Sind Stillkinder wirklich ruhiger?

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Hi,

auf jeden Fall ist es gut, wenn Kinder gestillt werden, allerdings ist das ein Gesamtpaket, das dazu führt, daß das Kind super ausgeglichen ist. Dazu gehört eben, daß die Eltern erstmal Ruhe ausstrahlen. Ein Gesamtpaket aus Stillen, Tragen und Familienbett....

  • Stillen, wann und so lange das Kind möchte, weil Babys eben ein hohes Saugbedürfnis haben und viel, viel Nähe brauchen. Weil es immer dabei ist, immer sofort parat, immer richtig temperiert und und und...

  • Tragen, weil Babys Traglinge sind und das Geschaukel, die Nähe, Wärme, Mamas Herzschlag, ihren Geruch, ihre Stimme geniessen, das beruhigt sie und das gibt ihnen Urvertrauen. Babys, die aufrecht getragen werden, entwickeln sich nachweislich neuronal besser. Einschlaf-kuschel-tragen am Abend, damit ist das Thema Schreikind so gut wie vom Tisch... Ganz eng ankuscheln, Tuch fest binden (schon beim Binden auf und ab gehen...) Dann einfach durch die Wohnung tigern, ein bisschen singen oder summen, Baby lächelt, Baby schläft...

Ausserdem wollen sie am Leben teilhaben, alles sehen können, dabei sein, Bewegung spüren, fühlen, daß sie angenommen sind. Sie wollen nicht im Maxi Cosi oder in der Wiege ganz alleine vor sich hindümpeln. Zuviel Ruhe um sie herum kann dazu führen, daß sie sich allein gelassen fühlen, sie schlafen unruhiger, weil sie immer die Befürchtung haben, allein zu sein und dadurch in Gefahr zu sein. Das ist ein angeborener Naturinstinkt.

  • Familienbett

Sie wollen ein vertrautes Gesicht sehen, wenn sie ihre Äuglein aufschlagen und nicht schreien müssen, bis Mama kommt. Eine Minute schreien kann für sie eine Ewigkeit sein, Babys haben noch kein Zeitgefühl. Auch wir Erwachsene fühlen uns einsam, wenn unser Partner nicht da ist, das Bett ist so groß und kalt und einsam. Wie fühlt sich wohl so ein Baby, das zuvor knapp 10 Monate im warmen, engen, weichen Bauch war, wo es die Magengeräusche und den Herzschlag sowie ihre Stimme hörte, rund um die Uhr, dann muss es PLÖTZLICH allein sein, und immer erst laut schreien, bis Mama ihm ein Bedürfnis erfüllt, das natürlicherweise nicht ohne Grund angeboren ist... "Lass es doch mal schreien, reagier doch nicht auf jeden Mucks, das stärkt die Lungen, Du verziehst Dein Kind.." lauten viele gut gemeinte Ratschläge von Schwiegermüttern & Co. Sind die Ratschläge wirklich sinnvoll?

Wie lange braucht Mama, bis das Fläschchen warm ist... Mama muss in die Küche gehen... Baby bleibt oftmals in der Wiege.. schreit... kein Zeitgefühl... Ewigkeit...verzweifelt.. wo ist Mama... ich hab so Hunger... ich bin so allein...

Eine Stillende Mutter liegt neben dem Baby im Bett, zieht ihr Kleines, das sich ein wenig hin und her muckelt, an sich ran und stillt es, woraufhin beide wieder selig kuschelnd, geborgen und warm einschlafen.

ordrana  18.09.2012, 06:39

und an die klasse antwort häng ich jetzt noch nen buchtip, der das ganze thema noch etwas ausweitet.

"auf der suche nach dem verlorenen glück" von jean liedloff

ich frage mich, wie lange es noch dauern wird, bis in allen köpfen langsam durchsickert, was sie ihren kindern da jahrelang antun um sich hinterher zu wundern, was aus ihnen geworden ist.*seufz und mit dem kopf schüttel

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aufgew8  18.09.2012, 06:48
@ordrana

Jaaaaah, das Continuum Concept ist klasse. Attachement Parenting wäre diesbezüglich auch noch ein Begriff zum googeln.

.... und von mir auch noch einen Buchtipp, wo wir schon dabei sind: "Geborgene Babys" von Julia Dibbern

Ordrana, Du bist super!

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LuziansMami  29.10.2012, 15:03
@aufgew8

Aufew8 und ordrana - mein Kompliment für eure erstklassige Antwort und Einstellung.

Hoffentlich rüttelt es viele Menschen wach.

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Ich denke auch, dass das Stillen nichts damit zu tun hat.Meine beiden Kinder waren auch total verschieden und ich habe beide ca.4-6 Monate gestillt.Mein Sohn,der Ältere war eher der Ruhigere,hat mit 2 monaten fast jede Nacht durchgeschlafen.Meine Tochter hat mich dagegen bis über 1 Jahr fast jede Nacht auf Trap gehalten.

Ich denke auch nicht, dass es am Stillen oder Nichtstillen liegt. Eher würde ich sagen, dass es verschiedene Charaktere gibt und auch schon Babys sich unterscheiden. Ich habe auch einen großen Sohn und eine kleine Tochter und habe beide nicht lange stillen können. Mein Sohn war immer ein ganz ruhiges Baby und meine Tochter weinte viel. Vielleicht liegt es im Entferntesten an der Verträglichkeit der Nahrung und dein Sohn hat etwas häufiger Bauchschmerzen bekommen, weill er die Fertignahrung nicht so gut verdauen konnte. Aber das ist nur Spekulation. Wahrscheinlicher ist es, dass die beiden ganz unterschiedlich in ihrer Art sind. Man hat ja auch sehr engen Körperkontakt zum Kind, wenn man nicht stillt. LG und alles Gute!

Das hat wirklich nichts mit dem Stillen zu tun. Außerdem hast du beim Flaschegeben dein Kind ja auch nahe bei dir..... Ich habe Zwillinge und konnte nicht Stillen, musste also die Flasche geben. Der eine war ein ruhiges Baby und wenn er schrie, war er schnell zuberuhigen, der andere hat 3 Monate lang häufig geschrien und war sehr anfällig. Er beruhigte sich irgendwann nur noch bei meiner Mutter. Ein Arzt sagte mir, dass er meine Unruhe spüre wegen dieser Schreierei. Als ich anfing, gelassener damit umzugehen, wurde auch das Kind ruhiger. Diese Unterschiede sind temperamentbedingt. Laute Babys = ruhige Teenager und umgekehrt. Bei meinen hat´s gestimmt. Mache dir keine Vorwürfe, dein Kind spürt diese Unruhe.....

ach käse ^^ stillen oder nicht stillen, das ist meiner meinung nach völlig egal. ich hab meinen sohn in den ersten 3 monaten voll gestillt und da war er ein kleiner schreihals und danach hab ich ihm die flasche gegeben weil ich dann arbeiten gegangen bin und da war er nich ruhiger und nich lauter.

ich denke es liegt ganz enfach in der individualität der kinder =)

ordrana  04.11.2012, 01:43

schonmal daran gedcht, daß ihm eventuell etwas anderes gefehlt hat, als "nur" ds satt werden?

daß er eventuell schmerzen hatte,......?

gründe gibt es viele. wenn ein baby vollkommen zufrieden ist, dann schreit es nicht, so einfach ist die rcehnung.

und muttern ist dazu da um herraus zu finden, was im argenliegt, statt ignoranz an den tag zu legen.

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