Sind 26 Zoll Reifen groß genug?

7 Antworten

Früher sind alle Mountainbiker, auch Hünen über 2m, mit 26"-Rädern rumgefahren. Solange man es nicht anders kannte, hat es niemanden gestört ;)

Die kleineren Räder sind leichter, weshalb sie besser beschleunigen und sich weniger dagegen wehren, um eine Kurve zu fahren. Durch die kürzeren Speichen, die dadurch auch einen Tick stärker angewinkelt sind, ist das ganze Rad auch etwas stabiler. Der Wendekreis z.B. für Haarnadelkurven auf Singletrails ist auch kleiner.

Dafür rollen sie halt nicht so gut über Hindernisse, haben weniger Grip und erzeugen stärker das Gefühl, im steilen Gelände vornüber zu kippen. Naja, und die neuesten Reifenmodelle gibt es nicht mehr in 26" (dadurch, dass im Billigbereich die 26er noch überwiegen, wirst du aber nicht das Problem haben, gar keine Reifen zu finden!).

Oder halt generell ob ich mir das Mountainbike kaufen soll

Es lässt sich eigentlich auf genau einen Faktor herunterbrechen: Fahre hin, mache eine Probefahrt und entscheide nach Gefühl, ob es dein Fahrrad ist oder nicht.

Hayns  20.01.2020, 00:44

Du beschreibst alles gut, was ich an einem 26"er schätze. Antritt, Agilität, Gewicht, Stabilität. Danke dafür.

Nach vorn übergekippt bin ich noch nie.

Leider musste ich auf 27,5" umsteigen, weil Jugendräder (26") nicht mit Komponeten bestückt sind die ich benötige.

Bei diesem Rad habe ich nun das Gefühl, das ich nach hinten überkippe - das war mit den 26"er noch nie.

Konstrukteure und Geometrie passen heute nicht mehr.

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RedPanther  20.01.2020, 09:58
@Hayns
Bei diesem Rad habe ich nun das Gefühl, das ich nach hinten überkippe - das war mit den 26"er noch nie.

Ja, das ist ein Ergebnis der modernen Geometrien. Die Lenkwinkel werden flacher, die Hauptrahmen länger. Das ist sicher auch dem geschuldet, dass überall der Endurosport gehyped wird (den die wenigsten Hobbyfahrer wirklich betreiben), in dem beides hilft, um bei hohem Tempo in groben Steinfeldern "einfach draufhalten" zu können. Heutige Enduros können bergab mehr als ein Downhiller vor 10 Jahren.

Dadurch wird allerdings der Radstand gleich doppelt länger und der Wendekreis größer. Ist auch wieder nicht erwünscht, man will ja keinen Langholzlaster fahren. Einzige Stellschraube, um dem entgegen zu wirken, ist die Länge des Hinterbaus, also wird dieser so kurz wie möglich gehalten. Mit dem Ergebnis, dass bei steilen Anstiegen das Vorderrad schneller steigt.

Es hilft, den Lenker so tief wie möglich zu montieren. Alle Spacer drunter raus und Vorbau umdrehen. Gibt mehr Gewicht aufs Vorderrad, das dadurch nicht so schnell hochkommt.

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Hayns  20.01.2020, 13:03
@RedPanther

Danke - endlich versteht mich jemand ☺

...Wendekreis

Genau, darüber haben wir noch nicht gesprochen.

Da habe ich eine Passage die ich seit Jahrzehnten mit meinem Marin Eldrige Grade befahre. Steil hoch sofort steil runter und unten sofort eine Kehrtwende - nie ein Problem gehabt.

Mit meinem neuen MTB komme ich nicht einfach rum und muss eiern...^^ :-|

Dann liegt diese Strecke in einem Stück mit schlanken Birken, die eng recht stehen. Damit ich dadurch komme musste ich den Lenker erst einmal kräftig kürzen. Ich muss ihn noch mehr kürzen.

Wünsche Dir allzeit gute Fahrt.

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RedPanther  20.01.2020, 13:26
@Hayns

Du wirst lachen, ich bin erst mit dem 29er zum Trailräuber geworden. Weil ich mich endlich halbwegs sicher gefühlt habe. 26er mit 56cm Rahmen und 50cm Lenker war halt ne verdammt wackelige Anfelegenheit. Damit habe ich mich niemals getraut, eine Haarnadel im Trail überhaupt auszuprobieren!

Beim 29er kam das Gefühl, gleich über den Lenker zu kippen, sehr viel später (ich hasse Steilabfahrten trotzdem). Dadurch fahre ich damit eben Haarnadeln, die ich früher nicht gefahren bin. Trotz, dass es sichtlich länger und spürbar weniger wendig ist.

Mit dem Lenker (74cm am Carbon-Hardtail^^) bin ich noch nirgends hängen geblieben.

Wünsche Dir allzeit gute Fahrt.

Danke, dir auch!

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@ Anton, bei Lazybear fragst Du nach den Fahreigenschaften der Laufräder bezogen auf die Größe.

Die Frage ist vor allem, was möchtest Du mit Deinem Bike machen? Wie sieht Dein Einsatzgebiet aus?

Möchtest Du Sport treiben oder spazieren fahren?

Zum spazieren fahren mit der Familie eignet sich grundsätzlich jedes Fahrrad.

Willst auch einmal sportlicher unterwegs sein, dann ist ein MTB (oder Rennrad) richtig.

Auch hier dann wieder, was möchtest Du denn fahren? Viel Straße oder Querfeldein?

Magst Du gerne Berge hoch fahren (wie ich) mit schwierigem Gelände oder soll es eher gemütlich auf Waldwegen zum genießen der Natur sein?

Ich bin 184 cm groß und fahre 26 an meinem Downhiller und an meinem Dirtbike.

Entscheidend ist die Rahmengröße nicht die Radgröße.

Die Radgröße hat aber einen Einfluss auf gewisse Fahreigenschaften.

Lg

ANT0N123 
Fragesteller
 19.01.2020, 15:00

Auf welche?

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Lazybear  19.01.2020, 15:24
@ANT0N123

Kleinere Laufräder machen dein Bike wendiger, leichter, lassen sich schneller beschleunigen, haben dafür weniger Laufruhe, einen höheren Rollwiederstand und haben schlechtere überroll Eigenschaften bei Hindernissen, haben dadurch minimal weniger Grip.

Größere Laufräder haben mehr Gewicht, lassen sich nicht so schnell beschleunigen, machen das Bike etwas unwendiger, können die Geometrie negativ oder positiv beeinflussen, dafür mehr Laufruhe, Grip, Überrolleigenschaften sind besser, weniger Rollwiderstand.

Kommt immer drauf an, was du für ein Bike hast und was du damit machen willst. Ein XC Bike profitiert von großen Laufrädern, ein Trailbike eher von mittleren bzw kleineren Laufrädern. Downhiller profitieren von mittleren und kleineren Laufradgrößen bzw es kommt drauf an ob der Fahrer eher ein wendiges verspieltes Bike haben will oder alles auf Laufruhe setzt.

Die gängigste Laufradgröße bei AM, Enduro, Freeridern und Downhillern ist derzeit 27,6. 26 Zoll ist eher ins Abseits geraten, hält sich aber noch bei Dirtbikes, XC Bikes hingegen sind die Klasse, wo 29 Zoll am meisten verbreitet ist.

Was ist das für ein Bike, welches du dir holen willst und wie willst du es einsetzen?

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Bin 1,83 und fahre ein 26 Zoll-Mountainbike. Die Rahmenhöhe (Center - Top) beträgt 54 cm (21 Zoll rund). Es passt mir perfekt. Mit 6 cm dicken Reifen (2,4 Zoll) sehen die Räder auch richtig fett aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

Die Rahmengröße ist entscheidend, nicht die Reifengröße.

Je nachdem, ob Dir Wendigkeit oder Laufruhe wichtiger sind, entscheidest Du Dich für kleinereboder größere Laufräder. Oder halt nach Budget, wenn Du - wie jetzt - einen Schnapper machen kannst. 🚴🙂👍

Woher ich das weiß:Hobby