Sind Schweizer Rassisten?

14 Antworten

Was mir auffällt:

Du bist in der Schweiz, und verstehst Schweizerdeutsch. Trotzdem scheinst du zu erwarten, das mit dir Hochdeutsch gesprochen wird.

Sorry, aber auf uns wirkt das ziemlich arrogant...

Vielleicht war das der "erste Eindruck", den die Kolllegen von dir hatten, und der hat sich nun festgesetzt.

Zeige dich von deiner besten Seite (ohne dich anzubiedern) und als guter Kumpel - dann sollte sich die Situation auch für dich bessern....


Lukas83870 
Fragesteller
 28.07.2018, 14:44

Ich erwachte noch nicht mal dass man mit mir Hochdeutsch spricht. Ich erwarte nur, dass man überhaupt mit mir redet und mir nicht diese Kälte entgegen kommen lässt, nur weil ich noch kein Schweizerdeutsch kann. Wie sollte ich auch, ich hatte zuvor nie irgendetwas mit der Schweiz am Hut. Sie bräuchten sich ja nicht stören zu lassen, nur weil ich (aus ihrer Sicht) mit "Akzent" rede.

Danke aber für den Rat. Ich werde aber glaube ich erst mal außerhalb von der Arbeit versuchen, mich mit Schweizern anzufreunden (denn selbst das gestaltet sich als außerordentlich schwierig).

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Nö, Schweizer sind eigentlich keine Rassisten, allerdings haben manche Probleme vor allem mit Deutschen.

Ich selber bin in Deutschland gross geworden und vor einigen Jahren in die Schweiz ausgewandert, durch Heirat Schweizerin geworden und lebe seit ein paar Jahren in Kroatien. Allerdings hatte ich nie solche Probleme wie Du sie schilderst, nicht mal hier in Kroatien, obwohl ich hier noch weniger verstehe als anfangs in der Schweiz.

Ein Schweizer wird selten auf Dich zukommen, das wäre Deine Sache, aber dann rede wie Dir der Schnabel gewachsen ist und nicht unbedingt hochdeutsch, denn das klingt in den meisten Schweizer Ohren sehr von oben herab und je nachdem, wo Du herkommst, Dialekt mildert das meistens ab, aber natürlich so, dass man Dich auch versteht.

Stelle Fragen und lass Dir helfen, auch wenn Du das nicht unbedingt nötig hast, denn Schweizer haben was gegen Besserwisser. Gib Dich wie Du bist und verstelle Dich nicht. Vielleicht hast Du auch die Möglichkeit mal ein paar von Deinen Arbeitskollegen auf ein Bier irgendwo in einem Restaurant einzuladen, es muss ja nicht gleich die Gotthard-Bar in Zürich sein. Damit lernst Du Deine Kollegen besser kennen und sie Dich auch.

Ich selber habe auch an meinem Wohnort mal meine direkten Nachbarn zu mir nach Hause zu nem Kaffee und Kuchen oder auch nem Bier eingeladen und das kam immer gut an und so wurde ich immer akzeptiert und halte das auch hier in Kroatien so.

Wenn Du Dich an Deinem Arbeitsplatz zu ner Gruppe Kollegen gesellst, frag, ob es in Ordnung ist, höre erst mal zu und wenn Du ein Wort nicht verstehst, frage, das kommt besser an, als wenn Du alles bereits weisst.

Behandle Deine Kollegen, Nachbarn und Mitmenschen so, wie Du behandelt werden möchtest, dann sollte das auch klappen.

Das sind Tipps aus meinen eigenen Erfahrungen und vielleicht hilft Dir das ein wenig.

"Zum einen habe ich das Gefühl, bei den Kollegen auf der Arbeit meist ziemlich abweisend behandelt zu werden, so als hätte ich irgendjemandem etwas getan."

Mach dir nichts draus und vor allem: nimm das nicht persönlich! Das sind die Minderwertigkeitsgefühle mancher Schweizer und die Angst, im Vergleich mit dem deutschen Arbeitskollegen könnte heraus kommen, das dieser etwas besser kann als er selbst oder besser gesagt: er (der Schweizer) ist eben doch nicht so perfekt wie es immer dargestellt wird.

Ausserdem fühlen sie sich nur in der Gruppe stark. Sind sie halt von klein auf so gewohnt: dieses Miteinander und aufschliessen, nur nicht den Anschluss verlieren.

Jeder einzelne spricht mit einem persönlich ganz anders und ungezwungener, aber wehe die Gruppe ist zusammen...

 "Warum tun die das?" kurz gesagt: weil sie sich für etwas Besseres halten. Und weil die Deutschen normalerweise mit besserer/modernerer Ausbildung kommen und sich nicht bevormunden und herum kommandieren lassen so wie die sogenannten Jugos, die Asiaten und Eritrea. Da kommt schon mal die Angst um den Arbeitsplatz hoch.

Selbstverständlich sind nicht alle so! es gibt auch sehr offene und modern denkende Schweizer. DEN Schweizer gibt es ja eh nicht, ausser er hat den roten Pass (und die passende Abstammung) die ihn als Eidgenossen ausweist *schmunzel*

Na ja in deiner Firma scheinst Du das "Mobbingopfer" zu sein also der Aussenseiter über den man sich auslässt.... das gibt es in jedem Land und in den meisten Firmen/Gruppen etc. entweder Du legst Dir ein dickeres Fell zu oder Du wechselst die Firma.

Man sagt nicht umsonst, dass der Schweizer an sich gepflegt fremdenfeindlich ist.

Er hat also nicht die offene radikale Art wie z. B. Viele Deutsche gegenüber Ausländern.

Der Schweizer macht das eben subtil durch sein Verhalten.

Deshalb heißt es bei den Schweizern z. B. Auch nicht Abschiebung oder Ausländer raus, sondern

"Ausschaffungsinitiative".

https://youtu.be/tnglKhiuFLU


Lukas83870 
Fragesteller
 28.07.2018, 10:37

Möglicherweise fällt es schwer sich als Deutscher in Deutschland über Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Rassismus zu äußern. Mir zumindest ist nie aufgefallen dass auf der Arbeit jemals irgendjemand ausgeschlossen worden sei, nur weil er kein Deutscher war. Ich selbst habe auch nie irgendjemanden ausgeschlossen, und habe mit jenen die kein Deutsch konnten halt Englisch gesprochen. Daher kann ich das mit dem "radikalen Rassismus" in Deutschland gar nicht nachvollziehen, zumindest nicht in den gesellschaftlichen Kreisen aus denen ich komme. In der Schweiz habe ich so langsam den Eindruck, dass dies hier anders ist.

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ScharldeGohl  28.07.2018, 10:39

ich für meinen Teil habe in meinen bisher 30 Arbeitsjahren schon das ein oder andere mal mitbekommen, wie Kollegen aufgrund ihrer Herkunft, ihre Einstellung oder ihrer vermuteten sexuellen Orientierung mehr oder weniger ausgegrenzt wurden. Das ist also nicht nur ein Fall für die Schweizer, und ich würde sogar behaupten dass dieses Phänomen weltweit vorzufinden ist.

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