Sollte man auch nach dem Alten Testament leben?
Ich befasse mich tun und bin auch Christ, aber ich komme immer in Kontroverse mit dem Alten und Neuen Testament. Viele Christen sagen, man sollte auch nach dem Alten Testament leben, andere nur nach dem Neuen, da hier die meisten Gebote des Alten aufgelöst seien, aber was sollte man nun machen?
13 Antworten
Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.
Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:
- "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).
Jesus hat das Gesetz erfüllt:
- "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).
Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!
Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:
- "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4).
Deshalb stehen Christen nicht unter diesem "Lehrmeister":
- "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).
Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:
- "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
- "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).
Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:
- "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"
Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:
- "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).
Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.
Als Christ folgst Du Christus. Der hat die Grundfunktion, als Erlöser aufzutreten. Erlösung von was? Von aller Sünd und Tod. Die Prophezeiung hat sich erfüllt. Jesus ist der, der angekündigt wurde. Insofern bezieht sich alles auf das AT, aber geht eben weit darüber hinaus. Bundesrecht schlägt Landesrecht.
Hallo Dufivivia,
Das Gesetzt das Mose erhielt nenne ich nachfolgend hier das "Gesetz", das 10 Hauptgebote und rund 600 weitere Gebote enthält.
Vorweg: Du könntest nach dem Gesetz leben und Dich als Gerecht erweisen - wenn Du das schaffen würdest. Vermutlich wirst Du es nicht schaffen - und Du müsstest ja auch diverse Opfer auf einem nach den Vorschriften geheiligten Altar darbringen.
Das alles brauchst Du aber nicht mehr weil:
Galater 3:24, 25 Folglich ist das GESETZ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten. . . .
Zudem galt des Gesetz nicht für die Welt im allgemeinen oder für alle Völker sindern wurde - als Demonstration - nur Israel in den Tagen Mose gegeben.
Wie zeigte Gott das Ende des Gesetztes an?
Lukas 23:44-46 Es war nun um die sechste Stunde, und doch kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, denn das Sonnenlicht blieb aus; dann wurde der Vorhang des Heiligtums in der Mitte zerrissen. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ Als er das gesagt hatte, verschied er.
Der Vorhang schirmte das Allerheiligste ab (Bundeslade). Niemand durfte dortbei Todesstrafe hinein außer dem Hohenpriester. Gott zerriss den Vorhang und zeigte somit das Ende des Gesetzes an die allesamt auf Christus hinwiesen (auch die Bundeslade!).
Alle Vorgaben im Gesetz führten zum Gesetz des Christus hin und werden bei Einhaltung erfüllt und berücksichtigt.
Lukas 6:31 Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen.
Daher
Römer 10:4 Denn Christus ist das Ende des GESETZES, jedem zur Gerechtigkeit, der Glauben ausübt.
Im Gesetz ist z.B. folgendes festgeschrieben:
5. Mose 22:8 Falls du ein neues Haus baust, sollst du für dein Dach auch ein Geländer machen, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus lädst, weil ein Fallender davon herabfallen könnte.
Möchtest Du vom Dach fallen? Nein? Dann sorge dafür das auch kein Anderer herunterfallen kann -> Goldene Regel.
Oder
2. Mose 20:13Du sollst nicht morden
2. Mose 20:17 Du sollst nicht das Haus deines Mitmenschen begehren. . . .
Der Grundsatz auch von diesen beiden Gesetzen ist im Gesetz des Christus enthalten. Wieso?
Wer mordet, bricht das Gebot der Nächstenliebe. Wer einem Anderen aus Gier (ohne sonstige Rechtsgrundlage) etwas weg nehmen will bricht das gleich Gebot, das Gebot der Nächstenliebe.
Wenn Du das gut kennst, was im Gesetz steht, ist es einfacher das Gesetz des Christus zu beachten.
Übrigens geht dies in einem Punkt noch weiter als die goldene Regel von Lukas 6:31 oben - und Jesus beschreibt hier das als Erkennungsmerkmal echter Christen:
Johannes 13:34, 35 Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“
Er war bereit für Sünder zu sterben. So wie Jesus geliebt hat, so sollen auch wir lieben und lieber bereit sein für andere zu sterben als selbst jemanden zu töten.
Danke für Deine Gute Frage!
Beste Grüße
Jens
Der alte Bund, inkl. des mosaisxchen Gesetzes galt dem Bundesvolk Israel, den Gott mit ihnen schloss. - Berufene Christen stehen unter dem Gesetz des Christus, der es seinen Jüngern erklärte, um danach zu leben. Kurz: Der erste Bund war eher passiv, (du sollst nicht ..., der zweite aktiv (du sollst ...) - Matthäus 22:37-39
Jesus befahl laut der Bibel das Gesetz im Alten Testament zu befolgen:
Ihr sollt nicht meinen, dass ich[Jesus] gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. (Matthäus 23,13 und Matthäus 5,17-18)“
Aus diesen Versen des Neuen Testaments geht eindeutig hervor, dass Jesus, Friede und Segen mit ihm laut der Bibel das Alte Testament geehrt hat und gesagt hat, dass jeder einzelne „Buchstabe“ davon geehrt, befolgt und erfüllt werden muss.
Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer.
Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht. (Matthäus 23,13)
Wir sehen in diesen Versen deutlich, dass Jesus Friede und Segen mit ihm laut der Bibel nicht verbot, das Alte Testament zu befolgen, sondern seine Anhänger nur warnte, es nicht so zu befolgen, wie die derzeitigen religiösen Führer des Gesetzes (die jüdischen Rabies) es taten. Christen müssen also laut der Bibel die Gesetze des Alten Testaments befolgen