Sind soziale Medien linkslastig?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Nein, empfinde ich nicht so 48%
Ja, absolut 43%
Da habe ich keine Meinung zu 9%

5 Antworten

Nein, empfinde ich nicht so

Wenn man sich einige rechte Kommentare unter Youtube-Videos anschaut, habe ich nicht das Gefühl.

Wenn man sich anschaut, wer so alles gesperrt wurde, dann waren das wirklich notorische Lügner.

Ich glaube, dass es auch übereifrige Zensoren gibt, sogar hier, aber das ändert das Meinungsbild meiner Meinung nach nicht.

Benediktiner 
Fragesteller
 06.10.2022, 00:48

Falls Sie es mir gestatten, habe ich da zwei Rückfragen an Sie:

1.) Wenn Sie von notorischen Lügnern sprechen, von wem sprechen Sie da?

2.) Ist es verboten zu lügen? Wenn ja, von wem? Und wenn auf welcher Rechtsgrundlage, im Kontext sozialer Medien?

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l3487171  06.10.2022, 00:50
@Benediktiner

Ich denke da z.B. an Alex Jones, der für einige Falschbehauptungen verurteilt wurde.

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Benediktiner 
Fragesteller
 06.10.2022, 00:52
@l3487171

Bevor ich Ihnen antworte zu Alex Jones, würden Sie bitte auch noch die zweite Frage beantworten, falls Ihnen das möglich ist? Ich würde das sehr zu schätzen wissen.

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l3487171  06.10.2022, 00:53
@Benediktiner

Das Lügen ist nicht verboten, es sei denn, es werden Persönlichkeitsrechte verletzt und diese Personen gehen dagegen vor. Dann sind das private Plattformen, die ja auch keine Lust auf Beschwerden und Unterlassungsklagen haben. Ich kann mir vorstellen, dass einige Personen da ein großes Volumen von Anfragen verursachen (z.B. Alex Jones).

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Benediktiner 
Fragesteller
 06.10.2022, 00:56
@l3487171

Sehen sie. Lügen sind nicht verboten. Aufgrund der massiven Meinungsmacht sozialer Plattformen gilt eben das Argument der Privatautonomie nicht mehr. Wer lügt, wenn er keine Person in ihren eigenen Rechten verletzt muss auf diesen großen Plattformen, die die öffentliche Meinung beeinflussen können, auch stattfinden dürfen. Das gilt auch für Leute wie Alex Jones, Ken Jebsen oder andere prominente Vertreter. Wenn Twitter, Facebook und Co. eben die öffentliche Meinung beeinflussen, dann sollte es regulatorische Maßnahmen geben, die die Privatautonomie einschränken. Denn ansonsten wäre ein linkslastiger Missbrauch dieser Macht vorprogrammiert. Und das ist, was wir jetzt sehen.

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Xandros0506  06.10.2022, 00:57
@Benediktiner

Wenn die Lüge bewusst erfolgt, ist das eine Falschaussage, die ggfs. sogar als Vorsatz verstanden werden kann. Und das kann durchaus unterschiedliche Rechtsfolgen aus verschiedenen Rechtsgrundlagen (jeweils vom Einzelfall abhängig) nach sich ziehen, selbst ohne sich explizit auf soziale Medien beziehen zu müssen.

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Benediktiner 
Fragesteller
 06.10.2022, 01:04
@Xandros0506

Das ist aber jetzt ein wenig Blabla, seien sie ehrlich ;-) Ich bin in den sozialen Medien nicht vor Gericht. Und da darf ich - wenn das Grundgesetz gelten würde - das blaue vom Himmel herunterlügen, wenn es keine Persönlichkeitsrechte verletzt.

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l3487171  06.10.2022, 01:17
@Benediktiner

Lügen sind nicht verboten. Es gibt Plattformen, die auch Faktenchecks machen, was man kritisch sehen kann. Faktenchecks sind eigentlich selbstverständlich für Journalismus. Man will das jetzt nachträglich zentral machen, was dann eine Färbung ermöglicht. Die Alternative: gute Zeitung lesen und dafür bezahlen.

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Benediktiner 
Fragesteller
 06.10.2022, 01:21
@l3487171

Die sog. Faktenchecker sind massnehaft der Lüge überführt worden. Die dürfen natürlich lügen, haben wir beide ja schon festgestellt. Das diese Plattformen sich selbst aber als den Hort der Wahrheit gerieren ist schon wieder relevant, weil sie nämlich die Meinung beeinflussen und damit auch Wahlen beeinflussen können. Und wenn man sich die Finanzierungen der deutschen Faktenchecker ansieht, dann wird auch klar, welches Spiel hier gespielt wird. Ich will damit sagen, dass einfach erkannt werden muss, dass es hier nicht um freie Meinungsäußerung von jedermann geht, sondern um massiv bezahlte Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch massive Unterdrückung jener Meinungen, die dem gewollten Narrativ der sog. "Eliten" widersprechen. Wer soetwas befürwortet, dem kann an demokratischen Strukturen nichts liegen.

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Silicium58  06.10.2022, 01:41
@Benediktiner
Die sog. Faktenchecker sind massnehaft der Lüge überführt worden

Wer hat sie überführt, und wo wurde das publiziert?

Bedeutet "massenhaft", dass diese Überführungen in rauen Mengen geschahen?

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und eine freie Meinungsäußerung nicht möglich bzw. nur sehr eingeschränkt möglich ist?

Freie Meinungsäusserung ist möglich.
Nur ist das Recht auf freie Meinung nicht gleichbedeutend damit, dass man jeden Mist in die Gesellschaft blöken darf oder gar Bullshit verbreitet. (Und beides passiert leider, sowohl links- wie auch rechtslastig!)
Das beinhaltet auch nicht das Recht darauf, dass soziale Medien jemandem für die Äusserung eine Plattform garantieren müssen -> Die Betreiber dürfen frei entscheiden, welche Postings auf ihren Diensten veröffentlicht werden und welche nicht! Wem das nicht passt, soll eben eine eigene Webseite/ein eigenen Blog starten und kann dort posten was er für richtig hält. Mögliche Folgen daraus muss man dann natürlich als Betreiber des Angebotes auch selbst tragen. (Und das werden verschiedene Personen kaum machen, weil sie sich dann nicht mehr hinter einem Pseudonym verstecken können. Andere lassen das, weil es ihnen zu viel Arbeit macht. Und wieder andere, weil sie ihre eigene Meinung nicht einmal begründen können....)

Der Knackpunkt ist also der, dass freie Meinungsäusserung dort endet, wo andere Rechte beschnitten werden. Auf öffentlichen Plattformen ist es das Recht des Betreibers, der für die Inhalte seiner Nutzer haftbar gemacht wird.

Benediktiner 
Fragesteller
 06.10.2022, 01:02

Da, wo die sozialen Medien zu einem relevanten Faktor zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung werden, und damit dann auch Wahlen beeinflussen können, findet die Privatautonomie ihre Grenzen. Hier sind dann regulatorische Eingriffe möglich. Es hat immer wieder Äußerungen von "Gelehrten" in diese Richtung gegeben (Fragen Sie mich bitte nicht nach Quellen, ich könnte Sie Ihnen nicht nennen, ich krame in meinem Gedächtnis). Es geht hier auch nicht um ein Recht des verletzens von Persönlichkeitsrechten oder Äußerungen die im Rahmen von sonstiger Strafgesetzgebung relevant werden. Heute wird man gesperrt, wenn man die WHO-Narrative in Frage stellt oder das gendern kritisch sieht oder sich für ein traditionelles Familienbild einsetzt. Jetzt könnten Sie einwenden "Ja, die Meinung wäre ja auch Mist, wenn sie so wäre" - ja, aus Ihrer Sicht. Aber eben wäre diese Meinung nicht strafrechtlich relevant. Aber dennoch erleidet man Nachteile in sozialen Medien, wenn man diesen Narrativen nicht anhängt. Ich finde das falsch. Das dürfen Sie übrigens falsch finden, dass ich das falsch finde. :.-)

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JMJreboot  06.10.2022, 02:14
@Benediktiner

Um deine These zuende zu denken.

Ein Großteil der Bevölkerung Sachsens nutzt scheinbar keine sozialen Medien.

Anders ist jahrzehntelange CDU Regierung und eine starke AFD laut dir nicht zu erklären.

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Nein, empfinde ich nicht so

Hallo!

Egal ob "links " oder "rechts "

...diese Verbissenheit , mit der nur die eigene Meinung durchgesetzt wird und keine andere Meinung gelten darf , findet man in jedem "Lager" .

Liebe Grüße!

Ruby

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Da habe ich keine Meinung zu

Das ist schwierig abzuschätzen, da soziale Medien uns immer nur die eigene Echokammer vorhalten. Die tatsächlichen Ausmaße und Verteilungen lassen sich für normale Menschen nicht nachprüfen oder nachvollziehen.

Ja, absolut

Allerdings: Das ist natürlich nicht gut. Aber es gibt ein ernsthaftes Problem: Man kann das nicht dezentral mehr ändern.

Eine Plattform, die sich im Alleingang free speech auf die Fahnen schreibt wird überrannt werden und zwar nicht von der freundlichen Art rechtspolitischen Diskurses. Es wird schnell ein ekliger Ort.

Vielleicht nicht immer... aber leicht.

Es ist sicherlich multifaktoriell welche Art von Klima auf einer sozialen Plattform herrscht. Free speech ist da selber inhärent widersprüchlich keine Lösung.

Es ist in bisschen wie mit einem Immunsystem. Der Vergleich liegt nahe und den hab ich gewiss nicht als erster grad erfunden. Man muss insgesamt ein Klima haben, bei dem Nonsens scharfe Widerworte erfährt, offene Lügen erschwert werden, aber niemandem das Maul gestopft wird wegen legitimer und in irgend einer Weise sinnstiftender Meinungsäußerung. Sonst hat man eine Art Autoimmunerkrankung.

Jedoch- die Balance ist fein. Free speech absolutism ist imho naiv. Inhalte verschwinden zu lassen ist effektiv. Deshalb ist es imho sehr diskutabel, ob es nicht gut ist minderwertige und dabei anstößige Inhalte zu zensieren. Ich bin mir da selber nicht ganz sicher. Ein Beispiel wäre die Sperrung von Stephan Molyneux auf youtube. Dieser Mann ist anstößig, er berührt das Thema "wissenschaftlicher Rassismus", und dabei sind seine Äußerungen für Fachleute erkennbar minderwertig. Er ist ein fachlich eindeutig schlechter Philosoph und Psychologe. An so was müsste man sich orientieren, da liegt das Dilemma: Soll man so etwas löschen oder nicht.

Ein anderes Beispiel in dieser Hinsicht wäre Clemens Arvay. Arvay konnte seine den Diskurs im Hintergrund unheimlich stark beeinflussenden, intelligenten aber sehr unredlichen Argumente während der Coronakrise auf youtube platzieren. Geholfen hat das niemandem. Fachleute und nicht nur die wussten die ganze Zeit mit Sicherheit, dass er ein Störer ist und nichts als Verwirrung beiträgt. Und dazu noch mit giftig-höhnischer Angriffshaltung und Gewinnabsicht.

Jedoch- der momentane Zustand auf youtube geht weit darüber hinaus, objektiv schlechten Content zu behindern - in einer Reaktion auf die sogenannte "alt right pipeline" und die Wahl Trumps hat man alles daran gelegt, "offizielle" und belanglose Kanäle zu bevorzugen und das "Abtauchen in den Kaninchenbau" verwandten politischen Contents zu erschweren. Das sind extrem willkürliche und schlechte Eingriffe.

Twitter ist wahrscheinlich das beste Beispiel wie man es nicht macht- ein Höllenloch.

Auf youtube ist es eher so, dass Creators zwar sich relativ weit aus dem Fenster lehnen können- aber die Kommentarfunktion ist in alle Richtungen komplett verstümmelt und das Auffinden von interessantem politischen Content ist extrem erschwert. Wenn man einen langen Kommentar mit einem Werturteil oder einer Meinung schreibt überlebt der zu 40% die ersten 5 Minuten nicht. Unerträgliche Minderleistung. Dazu wird man mit oberflächlichem Blödsinn zugespammt.

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Aber andererseits: Es gibt hier einen Widerspruch, den man auch auf anderen Gebieten strukturell ähnlich dem Libertarismus ankreiden kann:

1. Wir sollten nicht zensieren, denn jede Meinung trägt zum Diskurs bei und das System ist robust genug gegen falsche Meinungen sich zur Wehr zu setzen- die freie Rede hat das beste Ergebnis- einschließlich vorkommender Propaganda.

2. Zensur ist schlecht und eine Art Propagandamittel, weil man damit die Meinung illegitim lenkt.

Also ist der Diskurs robust gegen Propaganda, aber fragil gegenüber Zensur?

Das kann nicht ohne weitere Erklärung und genauere Theorie beides wahr sein, weil man aus 1. schließen kann dass Zensur nicht funktioniert oder das Fehlen von wohlwollender Zensur ein noch mehr in Richtung der wohlwollenden Zensur neigendes Ergebnis hätte als das Ausüben.

Das ist aber falsch: Viele Menschen sind dumm und Zensur und Propaganda funktionieren - nicht perfekt aber durchaus zu einem gewissen Grad.

Es stellt sich dann die Frage: Muss man dann nicht zumindest manche nichtstaatliche Zensur und Propaganda für den guten Zweck eigentlich begrüßen?