Sind zwei oder mehr Instrumente zusammen lauter als ein Instrument derselben Art?

7 Antworten

Eine wissenschftlich fundierte Erklärung kann ich dir dazu nicht liefern. Nur den Hinweis, dass das in der Orchesterpraxis und beim Arrangieren immer so gehandhabt wird, dass mehr Spieler auch lauter sind. Ein paar Beispiele:

Es gibt z.B. Faustformeln zum Balancieren des Klangs beim Arrangieren, da wird dann etwa einer Streichersektion ein "empfundener" Lautstärkewert von 2, einem Holzbläser von 1, einem Horn von 2 und einer Trompete von 4 zugeschrieben und dann einfach addiert. Das ist nur eine Näherung.

Wenn man Wiener Klassik (relativ wenig Bläserstimmen) mit einer großen Streichersektion spielt denkt man sowohl damals als auch heute irgendwann an eine Verdopplung der Bläser

Unterschiedliche Besetzungsstärken werden seit es Orchester gibt gewählt,um die Balance zwischen den Instrumentengruppen herzustellen. Also es gibt nicht nur wegen des chorischen Effekts 16 erste Geigen und nur eine erste Trompete, sondern auch weil man die erste Geige sonst nicht laut genug hören kann.

Also ganz sicher hat das einen positiven Effekt auf die Lautstärke. Es ist aber nicht ganz einfach auszurechnen, also 2 Leute sind weniger als doppelt so laut.

Die Verteilung der Spieler im Raum und die Raumakustik sind aber mindestens genau so wichtig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – in der Schule haben wir Lieder gesungen (z.B. über Ponys)

PS ganz einfacher Extremfall: Stell dir ein zweistimmiges Stück vor. Die erste Stimme wird von 200 Sopranen gesungen, die zweite von einem Bass. Alle singen gleich laut und stehen eng zusammen. Hört man den Bass? Kaum.

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Diskutiert man hier gerade über Physik oder Musik? Über die Wirkung von traditionellen Instrumenten, die von Menschen gespielt werden, oder von elektronisch erzeugten Klängen mit Lautstärkereglern? In der Musik sind z. B. nicht zwei Trompeten automatisch lauter als eine, in der Physik eben schon. (Auch) zwei Trompeten klingen nur "voller", weil keine haargenau gleichen Frequenzen gespielt werden können, ja sollen, wer will denn Sinustöne hören: So lässt man ja auch bei vielen SängernInnen, die "flache" Stimmen haben, einfach deren digital gespeicherte Stimme "zigfach" gleichzeitig erklingen und schon meint man, man höre Gesang... Und da "heutige" Menschen durch viele Ursachen immer schwerhöriger bzw. wütend aggressiv empfindsamer gegenüber "normaler" bzw. leiser Musik oder gar Stille werden, wird die hohe Lautstärke immer wichtiger - die Gigantomanie der möglichst großen (wäre im Alltagsdenken ja gleich mit "lauten") klassischer Orchester und leistungsstärkerer bzw. zahlreicheren Lautsprecher... PS: Im Übrigen ist die "moderne" amerikanische Sitzordnung auch ein "Hörproblem", denn die Literatur vorher ist eben raumakustisch anders komponiert: Denkt euch ´mal z. B. Beethovens Fünfte mit klassischer Sitzordnung und mit amerikanischer Sitzordnung: Die räumliche "Echo-Wirkung" der Motive ist völlig anders, d. h. um eine ähnliche Wirkung zu erzielen, muss man bestimmte Instrumente lauter als höchstwahrscheinlich von Beethoven gedacht spielen lassen, egal, ob er schon fast taub war oder nicht; also mir geht es hier um Musik.

Schall ist Luftdruck-Änderung und eine Welle. Wenn jetzt zwei Trompeten spielen überlagern sich die zwei Wellen und es kommt zu konstruktiver Interferenz (an den meisten Stellen jedenfalls), das bedeutet. Dass die Amplitude der Welle steigt und damit auch die Lautstärke.

Ich kann keine empirische Erklärung liefern, nur eine Vermutung und die wäre, dass ich glaube, dass mehrere Instrumente derselben Art in derselben Lautstärke gespielt, etwas deutlicher und lauter zu hören sind als ein einzelnes Instrument.

Kommt darauf an. Ich entsinne mich, dass sich Schwingungen sowohl verstärken als auch aufheben können. Das hängt von der Entfernung zu einander ab.

Das würde nur funktionieren wenn ein Instrument nur eine bestimmte Frequenz erzeugen würde. Es gibt ja aber immer mehrere Obertöne.

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