Sollte noch jemand wach sein habe ich eine Frage an euch wie seht ihr das gesellschaftliche Leben in Deutschland in 10 Jahren?

10 Antworten

10 Jahre mögen ja für junge Menschen eine kaum überschaubare Zeitspanne sein. Ich hingegen frage mich, wie die Zeit so schnell vergehen konnte. 9/11 war gestern. Dabei ist die Annexion der Krim schon fast 10 Jahre her.

Es wird sich nicht gravierend viel ändern.

Die Niederschläge werden weniger und die Flussschifffahrt schwieriger. Deutsche Autos werden noch teuerer und schlechter verkäuflich und die Gewerkschaften der Bahn rufen im Konkurrenzkampf miteinander zu neuen Streiks auf: 32-Stunden-Woche bei 8000 Euro Gehalt - also das, was die Hersteller der teuren Autos bereits zahlen. Ein Schraubenzieher kostet 50 Euro, ein Schneeschieber 100 und ein Samsung-Smart-TV auch.

Die Straße vor unserem Haus wird immer noch jedes 2. Jahr geflickt, weil niemals richtig und die Regierungsbildung mit 4 Parteien dauert ca. 1 Jahr, in dem nichts passiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn es so weitergeht sehe ich eine noch gespaltenere Gesellschaft zwischen arm und reich als heute.

Die CDU hat mit der AfD koaliert und die Krankenversicherung und Bürgergeld auf ein Minimum herabgeschraubt. Noch dazu zeitlich begrenzt wie in den USA.

Die Reichen sind weiterhin reicher geworden und wohnen in Gated-Communities. Dahin wird alles geliefert. Große Läden in den Innenstädten gibt es nicht mehr und auch keine Bankfilialen. Alles muss online gekauft und geliefert werden. Bargeld ist weitgehend abgeschafft.

Die meisten Akademiker machen Homeoffice. Mediziner natürlich nicht. Die fahren mit dem E-Auto oder Wasserstoff-Auto von ihrem sicheren Zuhause in die Klinik.

In den Innenstädten gibt es beinahe nur noch Gastronomie.

Betteln ist verboten. Die Massen der Obdachlosen sind in Lagern in ländlichen Gebieten fernab der Großstädte. Es werden mehr Gefängnisse gebaut.

Der Mindestlohn ist wieder abgeschafft. Migration ist weiterhin ein Thema. Abgeschoben wurde niemand.

Die nicht Gated Communities sind Armen Ghettos, wo die verbliebenen deutschen Looser unter den ehrgeizigen und kriminellen Migranten leiden.

Das Wahlrecht wahrzunehmen wurde verkompliziert. Da Armen unter dem Vorwand der Hilfe allen Therapie angeboten wurde, haben sie alle eine psychiatrische Diagnose und werden damit vom Wahlrecht ausgeschlossen, ebenso Vorbestrafte.

Es wird ein wenig wie in den USA. Nur ohne zweite Chance und mit mehr Überwachung.

Privatschulen und Universitäten setzen ihren Siegeszug fort.

Es gibt genoptimierte Babys und es wird ein Weg gefunden Männer zu gebärfähigen Frauen umzuwandeln.

uvm. der Dystopien...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
gufrastella  12.12.2023, 18:22

Es fehlen die Naturkatastrophen, sonst hast du eine vorstellbare Dystopie entworfen.

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vanOoijen  12.12.2023, 18:31
@gufrastella

Auf die Ökologie ist Sonnenschein 944 einigermaßen eingegangen.

Aber Du hast recht. Daher das "uvm." und die abgehackte Schreibweise.

Mir sind dabei gestern die Augen zugefallen.

Sonst wäre es ausführlicher und interessanter zu lesen. Ich war todmüde.

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gufrastella  12.12.2023, 18:33
@vanOoijen

Dann kann man ja einiges erwarten, wenn du mit einem Kaffee am Mittag loslegst.

Überwachung und Schußwaffen fallen mir noch ein.

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vanOoijen  12.12.2023, 18:45
@gufrastella

Wie gesagt fällt mir so einiges ein.

Aber Dystopien hatten in den letzten 20 Jahren einen Hype (woran liegt das wohl?). Irgendwann muss sich die dystopische Welle in der Literatur und in Filmen bald mal brechen.

P.S. Ich habe bereits vom Schreiben gelebt.

Das hier gestern war nichts weiter als eine nicht kunstvolle Aneinanderreihung von Kram, der mir um 4 Uhr Nachts mit 1,5 Promille so gerade einfiel, bevor ich in Morpheus Reich entschwand.

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gufrastella  12.12.2023, 18:47
@vanOoijen

Reich in Morpheus' Reich, vom Schreiben, bist du sicher nicht, oder?

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vanOoijen  12.12.2023, 19:15
@gufrastella

Definitiv nicht.

Für einen belletristrischen Roman fehlte mir immer die Disziplin. Ich habe 3 unvollendete Manuskripte rumliegen.

Und vom Zeilenhonorar als freier Journalist kann man kaum leben.

Als Blogger lebte ich teilweise von Spenden per Paypal.

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gufrastella  12.12.2023, 19:18
@vanOoijen

Ja, zähes Brot. Vollenden nur zum Spaß, oder mit 'ner guten Lektorin...

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vanOoijen  12.12.2023, 19:25
@gufrastella

Ich habe eine andere Art des Schreibens ausprobiert: Assoziativ und nicht so geplant wie früher.

Die alten Manuskripte werden definitiv nicht mehr beendet oder verwurstet. Das ist aber auch nicht schlimm.

Wenn man einen Verlag gefunden hat oder sich freies Lektorat leisten kann ist das vor einer Veröffentlichung ganz klar sinnvoll.

Aber letztendlich ist kein Bestseller durch reine Optimierung entstanden.

Man muss einfach Herzblut hineinstecken. Dass man das Handwerk beherrschen muss ist klar.

Aber letztendlich kann man wohl lernen Unternehmensportraits zu schreiben (habe ich auch schon), aber zu einem literarischen Werk gehört mehr als Handwerk.

Und wenn das nicht da ist hilft auch kein Lektor.

Das ist Kunst. Zu schreiben was einem selbst wirklich wichtig ist und damit genau den Zeitgeist zu treffen.

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Wenn es sich so weiterentwickelt, sehr düster.
Wir denken jetzt schon darüber nach auszuwandern, weil wir einen deutlichen Anstieg an Hass uns gegenüber merken. Eine jüdische Freundin kam kürzlich nur knapp davon, bevor er zum Übergriff kam.

Der Hass kommt halt diesmal von mehreren Seiten und umfasst mehrere Themen; ich bin lesbisch, meine Frau körperbehindert, Freundin Jüdin…alles wird gehasst und versucht mit Gewalt zu eliminieren. Keiner tut was dagegen.
Es ist so traurig.

Wenn sich nicht gravierend etwas ändert, kann man sich vorstellen, wie es in zehn Jahren so aussieht. Ähnlich wie zwischen 1933 und 1945. Wir eilen mit großen Schritten zurück.

Aber wir könnten nicht mal in mein Heimatland; das wird momentan durch eine rechte Politikerin regiert…das Gleiche in grün.

Blade94  12.12.2023, 02:36

,,linken verfälschten Meinung''. Unter AFD Gesindel hast du soeben geantwortet.

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AngelAlix1980  12.12.2023, 02:43
@Blade94

Tja…ist dann wohl verfälscht, der Spruch „Geh sterben Behindi. Wart‘ Ich helfe dir.“ war sicher auch nur Illusion. Der FS mag gerne darüber jubeln.

Der FS hat gefragt, ich habe geantwortet, ob ihm meine Erfahrungen taugen oder nicht, ist mir Latte. Anderen sind sie mglw wichtig.

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perlengibtsnoch 
Fragesteller
 13.12.2023, 00:35

respekt mit dir würde ich gerne privat weiterschreiben

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AngelAlix1980  13.12.2023, 04:24
@perlengibtsnoch

Wozu? Aber du hast ja sicher in meinen Account geschaut, dort steht ja, dass ich keine FAs annehme und daher auch nicht privat chatte.

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Die Unterschiede arm und reich vergroessern sich weiter, entsprechend mehr Kriminalitaet unf gewaltsame Ausschreitungen. Das Handwerk stirbt aus. Prozesse in der Industrie und Verwaltung werden noch mehr computergesteuert und verdraengen noch mehr Arbeitskraefte, z. B. Lkw Fahrer, Produktion, unaufhaltsame Preissteigerungen, Ernaehrungsprobleme weiter zunehmend, weniger Erzeugung und gleichzeitig mehr Missernten, keine regionale Gaststaetten mehr, dafuer mehr Restaurants in der Sydtemgastrnomie, Zusammenbrechen der Forstwirtschaft, Trinkwasserknappheit, Rohstoffe werden unbezahlbar, Krankenversorgung fuer jeden wird abgeschafft, Sozialleistungen verringert, die Parteien homogenisieren sich immer mehr, es gibt nicht mehr die klassische Partei, der man als Stammwaehler sein Vertrauen gibt, (Kannten werden abgeschliffen, Richtungen verflachen, Fluegelkaempfe gibt es nicht mehr), Religion und Kirchen verlieren weiter Zuzpruch und Glaeubige, gute Bildung wird Luxus und unbezahlbar ...

gufrastella  12.12.2023, 18:36

Ja, zehn Jahre sind nicht viel.

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Sonnenschein944  12.12.2023, 19:28
@gufrastella

Wenn man ein Haar in der Suppe findet ist das relativ viel - wenn man als Glatzkoepfiger ein Haar auf dem Kopf findet ist das relativ wenig

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vanOoijen  12.12.2023, 19:54
@gufrastella

Ich habe die zehn Jahre auch eher als Blaupause verwendet.

Die Entwicklung kann genauso erst in 25 oder 30 Jahren so schlimm werden wie skizziert.

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vanOoijen  12.12.2023, 20:19
@Sonnenschein944

Ich denke ehrlich gesagt schon, dass es noch länger dauert und nicht so kommen muss.

Zum Glück rede ich mit einem Menschen von 58 Jahren und nicht mot einem 16jährigen.

Du weißt doch, dass die Zeit immer schneller läuft je älter man wird.

Was ist da schon eine Legislaturperiode von 4 Jahren?

Die 16 Merkel-Jahre waren doch auch wie nicht vorhanden...

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Sonnenschein944  13.12.2023, 12:29
@vanOoijen

Ich bin im fortgeschrittenen Alter ... man muss fast nie mehr die Windschutzscheiben beim Auto reinigen und Schmetterlinge sind auch wesentlich weniger

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vanOoijen  13.12.2023, 12:51
@Sonnenschein944

Das habe ich schon vor vielen Jahren festgestellt.

Nach 250km auf der Autobahn war früher die Windschutzscheibe voller toter Insekten. Das wurde schon Mitte der 2000er weniger.

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„Denk ich an Deutschland in der Nacht, 

Dann bin ich um den Schlaf gebracht.“

isilang  12.12.2023, 16:41

Heine's Nachtgedanken ... Ja,,das passt ganz gut.

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vanOoijen  12.12.2023, 18:17
@isilang

Ich muss dabei immer an Chrupalla denken - den einzigen Auszug eines Gedichtes, dass der Malermeister kannte.

Das ganze Gedicht kann er jedoch nicht gekannt haben...😪

Viel passender finde ich da jedoch Rilkes "Herbsttag", das Schröder mal zitiert hat:

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;

gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,

dränge sie zur Vollendung hin und jage

die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.

Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,

wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

und wird in den Alleen hin und her

unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

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isilang  12.12.2023, 21:05
@vanOoijen

Hier passt wirklich nicht nur die erste Strophe . 👍 Ja, wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. 😀

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vanOoijen  12.12.2023, 22:06
@isilang

Ich meinte auch primär die letzten Strophen.

Die hat Schröder mal in den Tagesthemen zitiert

Der wusste ganz genau, was er mit seiner Agenda antichtet...

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