Soll ich mein Medizinstudium abbrechen?
Vorab einmal: ich bin 19 Jahre alt, habe im Vorjahr Abi und ein FSJ im KH gemacht und studiere nun seit diesem Wintersemester Humanmedizin in München.
Ich bin mit meinem Studium wirklich unfassbar unglücklich. Ich verbringe meine Zeit einfach nur damit Sachen auswendig zu lernen, was sich extrem monoton gestaltet und es ist einfach echt viel Arbeit, was ich zugegebenermaßen von der Schule nicht gewöhnt war, da ich damals mit relativ wenig Aufwand gute Noten schreiben konnte. Jetzt baller ich aber vergleichweise Unmengen an Zeit rein, nur um gerade so die Prüfungen zu bestehen, das Lernen fühlt sich so sinnlos und langweilig an und für den Aufwand wird man gefühlt gar nicht belohnt. Ich weiß, dass ich eher einer der wenigen bin, dem es so geht, da sich die meisten meiner Kommilitonen/innen sehr wohl fühlen im Studium und auch sehr gut klarkommen. Für mich ist es aber bisher halt einfach gar nichts, auch wenn ich erst im ersten Semester studiere. Ich weiß nicht ob es Sinn macht, so viel Zeit und meine geistliche Gesundheit zu investieren, denn es macht mich einfach nur fertig und der einzige Sinn, den ich sehe, ist es zukünftig einen Job zu haben der sicher ist. Ich habe mich wahrscheinlich eher durch mein Umfeld (Familie und Freunde) dazu verleiten lassen, überhaupt Medizin zu studieren. Für mich persönlich war Arzt ein akzeptabler Beruf und ich hatte auch nicht wirklich eine Idee, was ich sonst machen sollte. Ich finde auch immer noch, dass der Beruf als Arzt wahrscheinlich ein cooler Beruf wäre, aber dieses Studium will ich echt nicht mehr weitermachen.
Ich bin echt planlos, ich hab keine Ahnung wie es weitergehen soll und ich weiß auch nicht mit wem ich darüber reden kann. Meine Eltern haben mich bisher in allem unterstützt und finanzieren mir auch mein gesamtes Studium. Deshalb fühle ich mich auch extrem schuldig meinen Eltern gegenüber, da ich wenn ich jetzt dieses Studium abbreche quasi 2 Jahre verschwendet habe. Mein Vater ist ein ziemlich altmodischer Typ, er kam aus dem Ausland ohne viel Geld, hat sich dann durch harte Arbeit und viel Aufwand eine Firma aufgebaut und hat für seine Familie ein sehr finanziell gutes Leben vorbereitet, weshalb ich nicht glaube, dass er meine derzeitigen Probleme akzeptieren noch verstehen würde. Ich fühl mich einfach komplett beschissen, ich hasse mich selbst dafür, dass ich so ambitionslos bin und die sehr vielen Möglichkeiten, die mir geboten werden, die viele andere Menschen gar nicht erst haben, gar nicht erst wahrnehme.
Mir stehen alle Türen offen, jedoch bleibe ich einfach regungslos stehen und mache nichts.
Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich glaube nicht, dass ich es schaffe das Studium durchzuziehen. Aber ich glaube auch nicht, dass es in Ordnung wäre, mein Studium jetzt nach all dem, was meine Familie für mich getan hat und immer noch tut, abzubrechen. So kann es nicht weitergehen... Was soll ich machen?
LG und danke im Vorraus
5 Antworten
Oh, du arme
Es gibt häufig dieses Problem dass Menschen unzufrieden sind mit deren Studium.
Die meisten die zb Jura studieren brechen deren Studium ab weil sie nicht mehr zurrecht kommen.
Harte Arbeit lohnt sich am Ende aber wirklich sehr
Du hast dich sicherlich aus einem sinnvollen Grund für dieses Studium entschieden wahrscheinlich willst du etwas in der Richting von Medizin machen und ich persönlich finde das auch sehr interessant aber für ein studium wäre ich nicht klug genug
wenn du Ziele für deine Zukunft hast dann kämpf auch für diese Ziele
aber wenn du unglücklich bist und keine Motivation hast um zu lernen dann würde ich dir raten nicht weitere Zeit zu verschwenden und vielleicht etwas neues ausprobieren.
Liegt natürlich alles an dir ich kenne dich wenig und hier geht es auch nicht darum was die Eltern davon halten sondern um dich.
sowas kann die Pysche kapput machen und dich auch mentalisch kapput machen.
Überleg es dir gut setz dich mit jemanden zusammen den du vertrauen kannst zB die eltern und redet darüber es ist nicht schlimm unzufrieden zu sein es gibt noch ganz viele anderen Richtungen oder sonst was oder wie. wärs wenn du eine Ausbildung machst oder so etwas in die Richtung was sich halt mit Medizin zusammen setzt dann hast du auch viel mehr Erfahrung und so kann es dir auch leichter fallen
Es ist verständlich, dass du dich in einer schwierigen Situation befindest und unsicher bist, ob du dein Studium fortsetzen solltest. Es ist wichtig, dass du das tut, was für dich das Beste ist, auch wenn das bedeutet, dass du dein Studium abbrechen musst. Du solltest dir klar machen, dass es in Ordnung ist, eine Entscheidung zu treffen, die sich für dich und deine Zukunft am besten anfühlt, auch wenn sie anderen Menschen nicht gefällt oder sie nicht verstehen.
Es kann hilfreich sein, mit deinen Eltern über deine Gefühle und Bedenken zu sprechen, aber es ist auch wichtig, dass du dich selbst informierst und entscheidest, was für dich das Richtige ist. Du könntest auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um deine Gedanken und Gefühle besser zu verstehen und herauszufinden, was du wirklich möchtest.
Es gibt viele Möglichkeiten, deine Zukunft zu gestalten, und es ist nie zu spät, um etwas Neues auszuprobieren oder eine andere Richtung einzuschlagen. Wichtig ist, dass du deine Entscheidungen gut überlegst und dich für das entscheidest, was für dich das Richtige ist.
Und das mit dem "auswendig lernen" hat dir vorher keiner gesagt? Du scheinst etwas naiv an die Sache rangegangen zu sein.....also bleibt ja nur abbrechen. Du bist damit auch in Gesellschaft, die ganze anderen Kids brechen hier auch dauernd alles ab (Ausbildung, Schule, meine Arbeitsstelle). Irgendwas durchzuziehen scheint "out" zu sein.
Es ist glaub ich völlig normal, in den ersten Semestern total überfordert zu sein von der Stoffmenge, ging mir auch so. Hab da auch extrem gezweifelt, aber habs dann durchgezogen. Du bist noch sehr jung, übereile deine Entscheidung nicht. Aber sollte es wirklich nicht das sein, was du wirklich machen willst, tu es nicht wegen deinen Eltern, das ist keine gute Idee. Sie werden es verstehen und für dich da sein, zumindest sollte es so sein. Ansonsten gehst du deinen Weg halt allein. Ich hatte null familiäre Unterstützung, es geht auch irgendwie. Lass dir von niemandem vorschreiben, was du machen sollt. Wenn du entscheidest, dass es dich unglücklich macht, lass es und mach was anderes. Du bist jung genug und dir stehen alle Türen offen.
Studiere das was dir Spaß macht. Darin wirst du auch gut sein.
Was du machen sollst?
Wenn Du der Meinung bist das Studium zu bestehen, natürlich durch ziehen.
Solltest du nicht bestehen, wäre das verschwendete Zeit.
Dann kannst du auch eine medizinische Ausbildung machen, wie zum Beispiel, MTLA oder sowas.
Wenn ich das durchziehe dann ist mein Weg min. für das nächste Jahrzehnt fest in Stein gemeißelt und nicht mehr zu ändern. Ich habe die Menge unterschätzt, das stimmt, aber das ist tatsächlich ziemlich brutal in der Vorklinik. Dachte da kann man sich einfach durchbeißen und das soll jetzt auch erstmal weiter der Plan sein, aber auf Dauer kann das so nicht weitergehen... Aber jetzt Mal ehrlich: lieber etwas probieren und dann herausfinden, dass es nicht passt als etwas unversucht zu lassen, und ewig in Ungewissheit zu leben. Ich bin ja nicht mit der Einstellung reingegangen abzubrechen, fände es auch super wenn ich gut klarkommen würde, aber so ist es nun Mal eben nicht...