehängte Bild habe ich mit Iso 3200 und 12 sek Verschlusszeit bei 17mm gemacht.

Bild zum Beitrag

 - (Technik, Kamera, Fotografie)

Kabelauslöser, Stativ.

Belichtungszeit wenn Du Sternenspuren willst zwischen 10 und 60 Minuten.
Für den reinen Himmel mit vielen Sternen reichen ein paar Sekunden bis vielleicht ne Minute.

Auf M stellen, und dann einfach mal probieren. Genaue Einstellungen kann man von hier nicht sagen. Fang halt mit 30 Sekunden an und guck was bei rumkommt, entsprechend stellste die anderen Sachen dann nach.

ISO würde ich gar nicht mal so hoch drehen, je nach dem ob Du Fremdlich von Straßenlaternen oder Gebäuden in der Nähe hast.

Hey Sterne Fotographieren wollen, aber keine Ahnung von der Kamera haben. Sieh zu, das du erstmal anständige Fotos bei Tag hinbekommst. Nachtaufnahmen erfordern einiges an Erfahrung, die du offensichtlich noch nicht hast. Hier geht auf "Automatik" nichts.

LillyAnna12 
Fragesteller
 17.05.2019, 22:13

@naaman ich habe sehr wohl Ahnung von Kameras, nur vor der Canon hatte ich eine Nikon Kamera die wiederum ein anderes System hat und ich habe sie am Tag ausprobiert!

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naaman  18.05.2019, 07:42
@LillyAnna12

Digitale Kameras unterscheiden sich heute kaum noch voneinander. Es hat sich inzwischen eine Art Standard herausgebildet. Ich weis allerdings nicht, wie alt deine Nikon schon war. Wenn es allerdings eine analoge war, dann sind die Unterschiede schon gravierend.

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IXXIac  18.05.2019, 09:05
@LillyAnna12

Hallo

klar wenn an von einem Daimler in einen Opel umsteigt muss man erst mal stundenlang rumdaddeln bis man weiss wo man denn Motor anlässt wo man lenkt wo man Gas gibt und wo man bremst ist ja alles völlig anderst und "anders" System

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Auf M gehen und einfach am Hauptwahlrad drehen. Belichtungszeit auf 30 Sekunden. Manuell fokussieren und ISO so hoch stellen wie nötig.

LillyAnna12 
Fragesteller
 17.05.2019, 21:59

Dankeee

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Vestige  17.05.2019, 22:00
@LillyAnna12

Wird trotzdem nicht einfach. Und manchmal sogar unmöglich, wenn eine größere Stadt in der Nähe ist, die deinen ganzen Himmel mit dem Licht "verschmutzt". Und dann muss das Bild auf jeden Fall noch bearbeitet werden.

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Vestige  17.05.2019, 22:18
@LillyAnna12

Habe bei mir eine über 100.000 Einwohner Stadt in 2 km Entfernung. Auch ohne Wolken war das für mich sehr schwer, einen schönen, klaren Himmel hinzubekommen. Hoffe, du hast da mehr Glück. Und vor allem brauchst du auch Geduld, um die richtige Balance zwischen Belichtungszeit und ISO zu finden. Mal abgesehen, dass man den Fokus noch treffen muss.

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LillyAnna12 
Fragesteller
 17.05.2019, 22:27
@Vestige

Ich hab das schon ein paar mal mit meiner alten Kamera gemacht und es lief relativ gut, einige Bilder waren verwackelt aber die meisten waren gut

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KarlDallaS  17.05.2019, 22:10

Du solltest noch kurz erwähnen, dass 30 Sek nicht freihändig funktionieren wird ! Er hat nur ne Cam bekommen... vom Stativ war noch keine Rede.

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Vestige  17.05.2019, 22:14
@KarlDallaS

Davon wäre ich eigentlich ausgegangen. :)

Falls nicht, wird man sich sehr wundern und kurz danach einiges über die Fotografie lernen.

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KarlDallaS  17.05.2019, 22:17
@Vestige

Genau ! 😂

Aber selbst mit Stativ ist Astro ne Nummer für sich... ich sag nur Nachführung 😉

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Florabest  17.05.2019, 22:18

Du hättest hinzufügen müssen, dass man bei einer 30 Sekunden Belichtungszeit alles verwackelt. Selbst mit Stativ wird es unscharf.

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Vestige  17.05.2019, 22:21
@Florabest

Ja.

Wenn man nicht genau in Richtung Horizont fotografiert, sondern mehr senkrecht nach oben, geht es eigentlich einigermaßen. Schrieb aber noch weiter oben, dass man das ausprobieren muss.

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Zalla55  17.05.2019, 23:12
@Florabest

Verwackelt oder unscharf ist das nicht, wenn die Sterne Streifen bilden :)

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Florabest  17.05.2019, 23:16
@Zalla55

Deshalb habe ich geschrieben: " wird es unscharf ".

Du solltest lesen lernen.

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Zalla55  17.05.2019, 23:18
@Florabest

Lesen kann ich. Sogar verstehen, was unscharf ist. Die Streifen sind doch scharf, oder nicht? Wieso sollte das Stativ da Unschärfe bringen. Klär mich auf, du weiser Ratgeber.

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naaman  18.05.2019, 07:48
@Florabest

Weil sich in 30 sek. die Erde weitergedreht hat. Auch der Spiegel (deswegen Spiegelreflex), der bei der Belichtung zurückklappt, führt zu Unschärfen.

Es sei denn, man hat eine Kamera erwischt, die keinen klappenden Spiegel hat. Dann bleibt aber der das Problem der Erddrehung immer noch. Astronomen haben deshalb auch eine Mitführautomatik die die Erdbewegung ausgleicht.

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