Statiker, möchte die Decke Einblick - Why?

5 Antworten

Mysteriös.

Wir wollten aus zwei Räumen (Erdgeschoss) einen großen haben. Dafür sprachen wir mir zwei Architektinnen die uns bestätigt haben das es keine tragende Wand sei.

Das bedeutet aber nicht, dass diese Wand nicht doch tragend sein kann - nur dass sie es im Hinblick auf die Konstruktion in Bezug auf die Wandstärke nicht ist. Denn gerade bei Baujahren nach 1945 bis etwa 1965 wurde gerne ohne Architekt und Statiker nachträglich viel im Innenbereich geändert. Von der durchgehend fragwürdigen Materialqualität usw. ganz zu schweigen.

Haben trotzdem einen Statiker mit ins Boot genommen

Gut so.

und der will jetzt das wir die Decke frei machen da über der Wand noch einer Wand verläuft

Soviel zum Thema "keine tragende Wand". Solche Frage stellt man besser einem Architekten oder einer Architektin, der/die jahrelange Erfahrung aus Altbausanierungen mitbringt, und die bösen Überraschungen kennt, die einen da erwarten können.

und er könnte dann eine Entscheidung fällen, es müsse aber sicher ein Träger gebaut werden.

Würde ich aus der Schilderung auch als unabdingbar sehen. Die Deckenkonstruktion kann, muss aber nicht, derart gestaltet sein, dass die Decke alleine ohne weitere Lastverteilung und Auflagepunkte das Gewicht der darauf stehenden Wand im OG tragen kann.

Doof ist nur das die Bauarbeiter, wie auch wir die Aussage nicht ganz verstehen.

Was kann man daran nicht verstehen? Die Frage ist, wie die Decke konstruktiv gestaltet wurde in den 50er Jahren. Holzbalken oder Beton, oder eine Mischung aus beidem oder... Da gibt es etliche Möglichkeiten, und je nachdem, wie der Befund tatsächlich aussieht, muss der Statiker Lasten und die daraus resultierenden Anforderungen an die Trägerkonstruktion kalkulieren. Originalwerkpläne wird es kaum noch geben, und selbst wenn, kann man sich nicht sicher sein, ob der Ist-Zustand auch noch so ist wie seinerzeit geplant.

Hat jemand einen rat, haben echt gedacht das die Statiker etwas gezielter sei.

Decke öffnen und prüfen, dann wird der Statiker auch berechnen können, was erforderlich ist. Auch ohne darauf ruhender Wand im OG wäre übrigens bei Holzbalkendecken zum Beispiel eine Inaugenscheinnahme nötig, weil man nicht weiß, in welchem Zustand die Balken nach 70 Jahren sind (Wasserschäden, Fäulnis, Insekten, Schwamm...).

sieben07 
Fragesteller
 15.12.2022, 18:27

Das leuchtet mir alles ein, vielen Dank 😄

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Es wird gerne bestätigt dass eine 11,5er Wand keine tragende Wand ist, weil das auch MEIST so ist - aber nicht GENERELL.

Wenn die Druckfestigkeit der Steine passt, dann kann auch eine 11,5er Wand tragend sein! Dein Statiker hat recht wenn er da rein schauen möchte.

Deine Architektinnen, haben die die Auflager der Decke gesehen?

Eine sehr sinnvolle Entscheidung! Was macht ihr, wenn am Ender der "kleinen" Baumaßnahme die Decke plötzlich 10 oder 20 cm nach unten hängt?

Statiker gehen gern auf Nummer sicher

Der will halt noch n träger einziehen, da wo oben die Wand ist

Wenn das Gebäude Baujahr 50 ist, ist das mit Sicherheit kein Beton, sondern so ne "Felldecke"

Da man an ne Wand gerne Regale und schränke aufstellt, wird die Last da evtl punktuell gross , und das möchte der Statiker abfangen

sieben07 
Fragesteller
 15.12.2022, 18:30

ja, macht Sinn! Ich verstehe 🙂 danke für die Erläuterung bin voll bei Dir!

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Am besten du fragst den Statiker noch mal genau welche Infos er braucht bzw. was er genau damit meint. Er wird euch das sicher erklären.