Sind bei manchen Menschen Depressionen unheilbar?
Hi,
was meint ihr oder was meint die Wissenschaft, sind bei manchen Menschen Depressionen unheilbar?
Ich selbst leide an einer rezidivierenden depressiven Störung. Diese habe ich seit meiner Kindheit (heute 36j). Ich habe sehr viel Mist erlebt, wobei es bei mir wohl auch etwas genetisch bedingt ist. Zudem leide ich an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Ich habe Therapien und Klinikaufenthalte hinter mir, aber ich denke, dass ich niemals geheilt sein werde. Ich kann mir das nicht mehr vorstellen. Wie ist eure Meinung? Wie ist euer Wissen?
7 Antworten
Persönlichkeitsstörungen wie Borderline sind nur schwer bis gar nicht heilbar.
Die Depressionen sind nur ein kleiner Teil davon. Zugrunde liegen meist tief verankerte Erfahrungen von Ungeliebtsein, Missbrauch oder Zurückweisung.
Was die Depression verbessern würde wäre ein Eingebundensein in eine liebevolle und nährende Gemeinschaft. Eine Art Wahl-bzw. Ersatzfamilie, in der gute Erfahrungen die negativen Erfahrungen überschreiben können.
Ich habe eine stark traumatisierte Frau bei mir aufgenommen. Durch die bedingungslose Annahme, die sie hier erfährt, konnte sie langsam Vertrauen lernen und sich immer mehr öffnen. Anfangs war sie so vorsichtig, dass sie nicht mal ihren Koffer auspacken wollte. Jetzt wird sie immer mutiger und selbständiger.
Dann hat sie großes Glück gehabt. Man findet so eine Hilfe nicht an jeder Ecke, so einen Menschen. Ich bräuchte auch so was, einen Mentor oder zumindest eine liebevolle Frau oder einen Freund. Ich habe nichts. Ich nehme am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teil.
Was ist DIR persönlich geholfen mit einer GENERELLEN Aussage??
Es ist so, dass es Menschen mit Depressionen gab und gibt, denen nicht entscheidend geholfen werden konnte.
Aber was soll das jetzt für Rückschlüsse auf deine persönliche Situation erlauben??
Richtig - es erlaubt keine sicheren Rückschlüsse.
Du kannst nur schauen, dass du in bestmöglicher Weise für dich selbst sorgst!
Gute Wünsche für dich auf deinem Weg des Bemühens!
Ja, aber irgendwann hat man keine Lust mehr. Die auch alles Gute.
Vielen aus der Selbsthilfe-Szene scheint es zu helfen, wenn sie nicht die ganze zu bewältigende Zukunft vor sich sehen, sondern sich sagen: "Der HEUTIGE TAG zählt - ich schaue, dass ich die nächsten 24 Stunden, so gut es mir möglich ist, bewältige. Morgen ist dann ein neuer Tag." - Sie kommen mit dieser 'überschaubaren Zeit-Portion' besser zurecht, als wenn sie sich täglich von einem (scheinbar) riesigen Berg entmutigen lassen, der als nicht zu bewältigende Zukunft in ihrer Fantasie besteht.
Vielleicht in diesem System, im kommenden sicher nicht.
Es gibt chronische Depressionen und die sind soweit ich weiß nicht, oder nur selten, heilbar
Bei mir ist es mal so, mal so! Aber ich freue mich über schöne Tage, Wochen und wenn's mir übel geht, ist's halt Mist. Aber ich bin dann nach einer Krise Happy wie ein kleines Kind und weil ich das weiß, halte ich das durch. Ohne Medis und mit Ablenkung. Mache mir keine Gedanken um "Heilung" oder nicht.
So ähnlich ist es bei mir auch. Das Problem dabei ist nur meine Spielsucht und Binge-Eating.
Süchte sind übel. Kenn ich mehr, als mir lieb ist.Und Dein Päckchen ist ohnehin schwer. Ende 40 wurde es bei mir alles Gelassener! Vielleicht meine Art der Midlife-Crisis: Statt junge Geliebte und Sportwagen, Ruhe und "ihr könnt mich alle".😉Und örtliche Veränderung.
Mich können jetzt schon alle, aber ich will wenigstens ein bisschen was vom Leben haben.
Du würdest Dir mit Selbsthilfegruppen vielleicht einen Gefallen tun.
Bestimmt, aber habe mittlerweile eine Sozialphobie entwickelt. Ich habe einfach zu viele Baustellen.
Ja, diese Erfahrungen habe ich gemacht. Bis heute. Das wäre so schön, in so einer Gemeinschaft zu sein, aber die meisten kommen nicht klar mit mir und wenden sich ab. Und mittlerweile ist es so, dass ich niemanden mehr zu nah an mich heranlasse.