Sonntags Kuchen?

whgoffline  06.07.2023, 17:40

Um die Frage überhaupt beantworten zu können wäre es gut zu wissen wann "damals" war....(?)

Stardream636566 
Fragesteller
 06.07.2023, 17:40

Ungefähr vor 70 Jahren 🤔

12 Antworten

Meine Mutter erzaehlt, dass sie ganz selten mal etwas Suesses gekauft bekommen hat, wenn sie mit meiner Oma einkaufen ging. Wenn sie nach Suessem fragte oder gar "bettelte", bekam sie grundsaetzlich nichts. Nur wenn sie nicht fragte, bekam sie ab und zu was gekauft. Das war aber keine ganze Tuete, sondern abgezaehlte Bonbons.

Aber einmal....sollte meine Mutter Brot kaufen. Statt Brot mit nach Hause zu bringen, brachte sie eine grosse Tuete Lakritzpfeifen mit und behauptete, dass es kein Brot mehr gegeben hat. Das Lakritz wurde einkassiert und ueber viele Wochen fein dosiert zugeteilt.

Heiss begehrt war wohl die Tafel Schokolade, die man manchmal vom Besuch geschenkt bekam.

Stardream636566 
Fragesteller
 07.07.2023, 11:43

Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen:)

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Ich kenne es von meiner Oma so, dass es Sonntags Braten gab (auch nur weil sie eigene Tiere hatten), Kuchen nur zu Geburtstagen. Denn Zucker war teuer, Toppings wie Schokotropfen und anderes noch mehr, daher waren es wenn dann oft schlichte Rührkuchen. Wenn sehr wichtige Verwandte da waren gab es manchmal noch ein paar Kekse.

Einzige Leckerei "zwischendurch" waren ein paar genaschte Weihnachtsplätzechen, die beim Backen shcon verputzt werden durften. Aber nicht zu viele, wie gesagt teuer und daher mussten noch genug fürs Familienfest und den Besuch bleiben.

Wenn es gut lieft blieb genug vom Braten über, dass sie Montags noch genug für alle hatten, wenn nicht hatten da die Männer oft vorrang. Ansonsten gab es unter der Woche nicht mal Fleisch, weil das zu teuer war.

Es hing also maßgeblich vom Vermögen und Einkommen der Familie ab, wie oft Luxusgüter wie Kuchen möglich waren.

Und natürlich auch von welcher Zeit man spricht, für mich bedeutet "Jugend meiner Oma" mit ihren Erzählungen die Zeit um den 2. WK, für andere könnten es die 80er sein... Wobei nach dem 2. WK dann die Verteilung und leben als Flüchtling im heutigen Deutschlands kam, da war oft das Geld für normales Essen knapp, an unnötigen Luxus über viele Jahre gar nicht zu denken, bis sie sich wieder etwas aufgebaut hatten.

Wenn Verwandte zu Besuch kamen, gab es mal eine Schokolade, die sich alle Geschwister dann geteilt haben. Kuchen wurde gebacken, selten gekauft.

Grüß dich :-)

najaa...in vergangenen Zeiten war der Sonntagskuchen von großer Bedeutung und wurde als unverzichtbar angesehen, (Zumindest bei uns)...unverzichtbar...ähnlich wie das Gebet vor dem Essen.

Unter der Woche war das Leben auf dem Hof mit harter Arbeit verbunden, und oft fehlte es an finanziellen Mitteln, um sich Süßes/Süßigkeiten leisten zu können....

Aber wie schon einer geschrieben hat.: Das muss nicht allgemeingültig sein....hängt von individuellen Lebensumständen der verschiedenen Menschen ab.

Liebe Grüße & alles Gute!!

Es gab nur selten Süßigkeiten und Kuchen nur sonntags. Man lebte sparsamer. Die Leute hatten nicht so viel, die Reichen ausgenommen.