Steckdosen selber austauschen?
Hallo,
Ich wohne in einer Mietwohnung und die Steckdosen sind halb kaputt und hässlich. Ist es ne gute Idee, die einfach selber auszutauschen? Der Vermieter wird es bestimmt nicht tun und wenn ich die Sicherung rausdrehe, sollte das nicht allzu riskant sein...
8 Antworten
Hallo,
zum einen ist natürlich der Vermieter dafür verantwortlich und muss auch die Kosten tragen.
Die Frage ist aber zuerst, war das bereits beim Einzug so oder bei Dir so entstanden?
Falls es vorher so war und bezeugt werden kann, dann hättest Du es sofort bemängeln müssen (Wohnungsbesichtigung?) und sofort melden. Das sind ja z.T sicherheitsrelevante Schäden!
Falls es aber in Deiner Mietzeit aufgetreten ist sollte eine sicherheitsrelevante Prüfung stattfinden (ob elektrisch alles okay ist!).
Das Aussehen der Steckdosen ist dabei nur ein Schönheitsfehler am Oberteil. Diese Oberteile gibt es in jedem Baumarkt für ab 1,20€ und mit einem normalen Schraubendreher kann man diese Austauschen ohne irgendwie mit der Elektrik in Berührung zu kommen (klar darf man da nicht bei dann offener Steckdose hineinfingern!!).
Das Oberteil wird abgeschraubt (in der Mitte die kleine Schraube) und durch eine neues Oberteil ersetzt.
Da es keine einheitliche Benennung dazu gibt (es heißt oft "Abdeckung, Oberteil oder Rahmen...) hier mal ein Bild:
Falls Du in einen Baumarkt gehst und dort erklärst was Du brauchst, wird Dir aber geholfen. Es gibt sehr viele Systeme und Farben - einfach selber anschauen. Übrigens die Maße für die Steckdose sind genormt und deshalb immer gleich!
Grüße aus Leipzig
Danke!
Allerdings sollte schon bei den verschmorten Dosen eine Prüfung durch eine Fachkraft erfolgen!
Danke, ich melde mich mal beim Vermieter.
Nein. Hier herrschen Lebensgefährliche Spannungen von 230V 50Hz Wechselspannung. Ein elektrischer Schlag kann gut ausgehen kann aber auch tödlich enden.
Nur elektrotechnisch unterwiesene Personen und oder ein Fachmann, darf Arbeiten an dieser Steckdose durchführen. Solltest du trotzdem Arbeiten an der Steckdose durchführen, tust du dies auf eigene Verantwortung.
Nach einer Elektroinstallation wird eine Messung durchgeführt nach DIN VDE 0100 Teil 600 hier werden Messungen zur Gewährleistung der Schutzmaßnahmen des Systems durchgeführt um somit die Sicherheit der Anlage gewährleisten zu können.
drin Enthalten sind Messungen für den Isolationswiderstand, die Durchgängigkeit des Schutzleiters, der Auslösestrom des FIs, die Auslösezeit des FIs und die Messung für den Netzinenwiderstand, die sogenannte Netzimpedanzmessung.
Die Messwerte und dessen Grenzwerte werden in einem sogenannten Messprotokoll eingetragen, in dem steht, welche Steckdose, welcher Schalter und welche festen Elektroinstallationen im System durchgeführt wurden.
Nach einem Tausch der Steckdose ist das Messprotokoll nicht mehr gültig, denn es wurde ein Eingriff in das elektrische System durchgeführt weshalb sich unter Umständen die Werte verändern können und damit ist auch der Schutz der Anlage nicht mehr gegeben.
Dein Vermieter ist dafür Verantwortlich jemanden für den Tausch der Steckdose kommen zulassen. Als leihe sollte man davon die Finger lassen. Sollte z.b. nach deinem Eingriff etwas schief laufen und die Installation Fehlerhaft sein und ein nachfolgender Mieter kommt im Schlimmsten Fall ums Leben und es sollte sich herausstellen, dass du etwas an der Anlage gemacht hast, kann das ganze ganz böse enden.
Naja... das ist ja nicht die Entschärfung einer Neutronenbombe... und eine Messung mit Meßprotokoll wird es auch nicht in jedem Fall geben. Es wäre aber vielleicht hilfreich gewesen, dem Fragesteller das eigentliche "warum" mitzuteilen: Aufgrund der Hitze, die dort geherrscht hat, können die Leitungen in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Eine weitere Verwendung dieser Leitungen sollte dann wohl eher ein Fachmann beurteilen.
Nein es geht um eine einfache Steckdose richtig trotzdem dürfen nur elektrotechnisch unterwiesene Personen hier arbeiten durchführen. Auch wenn des verschmorte Gehäuse Aufgrund von Isolationsfehlern entstanden sein könnte, hat er in jedem Fall nichts an der Steckdose als Leihe zusuchen, so ist das einfach. Läuft etwas schief wird er auch in Verantwortung gezogen. Ist der Schutzleiter z.b. nicht korrekt angeklemmt und kann aus irgend einem Grund herausfallen, liegt Spannung an metallischen Gehäusen von Verbrauchern an an denen man einen elektrischen Schlag bekommen kann weil die Schutzeinrichtung nicht auslöst.
Gerade bei so einfachen Sachen werden verdammt schnell Fehler gemacht einfach weil man das ganze viel zu sehr unterschätzt oder nicht aufpasst, dann sagt man sich: "Ach funktioniert. Muss nicht getestet werden. Ich meine was soll schon passieren?" und dann funktioniert es nicht und es läuft was schief. Alles schon vorgekommen.
Ein Messprotokoll muss es geben nur leider halten sich viele Firmen nicht daran und um Zeit zu sparen fälschen sie diese Messergebnisse und tragen meinetwegen irgendwelche Erfahrungswerte ein. Wie man so schön sagt, geht dies 1000 mal gut aber beim 1001 mal geht es in die Hose. Aber auch hier. Wenn man als Privatperson nichts an der Anlage gemacht hat und es kommt zu Problemen, dann ist man selbst als Privatperson im Prinzip raus aus der Sache.
Eine Messung nach DIN VDE 0100 Teil 600 ist PFLICHT. Die Gültigkeit des Messprotokolls läuft nach 4 Jahren ab, dann muss eine Widerholungsprüfung gemacht werden.
Handelt ein Elektrounternehmen hier grob Fahrlässig indem sich z.b. rausstellt, dass die VDE Messung nicht gemacht wurden, so liegt es in dem Unternehmen Schadenersatz zu Leisten, wenn ein Schaden aufgrund von mangelhaften Messwerten entstanden ist.
Du hast da natürlich recht; nur, finde ich, ist es für den Laien einfacher zu verstehen, wenn er auch eine Begründung des "warum" bekommt. Solche Dinge werden immer auch recht leichtfertig gemacht, weil hinter einer Steckdose erst mal nicht viel steckt. Bevor er vielleicht aber dann einen Bekannten darum bittet, sowas zu machen, weil er da schon mehr angeschlossen hat... wäre halt der Hinweis wegen einer u. U. in Mitleidenschaft gezogene Isolation ganz hilfreich.
Viele Installationen werden vom Laien, z.T. unter Hinzuziehung von Bekannten gemacht. Dann hat man Jemand an seiner Seite, der das schon erfolgreich öfters gemacht hat... und das klappt dann schon. Nur fehlt dann vielleicht das Gespür für Isolation, insbesondere, wenn ein Schaden da war.
Daß sowas vom Elektriker gemacht werden muss, auch mit anschließendem Abnahmeprotokoll, ist wohl vielen klar. In den Foren hingegen geht es aber eher darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und wir werden Laien wohl vom "selber machen" nicht immer aufhalten können. Was wir machen können ist, die Laien in sensiblen Bereichen ein kleines Stück weit aufzuklären und damit nicht nur die Tragweite ihres tuns sondern auch ihre eigene Selbsteinschätzung zu fördern. Deshalb, finde ich, sollte hier mit rein, dass wenn etwas heiß geworden ist, man auch Leiter und Isolation auf Schaden begutachten soll... und in so einem Fall dann auch den Fachmann hinzu zu ziehen.
Dein Vermieter ist verpflichtet, den Austausch vornehmen zu lassen. Bei dem 2. Foto kann man mit bloßem Finger reinlangen, das ist ja haarsträubend.
Klar, wenn du prüfst, ob das Ding nach Entfernen der Sicherung stromlos ist, kann theoretisch nichts mehr passieren. Aber wenn dann irgendwann mal an der von dir ausgetauschten Steckdose was brennt, haftest DU für die Schäden und Folgeschäden. Das kann dich ruinieren.
Vermieter ist in der Pflicht.
Solange die Sicherung draußen ist, ist es bestimmt nicht riskant aber irgendwann schaltest du die Sicherung wieder ein! Dann wird es richtig riskant!
Du hast an der Elektrik einer angemieten Wohnung aber so rein garnichts zu suchen.
Grandios!!! Vielen Dank für deine Antwort! Dann mache ich das so.