Steckdosen im Bad mit 230V?

4 Antworten

Eine normale Steckdose hat immer 230V. Sonst würde alles was man da rein stecken könnte nicht funktionieren.

Umgekehrt, wenn es z.B.24V Geräte gäbe mit normalen Stecker, würden die sofort zerstört wenn man die in eine normale Steckdose steckt.

Seit einiger Zeit ist ein Schutzschalter für Badezimmer vorgeschrieben. Die nannte man früher "FI", heutzutage werden die (international) als RCD bezeichnet. Das sind Fehlerstromschutzschalter. Die messen wie viel Strom "raus" geht und wie viel Strom "zurück kommt". Ist die Summe Null (Also raus=rein), dann bleiben die eingeschaltet. Weicht die Summe aber von Null ab, dann lösen die aus und schalten ab.

Kommt es zu Situationen wo es einen Stromschlag geben kann oder es kommt sogar zu einem Stromschlag, wird der Strom abgeschaltet.

Das ist leider kein Perfekter Schutz. Da bei normalen Betrieb je nach angeschlossenen Gerät geringe Fehlerströme normal sind muss der Schalter einen geringen Strom tolerieren. Wenn man einen schwachen Stromschlag bekommt, der aber sehr lange einwirkt kann das trotzdem tödlich wirken. Auch dauert es etwas Zeit bis der Schutzschalter reagiert und wenn der Stromschlag extrem heftig ist, kann die durch den Schutzschalter verkürzte Einwirkzeit trotzdem reichen um tödlich zu enden.

Der Schutzschalter kann also nicht bei allen Fällen von Stromschlägen eine Todesfolge verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stromunfall tödlich ausgeht ist dann aber sehr gering. Also ist der Schutzschalter keine Ausrede leichtsinnig zu werden wie in der Badewanne den Fön zu benutzen!

Außerdem ist die Vorschrift sehr neu. Bei Altbauten oder nicht ganz so neuen Wohnungen sind keine Schutzschalter vorhanden. Das Nachrüsten erfordert eine völlig getrennte Verkabelung zwischen Badezimmer und Sicherungskasten, kann also nicht überall einfach so nachgerüstet werden.

Eine andere Möglichkeit die man früher oft in Gemeinschaftsbadezimmern wie am Bahnhof, Jugendherbergen und Bundeswehr oft angetroffen hat ist eine Steckdose mit eingebautem Trenntrafo. Der sorgt für eine Galvanische Trennung so dass der Strom der Steckdose keinen Erdbezug mehr hat. Dadurch kann der Strom nicht über eine Person zurück zur Erde fließen. Man muss also zwei Drähte anfassen um einen Stromschlag zu bekommen. Die Trafos sind aber schwach und waren nur für elektrische Rasierapparate gedacht. Steckte man da einen Fön ein, brannte der Trafo durch. Da heutzutage Akkurasierer der Standard sind und diese Trafos dauernd durch Einstecken eines Föns zerstört wurden macht man das heutzutage nicht mehr.

Steckdosen müssen einen Mindestabstand zu Waschbecken, Badewannen und Duschen haben und Personen die die Steckdosen benutzen sollten ein Mindestmaß an Verstand besitzen. Bei Kindern muss man die Elektrogeräte die im Badezimmer benutzt werden könnten "wegschließen" und die Kinder bei Benutzung von Elektrogeräten nach dem Baden/Duschen beaufsichtigen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Doktorelektrik  08.04.2024, 18:29

Hinweis: Schau dir mal die Installationszonen in der Norm an, da steht es anders. Natürlich darf man am Waschbecken eine Steckdose haben. Warum auch nicht?

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Commodore64  09.04.2024, 11:31
@Doktorelektrik

Ich habe nirgendwo geschrieben dass es kein Waschbecken und Steckdose im selben Raum geben darf.

Es gibt einen Mindestabstand. Ich bin jetzt zu faul zum suchen, aber damals als ich mein Badezimmer angebaut habe, habe ich den Abstand um 3cm unterschritten. Dem Elektriker der die Installation geprüft und in Betrieb genommen hatte war das aufgefallen.

Da Lichtschalter und Steckdose (für Rasierer) direkt nebeneinander waren, hat der einfach Steckdose und Schalter vertauscht. Schalter braucht weniger Abstand, passte dann also mit der Norm. Also ist das jetzt in der seltsamen Reihenfolge Steckdose→Schalter→Hand breit Abstand→Waschbecken

Oder würdest Du meinen, dass das hier nach Norm ist:

https://die-besten-100.de/bilder/fail/2687/Wasserhahn+ber+Steckdose+-+FAIL.html

Es gibt einen Mindestabstand, der ist aber recht gering. geht wohl nur um das spritzen wenn man sich die Hände trocken schüttelt.

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Doktorelektrik  09.04.2024, 11:48
@Commodore64

Nein, gibt es nicht. Dein Elektriker hat sich geirrt. Sieh in die Norm, es tut nicht weh.

Scherzfotos sind keine Normvorlage. Und Unterwassersteckdosen gibt es erst gar nicht.

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Um ein Gerät mit der Nennspannung von 230 V an einem Versorgungsnetz mit 12 V zu betreiben, müsste man aufwändig einen Transformator für 12 V auf 230 V vorschalten.

Mit dem abstrusen Vorschlag würden wir ja ein heilloses Chaos anrichten! Der Verbraucher muss sich immer darauf verlassen können, dass an jeder Schukosteckdose und jeder Buchse für Eurostecker die gleiche Spannung anliegt für seine genormten Geräte. Das sind hierzulande 230 Volt. Andernfalls würde ja fast nichts funktionieren bzw. zerstört werden!

Beim Anschluss an eine Überspannung wird das Elektrogerät mehr oder weniger schnell zerstört. Beim Anschluss an eine Unterspannung fällt die Funktion des Elektrogerätes mehr oder weniger aus.

Für Feucht- und Badräume werden andere Sicherungsmaßnahmen angeboten wie z.B. Trenntrafos ohne Umspannung.

Du kannst an den Steckdosen doch 230V-Wechselstrom-Geräte betreiben, oder etwa nicht? Also haben sie keine 12V Gleichstrom. Du kannst Dich davon überzeugen, dass die elektrischen Geräte, die Du im Bad verwendest, genauso an anderen Steckdosen in der Wohnung funktionieren. Es wär auch sehr unplausibel, wenn die Normen erlauben würden, dass die bekannten Schuko-Steckdosen für beiderlei verwendet werden dürfen, denn das würde doch Unfällen Tür und Tor öffnen.

Ne 230 V Wechselstrom überall gleich im Haus. Alle normalen Lampen die du online bestellen / kaufen kannst mit Stecker sind 230 V