Sind Sigmund Freud und Carl Gustav Jung veraltet oder aktueller denn je?

2 Antworten

Die Werke von S. Freud und C.G. Jung sind sehr umfassend und komplex.

Vieles davon trifft sicher auch auf die Welt zu, in der wir heute leben und einiges verliert seine Bedeutung bzw. wurde bereits wissenschaftlich widerlegt.

Wenn man das Werk von Herrn Freud zeitlich korrekt einordnet, war es genial und revolutionär und prägt mit Sicherheit auch heute noch unsere Art und Weise, wie wir (besonders auf kranke) Menschen schauen

Freud war nen verkokster Quacksalber. Jung hat zeitloses Gold produziert.

Wer Jung begriffen hat sieht mehr.

Frankenchrist 
Fragesteller
 08.10.2023, 21:24

Könntest du bitte mehr ins Detail gehen. Jung und Freud hatten viele Gemeinsamkeiten. Charles Baudouin sagte einst, dass Freud und Jung wie Einstein und Newton wären, weshalb es Quatsch wäre sich in Freudianer und Jungianer einzuteilen.

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OmniosX  08.10.2023, 22:17
@Frankenchrist

Ich kann bei den beiden kaum Gemeinsamkeiten finden. Weder Menschlich, noch in ihrer Art die Psyche zu untersuchen. Freud war kritikunfähig und arbeitete von wilden Induktionen "rückwärts" zu Begründungen. Höchst Unwissenschaftlich. Jung hingegen schöpfte aus seinen eigenen Erfahrungen und der Symbolik von Mythen, Träumen, und den Schilderungen seiner Patienten- was ihn schließlich zu den Archetypen und der Vorstellung einer Psyche brachte, die eher als eine Sammlung von Organen zu betrachten sei die alle ein dynamisches Eigenleben und Wechselspiel haben. Gerade die nonverbale Komponente ist genial, weil Bilder unverfälschte Wege sind die komplexe Natur ineinandergreifender Themen ohne sprachliche Reduktion zu erfassen. Dazu kam seine Intuition, die ihn völlig am Intellekt vorbei zum Kern von Problemen und zu seinem Patienten durchdringen ließ, während Freud von seinem Intellekt besessen war. Natürlich hat er auch mal daneben geschossen, aber das war wie z.B im Falle seiner Annahme das Homosexualität eine Art Unreife darstellte wohl auf seine Patientenerfahrung zurückzuführen, in der er das einige Male bestätigt fand. Wenn man durch die "Jungsche Linse" auf Filme, Erzählungen und Comics der heutigen Zeit blickt, findet man seine besten Ideen mal um mal bestätigt.

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Frankenchrist 
Fragesteller
 08.10.2023, 23:08
@OmniosX

Nun ist nicht alles falsch was du schreibst,allerdings lässt sich durch die einfache Tatsache, dass Jung ein Schüler Freuds war gar nicht leugnen, dass er Ideen von Freud übernommen hat. Freud entwickelte die Traumanalyse und stellte die These auf, dass Träume unter anderem den Zweck haben sexuelle Wünsche zu erfüllen, das Konzept der Projektion und das Konzept des Ödipus-Konfliktes und dadurch auch des Mutter-Komplexes ohne diese Konzepte wäre es für Jung vollkommen unmöglich gewesen Seine Archytypen erst recht nicht die des Animus bei der Frau und der Anima beim Mann zu entwickeln. Auch das Internet mit seinen degenerierten Formen der Pornografie bestätigt so ziemlich jede These von Freud. Ich kann dir an der Stelle auch einen sehr guten Youtube-Kanal namens MemeAnalysis empfehlen, dieser wird von einem Jungianer namens Chris Gabriel betrieben, der sich auch ständig auf Freud bezieht und seine Wichtigkeit für die jungianische Psychologie betont. Dass Freud sehr engstirnig war und es nie einsehen konnte wenn er Unrecht hatte und seine Schüler etwas besser wussten ist glaub ich allgemein bekannt, ändert allerdings nichts an den Bereichen mit denen er Recht hatte. Das mein Verstädnis von Jung trotzdem mir selbst viel zu mager ist, ist dabei der Grund warum ich diese Frage gepostet habe. Aber war das mit der sexuellen Unreife nicht auch ursprünglich bei Freud? Kann mich an ein Buch über ihn erinnern in dem erklärt wurde, dass er die Homosexualität bei Männern als narzistische Projektion verstanden hätte. Ist natürlich beides an der Stelle wirklich veraltet, wobei dies natürlich das Verhalten von manchen verhaltenauffälligen LGBTIQ-Aktiviste erklären würde,was allerdings natürlich nur auf die wenigsten Homosexuellen zutrifft.

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ManuelKogel  09.10.2023, 15:26
@OmniosX

Das Freud „ein verkorkster Quacksalber“ war, ist eine sehr starke Verkürzung. Ich verstehe die Kritik an ihm und an seiner Person, aber die übergeordnete Idee von Freud war damals wie heute revolutionär und ich bin sicher, ohne sie stünde die Psychologie nicht da, wo sie heute steht

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ManuelKogel  09.10.2023, 15:29
@OmniosX

Ja, er hat induktiv, i.B. klinisch-beobachtend gearbeitet, was seinem Werk aber keinen Abbruch tut. Ich finde, es sind die, die nach ihm kamen: Die haben es gründlich verpasst, ihre Wissenschaft empirisch nachweisbar zu machen

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