Sollen im Deutsch-unterricht regelmäßig längere Gedichte auswendig gelernt werden?
Hallo, ich habe demnächst eine mündliche Schulaufgabe in Deutsch bei der man Debattieren muss. Ich weiß, dass es mehrere Seiten gibt, die dieses Thema schon behandeln, allerdings habe ich diese bereits bis zum letzten Tropfen ausgequetscht.
Insgesamt sollen wir 8 Argumente für und gegen die Aussage vorbereiten, ich habe jedoch Schwierigkeiten bei der Pro-Seite.
Ich habe bereits:
-Trainieren des Gedächtnisses
-manche Werke gehören zum Allgemeinwissen
-Trainieren der Betonung
-Es gibt sehr gute Gedichte, mit denen man sich vertraut gemacht haben sollte
-Das Vorgehen des auswendig Lernens ist für manche Berufe wichtig
Es wäre echt richtig nett, wenn jemand noch ein-zwei Argumente hinzufügen könnte.
2 Antworten
Mir fällt noch ein zusätzliches Pro-Argument ein. Nämlich dieses hier:
- Wer Gedichte auswendig lernt und aufsagt ("rezitiert"), kann damit sehr gut seine Stimm-Modulation trainieren.
Stimm-Modulation bedeutet:
Die Stimme wird mal lauter, mal leiser, mal höher, mal tiefer. Es gibt "Hebungen" und "Senkungen" der Stimme - und an geeigneten Stellen auch ganz kurze Pausen, die eine Aussage unterstreichen und/oder für Spannung sorgen. Auch gewinnt die Sprache einen rhythmischen Klang, weil je jedes Gedicht ein Versmaß ("Metrum") hat.
Letztendlich trainiert man also Stimmlage, Lautstärke und Sprechtempo. Je variationsreicher man diese drei Dinge im Alltag einzusetzt, desto lebendiger und interessanter wirkt das, was man sagt. Das kann später im Leben oft hilfreich sein - zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen. Wer zu schnell oder zu monoton spricht ("leiert"), punktet natürlich viel weniger als jemand, der über eine angenehme, "modulationsfähige" Stimme verfügt.
Ich selbst gehe noch zur Schule, bin aber gelegentlich als Synchronsprecherin tätig, indem ich bei ausländischen Kinofilmen, für die eine deutsche Synchronfassung produziert wird, gleichaltrigen englischen und französischen Schauspielerinnen die deutsche Stimme "leihe". https://www.gutefrage.net/frage/wie-viel-verdient-ein-synchronsprecher-?foundIn=list-answers-by-user#answer-282527470
Dass ich derartige Aufträge bisher fünf Mal bekommen habe, liegt daran, dass ich eine modulationsfähige Stimme habe. Und dass sie modulationsfähig ist, habe ich systematisch trainiert - unter anderem durch das Rezitieren von Gedichten, die ich in der Schule auswendig lernen musste. Vor zwei Jahren war ich sauer über diese Auswendiglernerei. Heute bin ich froh darüber ;)
Ich schlage vor: "Training der Modulationsfähigkeit der Stimme"
Echte Namen dürfen hier bei gutefrage.net nicht eingestellt werden -> siehe Community-Richtlinien.
Ich hoffe, dass ich dir trotzdem helfen konnte ;)
Gedichte nicht nur zu kennen, sondern auch zu können - wie auch musikalische Werke - ist ein Reichtum.
Ok, darf ich dich zitieren? wenn ja, wie soll ich dich nennen, ich kann schlecht "laut Opa1917" sagen
Du kannst es verwenden, dafür habe ich Dir das geschrieben. Damit habe ich meinen Teil der Aufgabe erledigt, zu überlegen, wie Du Deine Quelle nennst, ist Deine.
Wenn Du Dich meiner schämst, sag, Du hättest im Poesiealbum Deiner Mutter geblättert... Oder Du sagst, Du hättest nur 5 Argumente gefunden und hättest dann eine Umfrage in der Fußgängerzone gemacht. Daß die virtuell ist, muß doch niemand wissen...
Schwieriger wird es sein, das achte Argument zu finden, Du hast bis jetzt sieben.
Und wenn Du kein 8. Argument findest, sagts Du, Du wollest mit der Qualität Deiner Argumente überzeugen, nicht mit der Quantität.
danke sehr, darf ich dich als beispiel für "Trainieren der Stimm-Modulation" nennen? wenn ja, bitte auch ein richtiger/künstler name