Spitzentanz im Ballett: Ist die scheinbare Schwerelosigkeit wirklich nur eine Illusion?
Bei Ballettopern ist man als Zuschauer ja wahrlich erstaunt: Die sehr guten Tänzerinnen wirbeln wie schwerelos über die Bühne. Nur: Wie erleben es die Tänzerinnen selbst? Erlaubt das harte Training, beim Tanz ein unalltägliches, berauschendes Gefühl von Leichtigkeit zu haben? Bringt der Tanz den Tänzerinnen selbst etwas in Bezug auf "Freiheit und Überwindung der Erdenschwere"? Oder ist das nur einfach anstrengend, anstrengend, anstrengend....
3 Antworten
Hey,
Ich tanze jetzt seit ca. 1½ Jahren Spitze und das Tanzen ist wirklich wie ein Rausch. "Schwerelos" ist das aber auf keinen Fall. Es ist eine wirkliche Kunst, es so aussehen zu lassen. Es dauert außerdem ewig, bis man eine Sache beherrscht und richtig gut kann. Man sollte nie ohne Schoner tanzen, da die Zehen dann kaputt gehen. Mit Schonern tut es nicht so weh und wenn man schon ein bisschen auf Spitze war, kann man dann schon mal eine Stunde ohne Schmerzen tanzen.
VLG
Das stimmt. In der Regel werden eben nur Schoner angeboten und deshalb habe ich nichts anderes erwähnt. Mit dem Bodenkontakt hast du auch Recht, deshalb habe ich nicht so dicke Schoner.
Wenn die Tänzer erst mal soweit sind das sie sehr gut tanzen können ist das bei dem Auftritt ein bisschen wie ein Rausch. Das ist dann deutlich mehr als nur die automatische Abfolge von Tanzschritten.
Aber bis dahin ist das Training voll von Blut, Schweiß und Tränen.
Hast du gesehen, wie durchtrainiert die Tänzerinnen sind? Die scheinbare Schwerelosigkeit ist natürlich keine, sondern ein Ergebnis harten und mitunter schmerzhaften Trainings. Eine wahre Kunst.
Hier muss ich mal kurz ergänzen. Wenn Spitzenschuhe ordentlich gefittet sind, sprich richtig passen, braucht es keine Schoner. Füße gehen vor allem dann kaputt, wenn es Druckstellen oder Scheuerstellen gibt, die Schuhe also nicht richtig passen oder wenn die Füße nicht richtig trainiert sind und in den Schuhen "hängen"
Da gerade in den Freizeitschulen oder für Hobbytänzer, die Schuhe in der Regel nicht richtig gefittet werden, weil entweder das Personal oder aber auch einfach die Möglichkeiten dafür fehlen, stimme ich grundsätzlich zu. Schoner sind sinnvoll. Das Problem dabei: je dicker die Schoner, desto geringer das Gefühl für den Schuh und den Boden. Man tanzt quasi "blind", als würde man mit dicken Stiefeln über den Waldboden laufen und dabei Blätter und Nadeln am Boden spüren wollen, geht nicht. :)
Für meine Schuhe habe ich damals ein Vierteljahr auf einen Termin zum Fitting warten müssen, weil nach dem Vorfitting erst Schuhe bestellt und geliefert werden mussten und war dann stundenlang mit Anprobieren beschäftigt. Die Dame damals hatte aber auch echt Ahnung und hat jeden Schuh am Fuß gründlich begutachtet. Ergebnis: Die Schuhe saßen wie angegossen und mehr als Strumpfhosen habe ich nie gebraucht.
Heute werden die Mädels doch meist nur noch in die Schuhe gesteckt, sollen zwei dreimal auf Spitzen gehen, etwas herumstöckeln und wenn dann nichts wehtut, dann werden sie verkauft.... Da ist es ehrlich gesagt auch kein Wunder, wenn Schoner benötigt werden.