Sollte man die Bibel wortwörtlich nehmen oder sind die unlogische Aussagen metaphorisch gemeint?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Wortwörtlich 38%
Metaphorisch 38%
Andere 23%

8 Antworten

Andere

Das kommt auf dei persoenliche Sichtweise drauf an.

Ich finde man sollte sie auf keinen Fall woertlich nehmen, sondern sie immer hinterfragen und daran denken, dass sie von Menschen aus einer anderen Zeit geschrieben worden ist.

Ein Beispiel:

Niemand kann heute sicher sagen, das Jesus nur maennliche Juenger hatte. Vieleicht sind sie ueber die Zeit in den Erzaehlungen nur maennlich geworden, da die Autoren in einer sexistischen Welt gelebt haben.

Metaphorisch

"Die Bibel ist nicht insofern Gottes Wort, als sie von Gott diktiert oder vom Himmel gesandt worden wäre - das unterscheidet die Bibel zum Beispiel vom Koran. Sondern die Bibel vermittelt in vielstimmigen menschlichen Worten das, was Menschen an ihren jeweiligen Orten vom Wort Gottes und seinen Wirkungen in ihrem Leben erlebt und erfahren haben. Die Bibel ist also nicht identisch mit der Offenbarung, sondern Zeugnis von Offenbarungserfahrungen. Da diese Zeugen schon 1800 bis 2500 Jahre vor uns gelebt haben, in antiken Sprachen schrieben und eine uns fremde Kultur voraussetzen, muss jede und jeder, um die Bibel überhaupt lesen und verstehen zu können, auf historisch-kritische Auslegungen zurückgreifen. Kritisch muss jede Auslegung sein, weil sie unterscheiden muss zwischen Wichtigem und Unwichtigem und manchmal auch zwischen historisch plausiblen und weniger plausiblen Informationen. Zum Beispiel dort, wo Evangelien unterschiedliche Aussagen zur Biografie Jesu machen. (...) Die Bibel sagt unmittelbar gar nichts, sondern sie braucht immer Übersetzung und Interpretation. (...) Einen antiken Text und jedes andere historische Phänomen kann man nur mit historischen und das heißt auch immer kritisch-unterscheidenden Methoden begreifen." (Angela Standhartinger, Theologin und Professorin für Neues Testament an der Philipps-Universität Marburg)

Wortwörtlich

Kommt darauf an wen du fragst.

Man kann die Bibel nicht einfach ignorieren, dazu glauben zuviele an das was da steht. Bei Diskussionen zitiere ich immer den exakten Wortlaut, sonst ist es ja nur beliebiges Gelaber.

Meine Erfahrung ist aber, dass die meisten Menschen es sich so hindrehen wie es gerade passt. Manche Dinge soll man wörtlich nehmen und andere sind halt metaphorisch, wenn es gar zu unlogisch wird.

Andere

Ich lese die Bibel schon wörtlich, damit meine ich, dass ich, wenn ich eine Bibelstelle lese, sie Wort für Wort lese. Aber dann ist die nächste Frage: was mache ich dann damit? Ich muss das wörtlich gelesene ja auch verstehen. Und dazu muss ich den Kontext verstehen, verstehen, was mit bestimmten Begriffen und Anspielungen damals gemeint war und heute gemeint ist, muss entscheiden, welche Übersetzung plausibler ist. Paradebeispiel in Römer 10,4: Christos telos tu nomu. Das Griechische telos kann im Deutschen Ziel oder Ende heißen. Ist Christus das Ziel oder das Ende des Gesetzes? Da hilft wörtlich lesen erst mal gar nichts, da muss ich mich beim Lesen und Übersetzen entscheiden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Berufserfahrung
Wortwörtlich

M. E. sollte man die Bibel "historisch-grammatisch" auslegen, was (vereinfacht dargestellt) bedeutet:

  • wörtlich, wo möglich
  • sinnbildlich, wo nötig (die Bibel arbeitet natürlich auch mit Bildern uns Symbolen)
  • den geschichtlichen Kontext beachtend
  • überlgen, welche Adressatengruppen angesprochen werden
  • usw.