Situationen Kategorischer Imperativ?

6 Antworten

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Hndle stets nach der Maxime, von der du zugleich wolen kannst, dass sie zum höchsten Gesetz werde.

Welche Maxime könnten das sein?

Nehmen wir folgenden Fall. Jemand soll seine Hausaufgaben machen und dabei sein Hirn anstrengen. Er könnte sein Hirn anstrengen und überlegen, welche Maxime für alle in der gleichen Situation gilt. Oder er könnte seine Hausaufgaben von fremden machen lassen, indem er gutefrage.net ansteuert. Das kann mal in Ordnung sein, doch wäre es sehr schlecht, wenn das alle machen würden. Der Sinn der Hausaufgaben wäre verzerrt und das Forum wäre voller Hausaufgaben die niemand lesen will. Deshalb muss man eine Maxime finden, die höchstes Gesetz werden kann und somit für alle gilt egal was die Folgen und die Umstände in der ganz konkreten Situation sind.

Wie alle handeln könnten, so dass es für alle gilt, wäre sich auf den Hosenboden zu setzen und die Hausaufgaben alleine zu machen.

SoEineAnanas 
Fragesteller
 31.08.2020, 16:50

Danke für deine Antwort. Ich glaube ich habe den k. Imperativ jetzt besser verstanden. Auch wenn keiner bei gutefrage.net meine Hausaufgaben sehen möchte :)

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In ausnahmslos jedem Moment!

Denn der Mensch handelt immer so wie er es gegenwärtig für richtig wahrnimmt nur ist richtig ein äußerst subjektiver Begriff...

Selbst der IS handelt nach dem kategorisxhen Imperativ während er einem anderen die Kehle durchschneidet denn derjenige der dies tut, findet das gerecht und ist auch der Meinung, daß wenn er selbst so wäre wie dieser "ungläubige", diese Art von tot verdient hätte...

Das ist ein großes Problem im kategorisxhen Imperativ denn er funktioniert nur dann, wenn man bereits entsprechende Werte hat.. Ein Mörder hat im Moment des Mordes kein Unrechtsbewusstsein sonst würde er dies nicht tun.. Er ist der Meinung das Menschen die soetwas getan haben den tot verdient haben...

Und selbst beim sinnfreien töten einfach so aus Langeweile ist es das Gesetz des stärkeren welches das rechtsbewusstsein für den Moment verleiht um seine Maxime aufrecht zu erhalten - 'wenn ihm das gleiche geschieht, so war er eben nicht stark genug'...

Jeder Mensch handelt gegenwärtig immer so, wie er die Welt gern hätte..

Die Gefahr dabei ist, daß jemand der sich rein darauf fixiert und die Problematik dabei nicht erkennt, das er in ein Charakter abrutscht, den ihn zum Diktator werden lässt... Denn er hat ja die besten Werte und jeder sollte so leben.. Natürlich passt man dann jeden an seine wertvorstellungen an - ist schließlich das einzig vernünftige und sollte für jeden Menschen gelten...

Alleinstehend ist der kathegorische Imperativ die Freikarte für jede Schandtat solange der Täter von seiner Tat überzeugt ist und keinen Zweifel hegt.. Er wird nur nützlich bei all jene, die diese Philosophie nicht brauchen da sie einen "reinen" Charakter haben.. Sie wollen von und für alle das beste und behandeln daher die anderen entsprechend.. Diese Menschen müssen aber ebensowenig darüber reflektieren wie sie handeln - die Werte sind bereits vorhanden..

Lg,

Lacrimis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst aktiv beobachtet über viele Jahre; belesen

Bsp. für Kategorischen Imperativ "Du sollst nicht töten"

Kategorische Imperative gelten ohne jede Bedingung und ohne Rücksicht auf einen bestimmten Zweck.

Hypothetische Imperative gelten nach dem Zweck: Wer den Zweck will, der will auch das dazugehörige Mittel, diesen Zweck zu erreichen.

SoEineAnanas 
Fragesteller
 31.08.2020, 16:47

Ich war bis jetzt zwar noch in keiner Situation, in der ich das entscheiden musste (zum Glück) aber trotzdem vielen dank :)

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Archimedeshiwi  31.08.2020, 16:51
@SoEineAnanas

ICh habe im Moment nur noch 50 Euro auf dem Konto und der Monat ist lang. Vor mir fällt ein Geldbeutel mit 300 Euro auf den Boden. Steck ich ihn ein oder nicht, Meine Umstände rechtfertigen es, dass ich das Geld einstecke. Wäre es in in Ordnung, wenn jeder das machen würde? Nein. Man kann nicht wollen, dass es jeder immer so macht. Was für jeden und immer in ORdnung wäre, wäre aufheben und rufen "du hast was verloren".

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memoriath  31.08.2020, 17:02
@Archimedeshiwi

 handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.

Wenn du also deinen Geldbeutel verlierst, mit 300€ drin und jemand anderes das findet, würdest du den Geldbeutel zurück erhalten wollen, mit dem Geld oder nicht. Und was wenn du den Geldbeutel zurück erhältst, aber deine 300€ sind weg? Gibst du dich dann rein theoretisch mit der Aussage zufrieden: "Ich hab das Geld genommen weil ich grad knapp bei Kasse bin"

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Archimedeshiwi  02.09.2020, 17:34
@memoriath

Darum gehts ja gerade. DIe Gefühle und die Situation des Einzelnen sind nicht wichtig. Ebenso die Folgen. Sonst wäre es ja ein hypotetischer Imperativ und kein kategorischer. Der kategorische gilt immer und das ohne die Folgen oder die Gefühle einzelner zu berücksichtigen.

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Der Kategorische Imperativ ersetzt jede Religion.
Er definiert das richtige ethische Verhalten, ohne ein göttliches Wesen einzuführen.

Er passt im Grunde zu jeder Situation, und jede*r ist in der Lage, eine vernunftgeleitete Reaktion für sich abzuleiten.

Soll ich den Kaugummi auf den Boden spucken oder lieber in den Mülleimer?

Ich glaube keiner würde wollen, dass das ein allgemeines Gesetz wird und man überall in Kaugummi reinstapft.

An sich ist der kategorische Imperativ auf so gut wie jede Lebenssituation anwendbar.