Sind die Menschen im Mittelalter schneller gealtert?

12 Antworten

Nein! Es gab praktisch keine medizinische Versorgung. Z.B. verlief eine Zahnentzündung tödlich, weil es zur Blutvergiftung führte. Wenn du ein Problem hattest, konnte man dir nicht wirklich helfen, außer mit rostigen Zangen und Giftgetränken, die man zu sich nahm, um sich irgendwie zu betäuben.

Bis 30 hatte jeder heutige Mensch schonmal eine medizinische Behandlung, Medikamente oder gar Operation gebraucht. Das wäre früher alles nicht drin gewesen.

Viele Frauen starben am Kindsbett durch falsche medizinische Behandlung. Der junge Mann, der in den Krieg zog kam, kam in der Regel auch nicht mehr wieder heim.

Vergiftungen durch schlechtes Essen waren häufig, genauso wie die Pest und Seuchen ganze Dörfer dahin rafften. Eine Lungenentzündung oder Grippe war fast immer tödlich.

Operationen gab es ja damals noch nicht wirklich, aber falsche Behandlungen aufgrund Aberglauben.

Hildegard von Bingen wurde dennoch immerhin 80, was sie ihrem Kräuterwissen zu verdanken hatte und vermutlich auch ihrem geschützen Leben im Kloster. Der Adel wurde in der Regel auch um die 50. Vermutlich durch üppigere Ernährung und bessere Lebensbedingungen und weil sie Hexen befragen konnten.

Dass die Leute ältere Haut hatten, war zu vermuten. Ein Großteil der Bürger waren Bauern, arbeitete hart auf dem Feld bei Sonne und jedem Wetter.

Trotzdem sehen heutige 30-Jährige auch nicht besser aus, die tun nur mehr für sich in heutiger Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Erfahrung

So weit musst du gar nicht zurück gehen.

Schau mal zurück in die 50er 60er oder 70er Jahre.

Da sahen die meisten älteren Leute schon viel älter aus, als sie eigentlich waren.

Man muss es ja nur in den alten Filmen aus der Zeit vergleichen. Schau dir die Schauspieler an, schätze das Alter, und google dann, wie alt sie zu der Zeit wirklich waren.

adelaide196970  01.08.2020, 15:20

das stimmt sogar. Aber lag wohl mehr an der damaligen Mode, die sehr elegant und nicht leger war. Z.B. Rosemarie Nitribitt, die war damals 24 Jahre, wenn ich Bilder im TV sehe, denke ich die ist 42.

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Durch Seuchen und mangelnde Hygiene starben die Menschen früher. Es gab Krankheiten die nicht behandelt werden konnten. Auch die Säuglingssterberate war viel höher als heute. Oft starben die Mütter im Kindbett.

Die Menschen mussten körperlich hart und Tag für Tag länger arbeiten, als das heute der Fall ist.

Hatten die Menschen ein Alter von ungefähr 40 Jahren erreicht, war der Körper meist verbraucht, die waren abgeschafft.

Angehörige der Oberklasse, des Adels hatten andere Lebensbedingungen und wurden demzufolge älter. Auch da gab es schon welche die 70 oder 80 Jahre alt wurden.

Naja, so gut wie heute sahen die 30jährigen damals nicht aus. Im Mittelalter waren die meisten Menschen arme Bauern, die sehr hart arbeiten mussten, denn Maschinen gab es ja noch nicht.

Das Land und die darauf lebenden Tiere gehörten dem Adel und die Bauern waren nur leibeigene Pächter, die sich größenteils von Getreidebrei ernähren mussten; viele Gemüsesorten waren damals noch nicht kultiviert, auch Obst gab es kaum und vor allem die vitaminreichen Kartoffeln wurde in Europa noch nicht angebaut. Kolumbus hatte sie in Amerika zwar schon entdeckt, aber erst Friedrich der Große hat ihren Anbau 18 Jhd in Deutschland durchgesetzt, danach hörte der Hunger schlagartig auf.

Auch für großartige Körperpflege hatte ein armer Bauer weder Zeit noch Geld, pflegende Cremes, Öle und Seifen konnte sich arme Menschen nicht leisten und dementprechend sieht man dann eben auch aus - Armut macht hässlich.

Die Menschen alterten schnell und starben früh an Verschleiß, Erschöpfung und natürlich auch an allen mögliche Krankheiten, die man nicht behandeln konnte, denn die Medizin steckte noch in den Kinderschuhen. Wenn man nicht zum Adel gehörte oder zur Kirche, hatte man meistens nur ein kurzes Leben

Buhujo  22.10.2019, 18:02

Die körperliche Arbeit macht nicht kaputt oder alt. Es ist die Ernährung. Ich habe sehr schwer körperlich arbeiten müssen. Am Bau, fast ohne Maschinen oder Hebezeuge und im Akkord. Das schadet weniger als zu vergammeln.

Die Leute hatten deshalb eine so geringe Lebenserwartung weil die Säuglingssterblichkeit so hoch war, an jeder Ecke Krieg herrschte und Krankheiten nicht wirksam behandelt werden konnten.

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dandy100  22.10.2019, 19:19
@Buhujo

"Die körperliche Arbeit macht nicht kaputt oder alt"

Und ob!

Frag mal einen Bauarbeiter, der das ein Leben lang macht, wie kaputt der Rücken und die Knochen schon mit 50 sind und wie verschlissen die Gelenke - an harter Arbeit ist nichts gesund! Schwer heben und schleppen ist das Schlimmste, was man sich auf Dauer antun kann

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Buhujo  22.10.2019, 19:34
@dandy100

Ich bin Mitte 60. Mit etwas mehr Arbeitsschutz und Ausgleichssport und Normalgewicht ginge es vielen wesentlich besser. Und schau dir Leute aus dem Büro an, deren Kreuz ist auch oft kaputt.

Nur braucht man die deshalb nicht früher in Rente schicken weil die nicht schleppen müssen.

Aber das war hier auch nicht zur Diskussion, hier ging es um 30zig Jahre alte Menschen.

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Nein, mit 30 sah man aus wie 30. Nur starb man damals wesentlich einfacher, da zb Hygiene noch ein recht unbekanntes/ignoriertes Thema war, sodass Krankheiten eine ernstere Bedrohung waren. Auch die Sterberate von Kindern war damals höher. Kriege gaben natürlich ebenfalls ihren Senf dazu.