Speditionskauffrau nur im Lager?
Hey. Heute habe ich eine Frage für meine Schwester. Sie hat ihre Ausbildung als Speditionskauffrau vor einem Monat begonnen und war bis jetzt NUR im Lager, sie kennt die Leute aus dem Büro nichtmal. Als sie zu dem Chef sagte das es für sie reicht im Lager und sie gerne ins Büro gehen würde, da sie sich dafür beworben hätte meinte er nur, dass sie aber im Lager erstmal bleiben MUSS, da dort Arbeitskräftemangel herrscht. Also mindestens noch einen Monat.
Er meint das ist Teil der Ausbildung, und für 1-2 Wochen wäre das ja auch ok aber sie hat noch 0 Sachen von ihrem richtigen Beruf gesehen. Die anderen Azubis die auch als Speditionskauffrau/mann arbeiten waren zum so gut wie alle noch garnie im Lager, und sind schon bald fertig mit der Ausbildung. Ist das normal? Meine Schwester ist dazu körperlich nicht wirklich gut in der Lage um die teilweise schweren arbeiten im Lager zu machen.
6 Antworten
Auch in einem kfm. Beruf ist ein Verständnis für die (gewerblich technischen) Abläufe wichtig, so dass kurze Einsätze "an der Basis" durchaus Sinn machen und das Verständnis fördern. Das sollte dann aber natürlich mit System erfolgen. Also durch Theorie und Praxis mit dem eigenen Berufsbild verknüpft werden. Es würde z. B. Sinn machen 1 Woche im Lager zu arbeiten, wenn man anschließend für 6-8 Wochen dann in der Lagerverwaltung eingesetzt wird und evtl. in der Berufsschule gerade das Thema Lager dran ist. Wobei "Lager" bei Speditionskaufleuten auch kein ganz klassisches Thema ist.
Aus meiner Sicht hat Deine Schwester im Lager nichts verloren, zumindest nicht über diesen Zeitraum . Ein Azubi ist keine Lösung für Personalmangel und keine billige Aushilfe. Auch Arbeitsschutz könnte ein Thema sein. Frauen sollen m. W. nur max. 10 kg heben und tragen. Sollte der Chef weiter stur sein, würde ich die IHK einschalten.
Wenn der Chef sagt, dass im Lager zur Zeit Arbeitskräfte fehlen, ist der Einsatz dort O.K.. Gerade ein künftiger Kaufmann soll betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwerben und das nicht nur als Theorie, sondern auch in der Praxis und da dürften wohl Betrachtungen zum effektiven Arbeitskräfteeinsatz mit dazu gehören und sogar lehrreich sein..
Wichtig ist, was im Ausbildungsvertrag steht.
Von einer längeren Ausbildungszeit ist ein Monat ein kurzer Abschnitt. Bekanntlich sollte man einen Beruf stets von der Pike auf erlernen und da gehört auch die Erfahrung aus den einfachen Arbeiten dazu. So weiß man später, worüber überhaupt geredet wird. ( Ich erlernte einst Maschinenbauer, musste anfangs Zulieferteile entrosten und reinigen und durfte erst später Montieren, war damals so üblich und niemand beschwerte sich!)
Wenn sie den körperlichen Anforderungen der Lagertätigkeiten nicht gewachsen ist, muß sie das ihrem Vorgesetzten sagen.
Das hat sie, er meinte das das schon nicht so schlimm sein wird.
"Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplans für die Aus-zubildenden einen Ausbildungsplan zu erstellen."
Schaut da einfach rein, da stehen die Aufgaben drin