Sind Lehrer politisch neutral?

20 Antworten

Ich finde es gut, dass man mit Lehrern auch über soetwas diskutieren kann... Sie dürfen genauso eine politische Meinung haben und sie auch in Diskussionen ansprechen, wenn sie es wollen und ihren lehrstoff nicht daran ausrichten.

Ich fände es immer sehr interessant mit den Lehrern darüber zu reden und über kritische Themen zu diskutieren und neue Infos zu sammeln


guitschee  10.09.2020, 13:34

Wenn man denn diskutieren kann ... Das konnte man mit vielen meiner Lehrer nicht, und das nicht, weil sie Politik aus dem Unterricht ferngehalten hätten, sondern, weil sie alles, was nicht ihre Meinung war, schlicht nicht zugelassen haben.

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Lalilu39  10.09.2020, 13:37
@guitschee

Tja dann hättest du keine guten Lehrer... Allerdings finde ich auch, dass Extremismus nicht diskutiert werden muss und vorallem nicht im Unterricht... Zu großen Diskussionen ist Sozialkunde da, deswegen sollte man auch keine große Diskussionen im normalen Unterricht anfangen, da der Unterricht für anderen lehrstoff gedacht ist

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guitschee  10.09.2020, 13:45
@Lalilu39

Nein, was das angeht, hatte ich leider einige Lehrer, die nicht gut waren.

Ich erinnere mich an eine Deutschlehrerin, Mitglied der SPD, die, in einer Diskussion über ein Werk aus der NS-Zeit, sagte, dass WIR Deutschen uns ja zu schämen hätten (sie benutzte den Imperativ), für die Vergangenheit, woraufhin ich hier widersprochen habe, damit, dass ich mich nicht für etwas schäme, woran ich nicht beteiligt war, was ich nicht getan habe, was ich nicht die Chance hatte zu verhindern, sondern dass ich es wichtiger finde, darauf zu achten, dass sowas nicht noch mal passiert, aber Scham für die Vergangenheit meines Erachtens fehl am Platze sei und ich also ihre Nutzung vom Imperativ hier nicht angemessen fände - darauf hin wurde ich von ihr im Unterricht als "Nazi" beschimpft und ein paar Wochen lang überhaupt nicht mehr, egal worum es ging, dran genommen. Meine Noten waren danach auch schlechter. Fragt sich nur warum, denn meine Leistungen waren gleich, meines Erachtens nach.

Dass manche Diskussionen einfach im Unterricht fehl am Platz sind, ist ganz klar, darüber brauchen wir nicht diskutieren (obwohl ich das damals vermutlich getan hätte ;-)). Im Matheunterricht kann man die Unterrichtsmethoden scheiße finde, aber wenn man das diskutieren will, tut man das NACH dem Unterricht und nicht währenddessen, genau so auch bei Politik, sofern es eben nicht themenzugehörig ist.

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Thorshammer383  10.09.2020, 13:56
@Lalilu39

Da hast Du ausnahmslos recht! Politische Diskussionen haben im Fachunterricht nichts zu suchen. In der DDR hatten wir dafür den Staatsbürgerkundeunterricht. Es war grauenhaft!! Ich glaube, jetzt gibt es dafür Gesellschaftskunde. Dieses Fach dient, wie zu DDR-Zeiten, der Indoktrination. Ich weiß es von meinen beiden Söhnen. Was sie mir erzählten, war einfach unglaublich!

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Thorshammer383  10.09.2020, 13:59
@guitschee

Diese Erfahrung hatte ich auch gemacht. Das war aber noch zu DDR-Zeiten. Zum Glück waren es aber sehr wenig Lehrer, die so eingestellt waren. Die Meisten waren anständig.

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guitschee  10.09.2020, 14:02
@Thorshammer383

Nun, mit der gleichen Lehrerin hatte ich davor schon eine ähnlich verlaufende Diskussion (gleiches Schuljahr, aber da schon ein paar Wochen her), weil sie es nicht gut fand, dass ich Brecht als Vergleichsliteratur vorschlug :-D.

Da ich zwischen 1997-2010 in der Schule war und zwar auf dem Gebiet der Ex-DDR hatte ich ein paar Lehrer, die ziemlich eindeutig auch alles abgelehnt haben, egal was, was irgendwie an DDR erinnerte (wohl traumatisiert) und einige, die sich die Zeit zurückgewünscht haben. Und eine tolle, nein, zwei, tolle Geschichtslehrer, die als solche tatsächlich neutralen Unterricht gemacht haben und mit denen man auch diskutieren konnte.

Ein paar solcher Lehrer hatte ich auch zum Glück.

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Welcher Mensch ist denn politisch neutral? Es sei denn, er interessiert sich nicht für Politik. Im übrigen wird sicherlich niemand hetzen, sondern bestenfalls bestimmte Äußerungen und Taten kritisch betrachten. Das ist im Rahmen der Meinungsfreiheit durchaus erlaubt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vielleicht suchst du dir mal professionelle Hilfe, denn mit deinem Gefühlsleben scheint wirklich einiges im Argen zu liegen, wenn du pauschalierend Lehrern "Hetze" gegen Typen wie Putin oder Trumpel unterstellt...

Lehrer sind natürlich zu keinerlei Neutralität verpflichtet und haben wie alle anderen Staatsbürger schlicht das Recht auf eine eigene Meinung. Im Gegenteil: Sie sind dazu verpflichtet, sich für unsere verfassungsmäßige Ordnung einzusetzen!

Sie sind lediglich dazu aufgerufen, ihre eigenen Überzeugungen nicht penetrant den Schülern anzudienen.

Gleichzeitig aber können sie jederzeit ihren eigenen Standpunkt unmissverständlich äußern und deutlich machen.


Luca2127 
Fragesteller
 10.09.2020, 13:42

Warum gleich so beleidigend?

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Atzeg  10.09.2020, 13:46
@Luca2127

Für jemanden, der eine ganze Berufsgruppe pauschal als "Hetzer" diffamiert, bist du ja auf eine regelrecht widerwärtig-abstoßende Art mimosenhaft. Lerne erstmal einzustecken, wie du austeilst, bevor du mir die Ohren vollnölst.

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Luca2127 
Fragesteller
 10.09.2020, 13:54
@Atzeg

Ich habe nicht die Berufsgruppe als Hetzer bezeichnet, sondern die Lehrer, welche ich während meine Schulzeit in Geschichte und Politik hatte. Ob sie tatsächlich gehetzt haben, kannst du ja schwer beurteilen, oder? Ich kenne den Unterschied zwischen Hetzte und Kritik.

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Atzeg  10.09.2020, 13:59
@Luca2127

Nein, den kennst du nicht. Das macht schon alleine deutlich, dass du die nur gegenüber deinen Säulenheiligen "erkennst". Du kannst aber ja gerne mal bei deinen betroffenen Lehrern nachfragen, ob die sich zurecht öffentlich als "Hetzer" geschuriegelt sehen...

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Sie sind zu Neutralität verpflichtet. In der Praxis sah es zu meiner Zeit anders aus. Meiner war so rechts der hat sich noch selber rechts überholt.

Wenn ein Lehrer für eine bestimmte Partei znB. Im Kreistag sitzt und dort sich zu Wort meldet, was dann am nächsten Tag in der Zeitung steht, wie soll er dann im Unterricht politisch neutral daher kommen? Jeder weiß doch, welche Partei er vertritt. Wenn er dann die AfD im Bundestag kritisiert, die bei Polizistenehrung nicht aufsteht, dann ist das keine Hetze, sondern eine Meinungsäußerung, die auch die m Unterricht zugelassen ist. Für eine abweichende Meinung eine schlechte Noten zu geben, geht gar nicht. Aber in diesem Fall muss man zuerst mit diesem Lehrer Kontakt aufnehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrzehntelang Lehrer gewesen