Sind Samurai Schwerter(deren Klinge) die besten auf der Welt?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kommt darauf an, was ein gutes Schwert für dich ausmacht. Schärfe? Härte? Schleifbarkeit? Biegsamkeit? Leichtigkeit? Die Samuraischwerter zählen auf jeden Fall zu den schärfsten, sind dafür aber weit weniger hart als beispielsweise das deutsche Langschwert. Brauchten sie auch damals nicht zu sein, da die Panzerung der Gegner nicht sehr dick war.

cleverdog07 
Fragesteller
 29.03.2018, 01:21

Eine gute Antwort,danke schön

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Sind Samurai Schwerter die besten auf der Welt?

Ich stelle eine andere Frage: "Wie lang ist ein Stock?"

Brauchen wir beispielsweise einen langen Stock, ist er zu kurz. Brauchen wir einen kurzen Stock, ist er dagegen zu lang.

Ein Stock an sich ist also weder "kurz" noch "lang", sondern erst unsere Bewertungen und Vergleiche machen ihn dazu.

Wenn wir also wissen wollen, wie "gut" Schwerttyp A ist, müssen wir ihn mit anderen Ttypen vergleichen und den damaligen Einsatzzweck berücksichtigern.

  • Japanische Samuraischwerter wurden gegen vergleichsweise leichte Rüstungen in Lamellenbauweise aus Holz und Metallkomponenten eingesetzt.

und

  • Europäische Schwerter kamen beim Kampf gegen Gegner mit Kettenhemnden, starren Metallrüstungen, teilweise auch schwerer Plattenpanzerung zum Einsatz.

Wenn nun ein Samuraischwert eine westliche Rüstung nicht durchdringt und ein westliches Schwert eine Samurai-Rüstung spaltet - was sagt das aus?

Das hier verschiedene Technologien unterschiedlicher Kulturen mit voneinander abweichender Ausrüstung und Kampftechnik aufeinander trafen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Mann kann hier letztlich nicht von der "Überlegenheit" bestimmter Waffen und Rüstungen sprechen, da sie jeweils in ganz anderem Umfeld zum Einsatz kamen.

Weshalb sollte beispielsweise ein Schmied ein Schwert ersinnen, dass massive Plattenpanzerung zerstört, wenn er nie mit dieser Art von Rüstung konfrontiert war?

Im Fall von Samurai-Rüstungen gibt es zB einige, bei denen sich das nachträgliche "Hochrüsten" bzw. die Annäherung an westliche Panzerungen feststellen lässt.

Trotzdem wurden Samurai-Schwerter nun einmal nicht dazu konzipiert, einen berittenen westlichen Ritter in schwerer Turnierrüstung zu besiegen.

Wenn man solche Vergleiche anstellt, dann ist das ein wenig so, als würde ich mich darüber beschweren, dass man mit einem Löffel so schlecht Wurst schneiden kann.

Ein Samuraischwert war unter den Bedingungen der japanischen Feudalzeit eine exzellente Waffe - ebenso wie ein westliches Schwert im Mittelalter.

Da nun Vergleich "X vs. Y" anzustellen, halte ich für unsinnig.

Japanische Schwerter belegen eigentlich in keiner Hinsicht den "Spitzenplatz", außer in Hinsicht auf Aufwand und Ausmaß der künstlerischen Ausgestaltung. Es gibt andere Schwerttypen, die besser schneiden, stechen und führbarer sind, weil speziell darauf ausgelegt. Das Katana ist eher "Kann vieles ein bisschen, aber nichts richtig gut". Anders als das Schwert in Europa war das Katana/Tachi eher von geringer militärischer Bedeutung, stattdessen standen Bogen und Speer im Vordergrund. Das Schwert war eher eine Waffe der reinen Selbstverteidigung (auf dem Schlachtfeld wie auch zivil) und Statussymbol.

Die japanischen Schmiede machten sich natürlich auch Gedanken über die mechanische Verbesserung der Schwerter. So war es z.B. Suishinshi Masahide, ein Schmied aus Akayu, der in den 1820ern Erfahrungsberichte über zerbrochene Klingen sammelte und auswertete. Diese Berichte zeugen davon, dass die Schwerter teilweise ziemlich lausig in Hinsicht auf Belastbarkeit waren. Er stellte auch fest, dass es Zusammenhänge zwischen der Breite und Gestaltung der Hamon (Härtelinie) und der Neigung zum Bruch gab. Aus seinen Erkenntnissen heraus entstanden die sog. "Shinshinto", welche sich eher an hochmittelalterlichen Schwertklingen orientierten. Diese waren mehr auf Belastbarkeit ausgelegt und weniger auf künstlerische Schönheit.

Das heute noch vorherrschende Bild von japanischen Schwertern ist ein Übrigbleibsel vom Asien-Hype der 80er Jahre. Denn technisch betrachtet hatten die japanischen Schmiede ziemlich dürftige Ausgangsmaterialien: Das nahezu "mystifizierte" Tamahagane ist ein ziemlich mieser Schwertstahl. Zu unrein, chaotischer Kohlenstoffgehalt, und so weiter. Komplexe Schmiedeverfahren wie das Falten wurden entwickelt, um daraus überhaupt erst Schwertklingen herstellen zu können.

Alex94444  05.05.2018, 21:08

Endlich mal einer der es richtig klarstellt !! Ich kann diesen Mist einfach nicht mehr lesen ...

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Hallo!

Als Massenware konnten diese Katanas schnell beschädigt werden.

Die Schneide ist gehärtet und der hintere Bereich bleibt relativ weich. So daß das Schwert nicht so schnell bricht.

Da kann die Schneide trotzdem schnell aufplatzen und zu starke Schläge kann das Schwert verbiegen.

Und diesen berühmten gefalteten Stahl gab es bei uns in Europa bereits wesentlich früher.

Das damalige deutsche Langschwert war dem Katana da überlegen.

Es war länger und etwas breiter. Beide Seiten waren scharf und der unterste Teil war stumpf. Man konnte dort sogar zugreifen. Das ergab auch ganz andere Kampftechniken.

https://www.youtube.com/watch?v=ev4lW0wbnX8

Gruss,

Martin

nein, die waren auch nicht besser als europäische, das mit den japanischen superschmieden ist nur ein mythos

ElendesElektron  29.03.2018, 01:06

Nur weil viel gefaltet wird, ist der Stahl nicht gleich auch viel besser ^^

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Emuei  29.03.2018, 01:08
@ElendesElektron

der japanische stahl soll von sich aus minderwertiger als der europäische gewesen sein, habe ich mal irgendwo gelesen

und gefalten hatten die hier auch

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cleverdog07 
Fragesteller
 29.03.2018, 01:18

Warum ein Mythos? Eine Begründung bitte?Wer hat das getan?

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