Steckdose - Wattverteilung?
Guten Abend.
Ich möchte mir in meiner Werkstatt eine neue Steckdose anschließen/einbauen lassen. Ich habe eine Absaugung (ca. 1500 Watt), eine Standbohrmaschine (ca. 750 Watt) und eine Kappsäge (ca. 1900 - 2000 Watt), alles auf 230V. Ich lasse die Maschinen natürlich nicht alle gleichzeitig laufen, ist ja klar, aber welches Kabel brauche ich, wenn ich die Absaugung zusammen mit der Kappsäge nutzen will (also in meinem Fall +/- 3500 Watt)? Steckdosenleisten beispielsweise halten bis zu 3600 Watt aus aber welches Kabel (Kabelgröße) benötige ich für die 3500 Watt der normalen Steckdose? Der Verteilerkasten wäre von der Werkstatt ca. 5m - 8m entfernt. Mein Nachbar meinte, dass ein 3x1,5mm Kabel bei knapp 3600 Watt ausreichen sollte... kann ich mich darauf verlassen?
LG
3 Antworten
Ich möchte mir in meiner Werkstatt eine neue Steckdose anschließen/einbauen lassen.
Da Du es ja eh machen lassen willst, brauchst Du Dich doch gar nicht zu informieren. Die Fachkraft weiß, was sie tut, was sie darf und warum. Kann durch Messungen vorab auch bestimmen, was technisch möglich und sinnvoll bzw nötig ist.
Allgemein wäre 1,5mm² mit 16A schon möglich (unter div Berücksichtigungen wie Verlegeart, Schleifenwiderstand ect) Sicherer wäre auf jeden Fall ein 2,5mm². Die Wahl der Charakteristik lässt sich aber ohne Messungen nicht klären. So muss für einen B16A mind ein Ik von 120A zusammen kommen, bei C16A (für Schwerlastanlauf) wären es schon ein mind Ik von 240A. Die UV, wo das ganze angeschlossen werden soll hat ja auch schon eine Zuleitung und einen Schleifenwiderstand. Dieser ist mit zu berücksichtigen. Alles in allem lass erst den Fachmann kommen und lasse Dich beraten, was Du vorbereiten kannst, wie Du es vorbereiten sollst und überlasse ihm die Auswahl der Leitung, der Sicherung dazu und natürlich auch den Anschluss und die abschließende Prüfung inkl Erstellung des Messprotokoll.
Nein. Bei 1,5 mm² wird nach neuer Norm bis max.12 A abgesichert. für 15 A (=3600W) nimm 2,5 mm²
Zumindest in Österreich (E8101, harmonisiert durch CENELEC) gilt nach wie vor die klassische Tabelle welche je nach Verlegung bis zu 17A erlaubt, eine geringere Absicherung kann aber notwendig sein weil seitdem der kleine Prüfstrom des LS zur Dimensionierung der Schaltgeräte berücksichtigt werden muss (sprich ein 10A Lichtschalter darf nicht mehr mit LS 10A abgesichert werden).
Das ist mir klar, durch die Harmonisierung sollten die Normen aber nicht mehr allzu weit voneinander abweichen.
So aus dem Bauch raus hätte ich jetzt gesagt (reine Steckdosenkreise) im Zweifelsfall oder sowieso? ist der Wert (Schleifenwiderstand) messtechnisch zu überprüfen. Wobei vielleicht normenmäßig beachtet wird, dass Steckkontakte o.ä. mit dem Alter schlechter werden. Bin halt kein E-Installateur.
Ich bin kein Elektriker. Aber arbeite in der Wohnungswirtschaft, wenn wir die Elektrik in unseren Wohnungen erneuern lassen, wird z.B. der E-Herd immert mit 2,5 mm² verlegt, obwohl da eigentlich nicht mehr als 3600 Watt gefordert sind.
Und es ist ja nun nicht so, daß du für 10 m KAbel eine Hypothek aufnehmen müsstest. Die Kappsäge hat zudem immer einen kurzfristig deutlich höheren Anlaufstrom, ebenso wie die Absaugung. Da würde ich zudem eine Sicherung mit Charakteristik C nutzen statt der sonst üblichen B. Steckdosenkreise dürfen ja nur mit max 16 A abgesichert werden.
Der 16er war schon immer zu groß für 1,5mm². Es wurde nur trotzdem immer so gebaut nach den anerkannten Regeln der Technik, wenn von einem Gleichzeitigkeitsfaktor unter 0,8 und Aussetzbetrieb ausgegangen wird.
2.5mm² wäre besser.
min. 3 x 2,5 mm°2
"Bei 1,5 mm² wird nach neuer Norm bis max.12 A abgesichert."
Auch schon bei 5-8m? Dann hat mein Planer auch keine (aktuelle) Ahnung. Würde ich ihm dann mal mitteilen, wenn du dir da sehr sicher bist.