Sollten Christen beim beten den Kopf bedecken?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Christliche Männer brauchen beim Gebet den Kopf nicht zu bedecken: "Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, schändet sein Haupt." (1. Korinther 11,4)

Zu den Frauen schreibt Paulus: " Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre!" (1. Korinther 11,5)

Deshalb tragen christliche Männer beim Gebet keine Kopfbedeckung. Christliche Frauen tragen meist ebenso keine Bedeckung auf ihrem Kopf, wobei es auch Christinnen gibt, die den Vers aus 1Kor 11,5 für sich anwenden und bewusst beim Gebet eine Kopfbedeckung tragen.

Zum Verständnis beider Verse mal zwei Erklärungen der bekannten Bibelausleger John MacArthur und Dr. John Walvoord:

Zu beiden Versen die Erklärung aus der MacArthur-Studienbibel:

MacArthur-Studienbibel, 1Kor 11,4: "etwas auf dem Haupt hat, schändet. Wörtl. »ein herab - Haupt hat«. Das bezeichnet wahrscheinlich Männer mit einer Kopfbedeckung, was in Korinth anscheinend üblich war. Juden trugen erst ab dem 4. Jhdt. n.Chr. eine Kopfbedeckung, wenngleich manche Juden womöglich schon zur Zeit des NT ihr Haupt bedeckten. Offenbar bedeckten auch in Korinth Männer ihr Haupt und Paulus klärt uns auf, dass diese Praxis schändlich ist. Er führt hier kein universales Gesetz Gottes an, sondern anerkennt einen ortsüblichen Brauch, der ein göttliches Prinzip widerspiegelt. In der damaligen Gesellschaft war der unbedeckte Kopf eines Mannes ein Zeichen für seine Autorität über Frauen, die ihre Köpfe bedecken mussten. Wenn ein Mann seinen Kopf bedeckte, symbolisierte er damit einen Rollentausch der Geschlechter."

"11,5: Wenn Frauen öffentlich beten oder das Wort Gottes verkünden, müssen sie sich dabei in angemessener Weise vom Mann unterscheiden. unbedecktem Haupt. In der Kultur Korinths symbolisierte die Kopfbedeckung einer Frau, die öffentlich diente oder anbetete, ihre Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann. Der Apostel legt hier kein absolutes Gesetz für Frauen fest, dass sie in allen Gemeinden zu allen Zeiten Kopftücher oder Schleier tragen sollten, sondern erklärt, dass die Symbole der von Gott verordneten Geschlechterrollen erkennbar respektiert werden sollen.) birgt es an sich nichts Geistliches in sich, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht. Aber es war falsch, Rebellion gegen Gottes Ordnung auszudrücken. »Haupt« kann sich auf die Frau selbst beziehen, da es eine Schande für sie ist, wenn sie die anerkannten Symbole der Unterordnung ablehnt, oder es bezieht sich auf ihren Ehemann, auf den sie durch ihr Verhalten Schande bringt."

Walvoord-Bibelkommentar, 1Kor 11,4: "Wenn ein Mann öffentlich laut betet oder prophetisch redet und eine Offenbarung Gottes kundtut (vgl. 1Kor 12, 10), soll er sein Haupt unbedeckt lassen, um nicht sich selbst und sein geistliches Haupt, Christus, zu entehren (V. 3)."

1Kor 11,5: " Wenn es auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, deuten doch viele Belege darauf hin, daß sowohl in der jüdischen (Mishnah, Ketuboth 7. 6; babylonischer Talmud, Ketuboth 72 a - b) als auch in der gräco-romanischen Kultur des 1. Jahrhunderts (Plutarch, Moralia 3.232 c; 4. 267 b; Apuleius, Der goldene Esel 11. 10) die Frau in der Öffentlichkeit ihr Haupt bedeckt tragen mußte. Die Art und Weise, wie diese Forderung erfüllt wurde (Ovid, Liebeskunst 3:135-65), war zwar sehr unterschiedlich, doch gewöhnlich scheint ein Teil des Übergewands wie eine Kapuze über den Kopf gezogen worden zu sein.

Es hat den Anschein, daß die korinthische Parole "alles ist erlaubt" auch in den Gemeinde Versammlungen dominierte. Offensichtlich hatten sich auch die Korintherinnen dieses Prinzip zu eigen gemacht und die sie als Frauen kennzeichnenden Kopfbedeckungen abgelegt. Wichtiger ist jedoch, daß sie offenbar auch gegen ihre untergeordnete Stellung innerhalb der Gemeinde (und vielleicht auch in der Gesellschaft) und damit gegen jedes kulturelle Symbol (z. B. die Kopfbedeckung), in dem sich diese Unterordnung äußerte, aufbegehrten. Nach Paulus ist die Ablegung der Kopfbedeckung jedoch nicht etwa ein Ausdruck der Befreiung, sondern eine Herabwürdigung ihrer selbst. Ebensogut könnten sie sich die Haare scheren - damals ein Zeichen der Schande (Aristophanes, Thesmophoriazysae 837) -, denn mit ihrem unbedeckten Kopf entehren sie sich selbst und ihr geistliches Oberhaupt, den Mann."

1.Kor 11,4-9

4 Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. 5 Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. 6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Weil es aber für die Frau eine Schande ist, daß sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie das Haupt bedecken. 7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. 8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern [a ] die Frau von dem Mann. a) 1. Mose 2,21-23 9 Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern [a ] die Frau um des Mannes willen. a) 1. Mose 2,18

Kern des Christentums ist die ganz persönliche private Gebetsbeziehung des einzelnen Menschen zu Gott. Beten ist darin "reden mit Gott". Ort, Zeit, Körperhaltung, Bekleidung sind dabei unwichtig. Was zählt, ist die innere Einstellung, das Vertrauen zu Gott.

Im Matthäus-Evangelium wird schön beschrieben, worauf es für Christen beim Beten ankommt, lies mal nach, z.B. im Link.

http://www.bibleserver.com/text/GNB/Matthaeus6

Es ehrt Dich, dass Du Dir so viele Gedanken zum Christsein machst. Schade ist nur, dass einem manchmal solche Frage viel mehr beschäftigen, als die Kernthemen gemäß Bibel. Deshalb steht für mich der Kernsatz von Jesus im Mittelpunkt: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Ich möchte aber doch noch auf Deine Frage antworten. Biblisch ist, dass der Mann vor dem Betreten der Kirche die Kopfbedeckung abnimmt. Dies gilt auch heute noch. Die Frauen sollten biblisch gesehen ihr Haupt bedecken. Dies ist aber, zumindest in den evangelisch-reformierten Kirchen kaum mehr der Fall.

Wenn ein Christ in ein Gotteshaus geht, nimmt er jegliche Kopfbedeckung ab.

Wenn ein Christ beten will, macht er es außerhalb, wann, wo und wie er will.

Ganz ehrlich? Gott hat mich noch nie gefragt, wie ich gerade aussehe, wenn ich mich an ihn wende. Das hat er sicherlich nicht unterlassen, weil mein Outfit ihn sprachlos gemacht hat, sondern weil ihm das so was von egal ist......

tachyonbaby  04.12.2014, 22:41
Wenn ein Christ in ein Gotteshaus geht, nimmt er jegliche Kopfbedeckung ab.

Das ist nicht korrekt. Frauen behalten Hüte und Tücher auf.

Früher mußten die Frauen ihr Haar in der Kirche bedecken. In vielen katholischen Gemeinden, Brüdergemeinden, Pfingstgemeinden gehört es heute noch zum guten Ton, daß Frauen im Gotteshaus ein Tuch über ihr Haar tragen.

Beim Malteser Ritterorden ist es den Frauen sogar vorgeschrieben ein schwarzes Spitzentuch beim Gottesdienst zu tragen.

2
michi57319  04.12.2014, 22:55
@tachyonbaby

Ich kenne es nur so. Helm ab zum Gebet. Auch Frauen tragen seit ich denken kann keine Kopfbedeckung in der Kirche.

0