Sind Freundschaften heutzutage denn gar nichts mehr wert?

7 Antworten

Natürlich sind Freundschaften etwas sehr wertvolles. Und es gibt sehr, sehr viele Leute, die das so sehen. Solche Freundschaften entwickeln sich meist ganz von allein, "erzwingen" kann man es nicht. Es geht also nicht darum, dass du alles für denjenigen tust, um seine Freundschaft zu bekommen. Mit wirklichen Freunden ist man einfach gern zusammen, hat gemeinsam Spaß und knüpft nicht Bedingungen aneinander.

Es ist schade, dass du in deiner Klasse keinen richtigen Anschluss findest. Mir ging es früher aber genau so. Vielleicht kannst du mit ein paar Leuten einfach mal ins Gespräch kommen - Aufgaben erklären lassen, mal fragen, ob jemand sich nen Kinofilm mit ansehen möchte, irgendwas unverbindliches. Vielleicht hast du auch Interessen, die du z.B. in Kursen oder Freizeitgruppen mit anderen teilen kannst. Über gemeinsame Hobbies findet man auch gut Anschluss. Vielleicht kannst du es auch mal über Brieffreundschaften versuchen. Ich bin selbst seit Jahren bei brieffreunde.de angemeldet und hab zwar auch viele kurzlebige Briefkontakte gehabt, aber auch einige, die jetzt schon zwei, drei Jahre halten.

Ich wünsch dir alles Gute. :)

hey :)

ich kann dir nur in allen punkten zustimmen. heute gilt vor allem in den meisten schulen folgende formel: ich+freund(in)=cool+beliebt. die leute kümmern sich nicht um die gefühle der anderen. hauptsache sie haben viele "freunde" und können damit angeben. mit ein grund warum ich mich von solchen leuten fern halte, die sind es nicht wert, doch es gibt sie wie sand am meer. diese leute sehen freundschaften nicht als ernste sache an, sondern als hobby. und wenn ich nicht mehr will dann hör ich auf.

"Eine andere Person sehe ich jeden Monat mit einer neuen besten Freundin rumlaufen. Aber wodurch werden diese Leute so sympathisch, dass man sich auf sie einlässt?"

lässt sich einfach erklären: wenn ich einen coolen freund habe, bin ich auch cool, so denken jene mädchen und lassen sich dummerweise darauf ein.

bedauerlicherweise zählt tatsächlich kaum mehr charakter. wenn ein junge ein attraktives mädchen sieht, egal wie arrogant, egoistisch, etc. sie ist, und daneben ein nicht so hübsches, dafür freundliches, hilfsbereites, selbstloses, höfliches, humorvolles, wird er sich doch für erstere entscheiden. umgekehrt natürlich genau dasselbe spielchen. das wiederum führt dazu, dass die eigentlich zu schätzenden leute mit wahren qualitäten oft die outsider in der klasse sind, obwohl sie nichts getan haben. sie werden halt als "uncool" angesehen. eine bedenkliche rückentwicklung unserer menschheit.

"Sollte ich lieber ein Ars*ch sein, finde ich mich in der heutigen Zeit dann besser zurecht?"

diese aussage bringts genau auf den punkt. wärst du ein Ars*ch, würdest du dich wohl oder übel in der heutigen welt besser zurecht finden und wärst in der schule sicher mehr beachtet. doch, möchtest du das? zu diesen leuten möchte ich mich persönlich nicht dazu zählen. bleib wie du bist und du hast größere chancen wirklich glücklich in deinem leben zu werden.

"Es ist jedes Mal schwer, ausgetauscht zu werden. Denn meine Freundschaften hielten immer mind. ein Jahr, in dieser Zeit baute ich langsam Vertrauen auf..umso schmerzhafter ist dann der "Wegwurf"."

auch hier erhältst du von mir 100%ige zustimmung, auch mein argument, warum teenager mit 12-16 noch nicht bereit sind, eine richtige beziehung mit festem freund/fester freundin aufzubauen, am ende kommt immer der schmerz. damit umzugehen ist in dem alter nun mal sehr schwer. natürlich gilt das in deinem fall nur bedingt, wenn du weißt, dass jemand so ist, fang gleich keine freundschaft mit ihm/ihr an, da wirst du nur enttäuscht.

"Inzwischen hab ich eine gute Freundin, aber keinen besten Freund oder eine beste Freundin. Niemanden, zu dem ich einfach mal gehen kann, alles erzählen kann, ihn/sie ohne Grund umarmen kann."

solche leute findest du in der heutigen gesellschaft leider nur schwer.

" Es ist immer diese Angst, etwas Falsches zu sagen, die Person dadurch zu verschrecken. " jene angst gilt es allerdings für dich zu überwinden, das ist wichtig.

"Zudem gehöre ich mit zu den Außenseitern der Klasse. Ich schminke mich nicht, hatte noch keinen ersten Freund, trage keine Markenklamotten (nicht aus Geldmangel, ich trage nur, was mir gefällt), lege kein Wert auf ein teures Smartphone und höre nicht die aktuelle Musik und die Schönste bin ich auch nicht. "

finde ich alles sehr gut. schminken hat man eigentlich nicht nötig. einen "ersten" freund brauchst du auch nicht, du solltest auf den einen richtigen warten, du brauchst nicht mehrere. markenklamottentrage ich auch nicht, höre auch nicht aktuelle musik, aber absichtlich, eben weil die anderen es tun.

dein charakter ist scheinbar außergewöhnlich, das sollte respektiert und honoriert werden.

hoffe ich konnte helfen

lg michi

Wie alt bist du denn?

Ich denke mal noch ein Teenie. Du hast das sehr gut erkannt und beschreiben. Teilweise ist bestimmt die Fortschreitende Technik schuld. Virtuelle Freunde sind "besser" denen kann ich was vormachen. Viele sind wirklich sehr naiv. Solange sie keine Probleme haben ist alles gut. Jeder der cool ist ist mein Freund. Bis er das nicht mehr ist oder eine anderen Meinung hat. Die sind nie über das Kindergartenstadium rausgekommen was das betrifft. Leider.

Wenn du so bist wie du im vorletzten Absatz schreibst: Bleib so du bist toll du bist kein Mitläufer. Auch die anderen werden das irgendwann erkennen. Und das du so bist wie du bist ist sicherlich nicht der Grund warum du keine Freunde findest. Du magst dich halt nicht verstellen, wie viele es tun. Du musst nur suchen, auch du wirst Freunde finden. Wahre Freunde. Und das ist so viel Wert wie du schon erkannt hast.

Also irgendwie war es schon immer so, dass von 13 bis 18 die Leute alle den Verstand verlieren. Nicht alle, okay, so wie du, aber die meisten. Ich hab das auch erlebt, und ich war auch einer derjenigen, der den Verstand verloren hat. Eine ganze Zeitlang zählt irgendwie nur noch Beliebtheit, gutes Aussehen und sozialer Aufstieg. Mein 12jähriges Ich hätte sich für mich geschämt, genauso, wie mein 19jähriges Ich das dann auch getan hat :D!

Ich kann dir hoch und heilig versprechen, dass 90% aller Leute mit 18 wieder runterkommen und sich daran erinnern, was wirklich wichtig ist. Manche auch schon früher, manche später, paar wenige nie. Die meisten aber schon!

Heute nenne ich nur noch Menschen meine Freunde, die mir wirklich etwas bedeuten. Die ich kenne, mit denen ich vieles durchgestanden habe, denen ich vertraue, und es ist mir egal ob sie arm oder hässlich, etwas neurotisch, schüchtern oder aufgeschminkt sind. Innen drin muss es stimmen. Wir stehen zueinander, egal was kommt.

Was ich dir rate: Bis die Leute um dich rum wieder den Verstand erlangen, suche Ausschau nach Menschen, die so sind wie du. Es gibt sie wirklich. Nur fallen sie eben meist nicht so auf! Verliere bitte nicht das Vertrauen in die Menschheit. In der Pubertät sind viele nicht zurechnungsfähig, weil die Hormone einem das Hirn vernebeln. Gib nicht auf, denn wahre Freundschaft wirst du auf jeden Fall immer finden, auch wenn du dafür etwas länger Ausschau halten musst!

Ich will jetzt nicht sagen, dass du falsch liegst, du hast schon recht. Aber vielleicht erkennt man erst nach einiger Zeit wie diese Person wirklich ist und das gefällt einem dann nicht mehr, denn wenn man nicht befreundet ist spielt diese Person vielleicht irgendetwas vor.